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Letzte Änderung für Artikel Währungsreform: 18.02.2006 14:28

Währungsreform

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Der Begriff Währungsreform bezeichnet eine Änderung von relevanten Merkmalen einer Währung . In den meisten Fällen besteht eine Währungsreform aus einem Umtausch alter Währungseinheiten zu einem staatlich festgelegten Wechselkurs in Einheiten der neuen Währung. Oft gelten dabei unterschiedliche Umrechnungskurse für Bargeld , Bankguthaben und Verbindlichkeiten . Findet lediglich eine einfache Umrechnung aller Preise und Werte zu einem einheitlichen Kurs statt, so spricht man auch von einer Währungsumstellung. In der Regel ist mit einer Währungsreform auch eine Änderung des Namens der Währung verbunden. Der Extremfall einer Währungsreform ist die Einführung der Währung eines anderen Landes ( Dollarisierung , Euroisierung ). Der Anfang und das Ende jeder Währung wird immer durch eine Währungsreform gekennzeichnet.

In Deutschland wird der Begriff oft auch als Synonym für die Einführung der D-Mark 1948 gebraucht.

Inhaltsverzeichnis

Gründe für Währungsreformen

Währungsreformen werden aus einer Reihe von Gründen durchgeführt:

  • Beendigung einer aktuellen Hyperinflation : Länder, die hohe Inflationsraten aufweisen, denen sie durch die sonstigen Mittel der Geld- und Währungspolitik nicht Herr werden können, versuchen oft, durch das psychologische Mittel eines Neuanfangs den Vertrauensverlust in die eigene (alte) Währung zu beenden. Die neu eingeführte Währung wird dann häufig mit zusätzlichen, Glaubwürdigkeit schaffenden Maßnahmen versehen - beispielsweise einem festen Wechselkurs zu einer preisstabilen Währung, einer unabhängigen Zentralbank o. Ä. Beispiele für eine solche Währungsreform sind Argentinien 1991 und Deutschland 1923 (s. u.).
  • Beseitigung der negativen Auswirkungen früherer Inflationen: Länder, die in der Vergangenheit unter dauerhaft hohen Inflationsraten zu leiden hatten, spüren die langfristigen Auswirkungen der Inflation v. a. in Form von hohen, intransparenten Preisen, d. h. Einheiten eines relativ wertlosen Gutes kosten schon vergleichsweise viele Geldeinheiten. Dies verursacht hohe Transaktionskosten , da die Preisauszeichnungen aufgrund ihres Umfangs für den Anbieter von Gütern aufwändig und für den Nachfrager intransparent werden. Abhilfe schafft hier die Einführung einer neuen Währung, bei der im Verhältnis zum alten Zahlungsmittel oft einfach mehrere Nullen (Henning) entfernt werden. Beispiele für eine derartige Währungsreform sind die Einführung der neuen Türkischen Lira 2004 oder die französische Währungsreform 1960 .
  • Politische Gründe für die Einführung einer neuen Währung: In selteneren Fällen kommt es auch aus politischen Gründen zu Währungsreformen: Treten Währungsräume einem anderen Land bei (Beispiel: Beitritt der DDR zur BRD 1990 ) oder brechen Länder auseinander (Beispiel: Tschechoslowakei 1993 ), so kommt es zu Währungsreformen.
  • Ökonomische Gründe gemäß der Theorie optimaler Währungsräume : In jüngster Zeit spielen vermehrt andere ökonomische Gründe als Inflationen eine Rolle bei der Einführung neuer Währungen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Einführung des Euro 1999 ; die europäische Währung wurde neben politischen auch aus ökonomischen Gründen eingeführt, um die Transaktionskosten des Handels zwischen EU -Ländern zu reduzieren.

Währungsreformen in Deutschland

Die Währungsreform 1923

Die Umstellung des Deutschen Reiches von der "Mark" (M) auf die " Rentenmark " (später " Reichsmark ", RM) beendete eine galoppierende Inflation und war die auffälligste und kurzfristig erfolgreichste deutsche Währungsreform überhaupt, bei einem Kurs von 1.000.000.000.000 M: 1 RM.

