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Letzte Änderung für Artikel Berlin-Spandau: 17.02.2006 08:46

Berlin-Spandau

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Lage von Spandau in Berlin
Lage von Spandau in Berlin

Spandau ist der namensgebende Ortsteil im Bezirk Spandau von Berlin.

Der Ortsteil Spandau repräsentiert den Ortskern des ehemaligen Stadtkreises Spandau, der 1920 als Bezirk Spandau nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Im Sprachgebrauch können Ortsangaben in Spandau auch in den direkt angrenzenden Bebauungen der Ortsteile Berlin-Wilhelmstadt (Spandau-Wilhelmstadt) und Falkenhagener Feld (Spandau-Falkenhagener Feld) liegen.

Geschichte

Situation im Brandenburger Raum um 1150
Situation im Brandenburger Raum um 1150

Etwa seit dem 6. Jahrhundert war das Havelland von den Sprewanen und Hevellern ( slawischen Stämme ) besiedelt. Albrecht der Bär soll die Burg Spandau im Zuge der Ostkolonisation an der Stelle der heutigen Zitadelle Spandau errichtet haben.

Die Ursprünge Spandaus sind auf einen Burgwall zurückzuführen, der am Zusammenfluss von Havel und Spree angelegt war. Aus dieser unbefestigten Anlage entstand bis zum Ende des 10. Jahrhunderts eine befestigte Burganlage , deren slawischer Name nicht überliefert ist und die in der Forschung deshalb als "Alt-Spandau" bezeichnet wird. (Lange Zeit wurde für den Stadtnamen wegen der alten Endung auf -ow ein slawischer Ursprung angenommen. Jedoch dürfte es sich hier um den (in deutschen Ortsnamen oft anzutreffenden) Namensbestandteil "-Au" handeln.) Die Burg Spandau wird im Jahr 1197 zum ersten mal urkundlich erwähnt („Everardus advocatus in Spandowe“ in einer Urkunde des Markgrafen Otto II.). Offenbar handelt es sich dabei schon um die nördlich von Alt-Spandau gelegene neue Ankanische Burg. (Die Urkunde befindet sich heute im Dommuseum der Stadt Brandenburg an der Havel.)

Neben der Burg entwickelte sich auch eine Siedlung , die der Burg angeschlossen ist. Als die Burg den an sie gestellten Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnte, wurde sie ausgebaut. Im Zuge dieses Ausbaus wurden wohl die Bewohner umgesiedelt, und zwar in den heutigen Teil der Altstadt .

Das Stadtrecht wurde Spandau am 7. März 1232 von den Markgrafen Johann I. und Otto III. erteilt. Bis um 1560 wuchs Spandau als normale Stadt weiter, bis Kurfürst Joachim II. anordnete, die Burg durch eine Landesfestung zu ersetzen. Auf den Kurfürst ist auch der Knüppelkrieg im Jahr 1567 zwischen Spandau und Berlin zurückzuführen.

Die Spandauer Zitadelle wurde im Jahr 1594 fertiggestellt. Während des Dreißigjährigen Krieges sollte sich das bereits schon militante Bild weiter verstärken, denn ab 1626 wurde in Spandau eine Garnison stationiert und die Stadtmauer wurde ausgebaut.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts änderte sich an dem Status als Militärstadt nichts. Verstärkt wurde dieses durch den Bau einer Gewehrfabrik im Jahr 1722 auf Befehl von König Friedrich Wilhelm I..

Vom 24. zum 25. Oktober 1806 wurde die Zitadelle von den Franzosen umlagert, was die Preußen dazu bewegte zu kapitulieren . In den Befreiungskriegen wurde im März 1813 das von Franzosen besetzte Spandau von russischen Truppen belagert. Preußische Truppen lösten die Russen ab und begannen mit dem Beschuss von Spandau und der Zitadelle Spandau. Am 23. April gaben die Franzosen ihre Kapitulation bekannt und verließen Spandau. Im Jahr 1878 wurde der Name der Stadt von Spandow in Spandau geändert.

