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Letzte Änderung für Artikel Reiseveranstalter: 12.02.2006 11:09

Reiseveranstalter

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Reiseveranstalter erstellen touristische Produkte, die sie über die Vermittlung des Reisebüros an den Endverbraucher verkaufen. Für seine Vermittlungstätigkeit zahlt der Reiseveranstalter dem Reisebüro eine Provison. Idealtypisch erstellt der Reiseveranstalter sein Produkt, indem er bei einer Fluggesellschaft Flugplätze, in einem Hotel Zimmer und bei einer Incomingagentur (z. B. auf Kreta) Transferplätze in einem Bus vom Flughafen zum Hotel einkauft/mietet und diese Bestandteile bündelt.

Inhaltsverzeichnis

Begriff, Abgrenzung Reiseveranstalter

Reiseveranstalter ist, wer verschiedene Reiseleistungen zu einem Produkt, in der Regel zu einer Pauschalreise, zusammenfügt und zu einem Gesamtpreis anbietet. Dabei muss es sich um zumindest zwei gleichgeordnete erhebliche Leistungen handeln wie:

Dubrovnik
Dubrovnik
  • Flug und Unterkunft
  • Unterkunft und Sprachkurs
  • Flug und Mietwagen (Fly and Drive)
  • Bahnreise, Unterkunft und Studienprogramm

Eine Pauschalreise liegt beispielsweise nicht vor bei

  • Unterkunft und Verpflegung
  • Flug und Transfer

Die genaue Abgrenzung ist vor allem in haftungs- und steuerrechtlicher Hinsicht immer wieder umstritten. Die klassische Pauschalreise mit den Bestandteilen

macht den Löwenanteil der Angebote der Reiseveranstalter aus. Darüberhinaus werden mit jeweils auch isoliert zu buchenden touristischen Leistungen wie zum Beispiel Ferienwohnungen, Hotelzimmern und Mietwagen Produkte angeboten, die eigentlich dem Begriff Reiseveranstalter nicht entsprechen.

Konstitutive Elemente der Pauschalreise sind:

  • Dienstleistung, alle persönlichen Dienstleistungselemente der Pauschalreise sind immaterielle Güter, für sie gilt das sog. uno-actu-Prinzip, d.h. die Produktion und der Konsum der Leistung finden zur gleichen Zeit statt.
  • Leistungsbündel, die Pauschalreise ist immer ein Paket bzw. eine Zusammenstellung von mehreren *komplementären Dienst- und Sachleistungen.
  • Pauschalpreis, die Pauschalreise wird dem Kunden zu einem Gesamtpreis angeboten, die einzelnen Preise für die verschiedenen Leistungen z.B. für Transport oder Ãœbernachtung, sind für den Kunden nicht ersichtlich.
  • Vorfertigung, die Erstellung des Angebotes erfolgt vor der Nachfrage des Kunden, der auf der Grundlage eines vom Veranstalter festgelegten und katalogmäßig angebotenen Programms bucht.
  • Risikoübernahme, der Reiseveranstalter haftet für die von ihm durch schlechte Organisation zu verantwortende Mängel, sowie für solche Mängel aus der Tätigkeit fremder Leistungsträger. Der Reiseveranstalter trägt auch das Risiko der Auslastung.
  • Problemlösungskompetenz, der Kunde entscheidet sich nur für eine Pauschalreise, wenn er sich von ihr gegenüber einer selbst organisierten Reise Vorteile verspricht wie z.B. ein preisgünstiges Arrangement, eine bequemere Art seine eigenen Urlaubswünsche zu realisieren.

Die Grenzen zwischen Reiseveranstalter und Reisebüro sind oft fließend. Im gegenwärtigen tiefgreifenden Strukturwandel der Tourismuswirtschaft veranstalten Reisebüros auf der Suche nach spezialisierten Nischen in kleinerem Umfang zunehmend eigene Reisen und sind damit gleichzeitig Reiseveranstalter. Parallel verkaufen die klassischen großen Reiseveranstalter unter dem gegenwärtigen Kosten- und Rationalisierungsdruck ihre Produkte/ihre Reisen zunehmend direkt an den Kunden, zum Beispiel übers Internet.

