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Letzte Änderung für Artikel Jüdisches Leben in Mannheim: 29.01.2006 23:12

Jüdisches Leben in Mannheim

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Lemle-Moses-Klaus in Mannheim von 1708 (um 1900)
Lemle-Moses- Klaus in Mannheim von 1708 (um 1900)
Bankhaus Ladenburg in Mannheim im Jahr 1907
Bankhaus Ladenburg in Mannheim im Jahr 1907
Mannheimer Hauptsynagoge von 1855 (Lithografie von Jakob Ludwig Buhl)
Mannheimer Hauptsynagoge von 1855
(Lithografie von Jakob Ludwig Buhl)
Israelitisches Kranken- und Pfründnerhaus in Mannheim (ab 1877)
Israelitisches Kranken- und Pfründnerhaus in Mannheim (ab 1877)

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

1650-1700

In Mannheim wurden erstmals im Jahr 1652 fünf jüdische Familien aus Pfeddersheim in der Stadt aufgenommen, um 1660 schon die erste Synagoge gebaut. Diese erste Ansiedlung wird in Artikel 10 der ersten Mannheimer Judenkonzession vom 1. September 1660 ausdrücklich erwähnt, die von Kurfürst Karl I. Ludwig für die deutschen Juden erlassen wurde und die in einem 13 Punkte umfassenden Programm die Rechte und Pflichten der bereits ansässigen und noch zuziehenden deutschen Juden regelte, ihnen weitgehende Privilegien einräumte und somit die rechtliche Sonderstellung der Mannheimer Stadtjudenschaft gegenüber der übrigen Pfälzer Landjudenschaft begründete. Nur wenige Jahre später wurde diese Siedlung - wie die ganze Stadt - während des Pfälzischen Erbfolgekrieges im März 1689 von den Franzosen zerstört.

1700-1800

Die Einwohner flohen und die Neubesiedlung begann erst etwa 10 Jahre später um 1700 , als auch bereits wieder eine neue Synagoge eingeweiht werden konnte. Allerdings ist es sehr schwierig, die Herkunft der zugewanderten Juden zu erforschen, da Juden keine einheitlichen Familiennamen trugen und sie ohnehin meistens von Generation zu Generation in wechselnden Orten leben mussten, wenn den Söhnen der Kauf bzw. die Erneuerung des Schutzbriefes ("Schutzjude") und damit das zeitlich begrenzte Aufenthaltsrecht in ihrer Geburtsstadt verwehrt wurde.

Die Zuwanderung jüdischer Familien nach Mannheim um 1700 wurde hier insbesondere durch die Konzession vom 31. Oktober 1698 ermöglicht, mit der Kurfürst Johann Wilhelm (1658 - 1716) die bisherige Höchstzahl jüdischer Familien von 84 auf 150 heraufsetzte, aber außer dem Kapital zum Bau eines Hauses auch den Besitz von mindestens 1.000 Talern verlangte, um möglichst nur die Ansiedlung wohlhabender Juden zu fördern. Andererseits war es aber - auf Druck der christlichen Mitbürger - den Juden per Kleiderordnung durch den Mannheimer Stadtrat von 1717 verboten, diesen Wohlstand auch öffentlich zu zeigen, indem ihnen "das Tragen kostbarer Kleider und Mäntel von Damast und Seide" untersagt wurde, obwohl sie "in den vornehmsten Straßen die schönsten Paläste und Häuser bewohnten und ihre Hochzeiten mit dem größten Pomp feierten." Die meisten Familien kamen erst Mitte des 18. Jahrhunderts in die Stadt, zumal Kurfürst Karl III. Philipp (1661 - 1742) am 23. Mai 1717 die Höchstzahl jüdischer Familien auf 200 steigerte – etwa ein Achtel der Gesamtbevölkerung - und die Verlegung der Residenz nach Mannheim in 1720 der unter den Kriegsfolgen noch immer leidenden Stadt neuen wirtschaftlichen Aufschwung gab.