Formular 1948
Formular 1948

Die Währungsreform 1948

In Deutschland wird mit dem Begriff meist die Einführung der Deutschen Mark (DM) in "Westdeutschland" (d. h. in der Englischen, Amerikanischen und Französischen Besatzungszone) am 20. Juni 1948 verbunden. Hier wurden jeder Person in zwei Schritten sofort 40,- DM und etwas später 20,- DM bar ausgezahlt;

  • Schulden wurden umgerechnet mit dem Kurs 10 Reichsmark (RM) zu 1 DM (10:1) umgestellt;
  • Löhne und Mieten jedoch mit dem Kurs 1:1;
  • Bargeld wurde zum Kurs 100 Reichsmark zu 6,50 DM umgetauscht.

Das neue Geldvolumen lag in den Monaten nach der Währungsreform bei etwa 13 Mrd. DM ( M3 , Bar- und Buchgeld).

Diese Währungsreform war das im positiven Sinne markanteste kollektive Erlebnis der westdeutschen Nachkriegszeit nach 1945 , vor allem, weil Ludwig Erhard sie mit der fast völligen Aufhebung der "Bewirtschaftung" (Rationierung) der Güter des Alltagsbedarfes verband: "Auf ein Mal gab es Alles!" Die Währungsreform war durch die am 23. Juli 1947 durch den Wirtschaftsrat der Bizone gegründete Sonderstelle "Geld und Kredit" in Bad Homburg vorbereitet worden, die unter Leitung von Ludwig Erhard stand. Die letzten Feinheiten wurden im Frühjahr 1948 unter strengster Geheimhaltung in den Gebäuden der Fritz-Erler-Kaserne zu Rothwesten (Landkreis Kassel) beschlossen.

Da die Währungsneuschaffung der Deutschen Mark so plötzlich und nur in den "Westzonen" kam, floss das ganze übrige Reichsmark- Bargeld in die Sowjetische Besatzungszone , wo es dort nachfragend wirkte, sodass dort wegen der daraus resultierenden Preissteigerung eine (weitere) galoppierende Inflation drohte.

Die Währungsreform verstärkte den bereits bestehenden Konflikt zwischen der UdSSR und den Westmächten, so dass sie unter Anderem (willkommener) Anlass zur Intensivierung der Berlin-Blockade war.

In der Sowjetischen Besatzungszone erfolgt daraufhin eine Währungsreform vom 24. bis 28. Juni auf die "Mark der Deutschen Notenbank" (MDN) , bei der ein Erfolgserlebnis ähnlich dem in den westlichen Besatzungszonen entfiel.

Einführung der D-Mark in der DDR 1990

Im Rahmen der Einführung der Deutschen Mark in der DDR im Vorfeld der Wiedervereinigung wurden verschiedene Arten von Geldern mit unterschiedlichen Sätzen umgetauscht (1:1, 2:1).

Einführung des Euro 1999/2002

Die Einführung des Euro in 15 Staaten der Europäischen Union war keine Währungsreform, sondern nur eine Währungsumstellung, da sämtliche bis Ende 1998 existierenden Geldbeträge direkt über den offiziellen Euro-Wechselkurs in Euro umgestellt wurden, ohne dabei an Wert zu verlieren oder zu gewinnen. Seit dem sind die Währungen der Euro-Länder fest an den Euro gekoppelt, sie sind quasi nur andere Rechnungseinheiten des Euro.

Der Euro gilt seit dem Jahr 1999 als Buchgeld, er wurde am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt. Seit der Bargeldeinführung haben die alten Währungen der Euro-Länder ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel verloren. Banknoten und Münzen wurden eingezogen und können in einigen Ländern auch noch unbefristet in Euro getauscht werden. Unbare Geldwerte wurden automatisch bis spätestens 1. Januar 2002 auf Euro umgestellt.

Eine Reform des Geldwesens fand nur insofern statt, dass die nationalen Notenbanken ihre Eigenständigkeit verloren und stattdessen die Europäische Zentralbank die Aufgabe einer Notenbank übernommen hat.

Währungsreformen in Österreich

Siehe: Währungsreformen in Österreich

Literatur

Siegfried Freick, Die Währungsreform 1948 in Westdeutschland. Weichenstellung für ein halbes Jahrhundert, Schkeuditzer Buchverlag, Schkeuditz 2001

Weblinks

Wikipedia

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