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Letzte Änderung für Artikel Groß-Berlin: 12.02.2006 20:25

Groß-Berlin

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Groß-Berlin ist eine Bezeichnung für das 1920 entstandene Stadtgebiet von Berlin, wie es bis heute mit nur wenigen Änderungen besteht.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung zu Groß-Berlin

Mit der industriellen Revolution und der Gründung des Deutschen Reichs nach 1871 wuchs die bis dahin recht kleine Residenzstadt Berlin sehr schnell. Die bis dahin freien Flächen zu den Nachbargemeinden mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung wurden zunehmend für Wohn- und Industriezwecke genutzt. Seit den 1890er Jahren gab es viele Klagen über die unabgestimmte Entwicklung bei der Stadt- und Verkehrsplanung beispielsweise von den Ältesten der Kaufmannschaften. Andererseits profitierten die gleichen reichen Berliner Bürger von der Zersplitterung, die ihnen erlaubte, in bestimmten Vororten wie Grunewald wie in Steueroasen zu leben.

Mit der Bildung eines Zweckverbandes Groß-Berlin (Gesetz vom 19. Juli 1911 ) wurde versucht, einerseits einige der Probleme zu überwinden, andererseits aber eine beherrschende Stellung des „roten“ Berlin in der preußischen und Reichspolitik weiterhin zu verhindern. Dieser Zweckverband war aber deshalb so unverbindlich, dass er die in ihn gesetzten Erwartungen nur unzureichend erfüllte, zumal die immer stärkere soziale Differenzierung zwischen den Gemeinden zusätzliche Probleme bereitete und der Zweckverband in Fragen des sozialen Ausgleichs keine Kompetenzen hatte. Deshalb bedurfte es des Zusammenbruchs des Kaiserreichs durch Weltkrieg und Revolution, um die Eingemeindung endgültig politisch durchzusetzen. Als bleibender Erfolg des Zweckverbandes sind die ausgedehnten Wälder im Berliner Weichbild bis heute erhalten geblieben, die auf den so genannten Dauerwaldvertrag von 1915 zurückgehen.

Siehe auch: Geschichte Berlins

Das Groß-Berlin-Gesetz

Groß-Berlin-Gesetz wird in der Kurzform das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ genannt, das am 27. April 1920 vom Preußischen Landtag beschlossen wurde und am 1. Oktober 1920 in Kraft trat. Damit wurden in die bisherige Stadtgemeinde Berlin eingegliedert:

Der neue Stadtkreis Berlin schied aus der Provinz Brandenburg aus und bildete fortan einen eigenen Verwaltungsbezirk . Zu den bis dahin 1,9 Millionen Berlinern kamen damit nochmals 1,9 Millionen Einwohner dazu, knapp 1,2 Millionen davon allein durch die 7 umliegenden Städte. Das Stadtgebiet vergrößerte sich von 66 km² auf 883 km².

Es entstanden 20 Verwaltungsbezirke:

  • aus Alt-Berlin entstanden die Bezirke Mitte, Tiergarten , Wedding , Prenzlauer Berg (zunächst als Prenzlauer Tor), Kreuzberg (zunächst als Hallesches Tor) und Friedrichshain ,
  • aus den ehemaligen selbstständigen Städten entstanden die Bezirke Charlottenburg , Spandau, Wilmersdorf , Schöneberg , Neukölln, Köpenick und Lichtenberg,
  • und einige neu geschaffene Bezirke, benannt nach den Gemeinden, die zu dieser Zeit die meisten Einwohner hatten: die Bezirke Pankow, Reinickendorf, Steglitz , Zehlendorf, Tempelhof , Treptow und Weißensee .

Bei der Bildung der Verwaltungsbezirke, denen eine Reihe von Selbstverwaltungsaufgaben zugeordnet wurden, wurde darauf geachtet, dass sich „bürgerliche“ und „proletarische“ Bezirke in etwa die Waage hielten. Trotzdem gab es bis 1923 „ Los-von-Berlin-Bewegungen “, die jedoch alle scheiterten.

Durch das Gesetz gelang es, eine integrierte Stadtplanung und städtebauliche Gestaltung zu realisieren. Damit war auch eine wichtige Grundlage für den Aufstieg Berlins zu einer Metropole mit Weltgeltung in den Zwanziger Jahren geschaffen worden.

Weitere Verwendung der Bezeichnung Groß-Berlin

Im Laufe der Jahrzehnte verschwand der Begriff Groß-Berlin immer mehr aus dem Sprachgebrauch, war aber in der Verwaltung weiterhin präsent. So wurde er auch in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949 aufgenommen, wo er bis zur Wiedervereinigung und der damit verbundenen Änderung des Artikels 23 im Jahr 1990 stand. Auch nannte sich die Stadtverwaltung in Ost-Berlin bis in die Sechziger Jahre noch Magistrat von Groß-Berlin.

Weblinks

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Wikipedia

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