Im 19. Jahrhundert wurde in Spandau die Rüstungsindustrie massiv ausgebaut. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Industrie noch mehr erweitert, so dass zum Ende des Krieges Spandau ein bedeutendes Rüstungszentrum des Deutschen Reiches geworden war.

Die ersten Eisenbahnanschlüsse erhielt Spandau 1846 durch die Berlin-Hamburger Bahn und 1871 durch die Lehrter Bahn zwischen Berlin und Hannover.

Ab 1897 siedelte die Firma Siemens & Halske wichtige Industrieanlagen im Nord-Osten Spandaus an. Später erwuchs daraus ein eigener Stadtteil (Berlin-Siemensstadt).

Am 1. Oktober 1920 verlor Spandau die kommunale Selbständigkeit und wurde der achte Stadtbezirk Berlins. Der Bezirk Spandau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Britischen Besatzungszone und verlor einen Teil des Ortsteils Staaken (West-Staaken) an die Sowjetische Zone . 1990 wurde das abgetrennte West-Staaken mit dem Bezirk Spandau wiedervereinigt.

In der Vier-Sektoren-Stadt Berlin nach 1945 gehörte Spandau zum Britischen Sektor . Internationale Bekanntheit erlangte Spandau 1947 durch die Inhaftierung der Kriegsverbrecher des Dritten Reiches in der örtlichen Strafanstalt. Das Spandauer Kriegsverbrechergefängnis war dem Alliierten Kontrollrat unterstellt, wobei die Bewachung der Häftlinge im Monatswechsel zwischen den ehemaligen Alliierten erfolgte. 1987 , nach dem Tod des letzten Gefangenen, Rudolf Heß , wurde das Gefängnis umgehend abgerissen, um es nicht zu einer Wallfahrtsstätte für Rechtsradikale werden zu lassen. Das Gelände wurde zu einem Einkaufszentrum umgestaltet.

Gegenwart

Turm des Spandauer Rathauses
Turm des Spandauer Rathauses

Der Bezirk Spandau ist mit seinen Versorgungseinrichtungen ein bedeutender Wirtschaftsstandort Berlins, und besitzt auf der anderen Seite auch große Wald- und Wasserflächen, die als Ausflugsgebiet genutzt werden. Der Ortsteil Spandau mit den angrenzenden Wohngebieten kann so auf eine nahezu eigenständige städtische Infrastruktur zurückgreifen. Das kulturelle Zentrum Spandaus ist die Altstadt, von deren alter Bausubstanz allerdings aufgrund der Kriegsereignisse des Zweiten Weltkrieges sowie einer radikalen Sanierung in den 1950er Jahren wenig erhalten geblieben ist.

Die 1978 eingeleitete Umgestaltung der Altstadt zu einer Fußgängerzone wurde nach mehr als 10 Jahren 1989 abgeschlossen. Der Handel in der Altstadt steht seit 2001 unter großem Konkurrenzdruck durch das benachbarte Einkaufszentrum Spandau Arcaden mit 125 Geschäften.

Das bedeutendste Bauwerk der Altstadt ist die Nikolai-Kirche, eine dreischiffige gotische Hallenkirche ( 15. Jahrhundert ), deren Turm seit 1989 wieder eine rekonstruierte Barockhaube mit Schinkelschem Schmuckwerk nach Plänen von 1839 hat. Das älteste Gebäude Spandaus ist das Gotische Haus. In ihm ist eine Kunstgalerie untergebracht, außerdem kann man sich hier über kulturelle Veranstaltungen in Spandau informieren. Das Stadtgeschichtliche Museum befindet sich in im neuen Zeughaus, einem Gebäude auf der Zitadelle Spandau. Im ältesten Stadtteil Spandaus, dem Kolk, stehen Reste der Stadtmauer. Unweit der Altstadt befindet sich die Zitadelle (mit dem Juliusturm), eine Renaissancefestung, die verschiedene Kultureinrichtungen beherbergt.

Sehenswürdigkeiten

Zitadelle Spandau
Zitadelle Spandau


Koordinaten: 52° 33' N, 13° 12' O

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