So kommt zum Beispiel auch der Stammvater der Fabrikanten-Familie Mayer, Elias Hayum , wohl 1740 aus Stuttgart nach Mannheim und die später so genannte Familie Ladenburg , Inhaber des Bankhauses Ladenburg, der auch Mannheims Ehrenbürger Carl Ladenburg angehört, 1760 aus Ladenburg, dem kleinen Nachbarort Mannheims.

Schon um 1750 gibt es in Mannheim 18 jüdische Hoffaktoren . Und im Jahr 1780 gehört Mannheim, auch das "deutsche Jerusalem" genannt, mit Frankfurt (Main) , Hamburg, Fürth in Bayern, Zülz (Kr. Neustadt, Oberschlesien ) und Glogau (Niederschlesien) zu den einzigen Städten mit jeweils über 1.000 jüdischen Gemeindemitgliedern.

1800-1900

So lebten im Jahr 1809 nach einer amtlichen Zählung genau 1.095 jüdische Bürger in Mannheim. Um 1830 lag ihr Anteil bei etwa 7 % der Gesamtbevölkerung (20.000 Einwohner), wovon etwa zwei Drittel im Handel tätig waren.

Überhaupt hatten am wirtschaftlichen Aufschwung Mannheims im 19. Jahrhundert gerade die jüdischen Einwohner beträchtlichen Anteil: Jüdische Tuch-, Eisen-, Getreide- und Tabakhandelsfirmen entstanden, Zigarrenfabriken - siehe Gottschalk Mayer (1761-1835) und seine "Gebr. Mayer Zigarrenfabriken" - und Brennereien wurden eröffnet, das Bankhaus Ladenburg finanzierte zahlreiche Industrieprojekte. Weltruf genossen der 1838 gegründete Verlag von J. Bensheimer (rechts- und staatswissenschaftliche Literatur) und die Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik der Gebrüder Bensinger.

1875 wurden 3.943 jüdische Einwohner in Mannheim gezählt, entsprechend 6,6 % der gesamten Einwohnerschaft.

Das Mannheimer Judentum spielte eine bedeutende Rolle in allen Bereichen des städtischen Lebens, unter anderem durch verschiedene Stiftungen, mit denen einige Einrichtungen finanziert oder großzügig ausgestattet werden konnten wie das Herschelbad, die städtische Kunsthalle, das Reiß-Museum und die Stadtbibliothek.

1900-heute

Die neue Synagoge
Die neue Synagoge

(Wer kann diesen Zeitabschnitt bitte noch ergänzen??)

1987 wurde die neue Mannheimer Synagoge eingeweiht.

2005 hat die Gemeinde etwa 600 Mitglieder.

Literatur

  • Shulamit Volkov: "Die Juden in Deutschland 1780 - 1918", Enzyklopädie deutscher Geschichte, Band 16, R. Oldenbourg Verlag, München, 1994.
  • Tilde Bayer: „Der Platz in der Synagoge“, in: „Stadt und Land. Bilder, Inszenierungen und Visionen in Geschichte und Gegenwart. Wolfgang von Hippel zum 65. Geburtstag“, Seite 239.
  • Tilde Bayer: „Minderheit im städtischen Raum. Sozialgeschichte der Juden in Mannheim während der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts“, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2001.
  • Monika Ryll: "Lukas Strauß - Badisches Bürgertum im Kaiserreich", Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim, Heft Nr.3, Mannheim 1996.
  • Friedrich Teutsch: "Geschichte der jüdischen Gemeinde vom Westfälischen Frieden bis zur Weimarer Republik im Spiegel des Quadrats F3", Stadtarchiv Mannheim, Verlagsbüro von Brandt, Mannheim 1987.
  • Florian Waldeck: "Alte Mannheimer Familien", Schriften der Familiengeschichtlichen Vereinigung Mannheim, Selbstverlag, Mannheim 1920 (Neudruck 1986).
  • Karl Otto Watzinger: "Geschichte der Juden in Mannheim 1650 - 1945", Veröffentlichungen des Stadtarchivs Mannheim, Band 12, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1984.

Jüdische Persönlichkeiten in Mannheim

Weblinks

Siehe auch

Wikipedia

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