Reiseveranstalter in den deutschsprachigen Ländern

Deutschland

Insgesamt dürfte es ein paar Hundert Reiseveranstalter geben. Einige der bekanntesten sind:

Die sechs Großveranstalter sind:

An Öger Tours und ATT ist die Thomas Cook AG mit 10 % beteiligt

Zu den sieben mittelständischen Reiseveranstaltern gehören:

  • Ameropa-Reisen GmbH
  • Inter Chalet Ferienhaus GmbH
  • Novasol GmbH
  • Nazar Holiday Reiseveranstaltung GmbH
  • Seetours- German Brunch of Carnival
  • Olimar Reisen GmbH
  • Interhome GmbH

Bekannte regionale Reiseveranstalter als reine Me-too-Veranstalter wie zum Beispiel "Hetzel-Reisen" für den süddeutschen Raum oder "BFR" und "Unger" für Berlin/Brandenburg konnten sich am Markt nicht behaupten. Mit Me-too wird umrissen, dass diese Veranstalter nichts anderes anbieten als die großen Touristikkonzerne (Mallorca, Teneriffa haben wir auch) und damit dem Konkurrenzdruck zum Opfer fallen müssen. Kleinere Nischenveranstalter hingegen, die Produkte anbieten (haben nur wir), die für Konzerne mit ihrer Massenproduktion zu aufwändig sind, haben durchaus Chancen am Markt.

Die Reiseveranstalter, können nach ihrem dominierendem Geschäftsbereich wie folgt gegliedert werden:

Voll-Reisebüros

Volle Lizenzierung: IATA, Bahn, DER sowie mindestens ein Leitveranstalter. Das Vollreisebüro verkauft also neben den normalen Reisen/Pauschalreisen, auch Linienflugscheine und Bahnwerte. Das Vollreisebüro vertritt außerdem meist einen Großveranstalter wie z.B. TUI oder Thomas Cook, sowie viele kleinere Reiseveranstalter Merkmale: Meist Kettenreisebüro, Jahresumsatz über 5 Mio €, hoher Umsatzanteil des Firmengeschäfts

Klassisches Reisebüro

Es besitzt neben Reiseveranstalterlizenzen nur eine Lizenz zur Vermittlung von Beförderungsleistungen, also alternativ Bahn oder Flug

Touristik-Reisebüro

Die Vermittlungsleistung beschränkt sich auf die Angebote der Reiseveranstalter, es bestehen keine Lizenzen für den Vertrieb von Beförderungsleistungen. Touristik-Reisebüros sind meist nur Veranstalteragenturen, sie sind auf den Verkauf von Pauschalreisen spezialisiert. Merkmale: Touristik-Reisbüros sind meist von mittelständischer Struktur mit teilweise nur 1-2 Mitarbeitern. Der Jahresumsatz liegt unter 5 Mio €, meist Filialen von Reisebüroketten.

Buchungsstelle

Sie sind dadurch charakterisiert, das sie ausschließlich Reisen eines einzigen Veranstalters verkaufen. Es können zwei Typen von Buchungsstellen unterschieden werden, die unternehmenseigene Buchungsstelle eines Reiseveranstalters (z.B. Verkaufsbüro eines Sportreiseunternehmens am Ort des Firmensitzes), hier wird im direkten Vertrieb die Leistungen des Reiseveranstalters vertrieben. Der zweite Typ der Buchungsstelle sind die sog. „Reiseabteilungen“ in branchenfremden Unternehmen (z.B. Tankstellen, Banken, Buchclubs, Lottoannahmestellen etc).

Billig-Reisbüro

Die Tätigkeit umfasst den Verkauf von sog. Graumarkttickets. Dies sind Linienflugscheine die zu Sondertarifen d.h. Preisen unterhalb der staatlich genehmigten Flugpreise verkauft werden. Diese Reisebüros arbeiten ohne Fluglizenz und verstoßen eigentlich gegen geltendes Recht, werden mittlerweile aber nicht mehr juristisch verfolgt. Oftmals verkaufen diese RB auch Last-Minute-Reisen.

Spezial-Reisebüro

Diese Reisbüros haben eine enges aber jedoch tiefes Sortiment, welches sich auf die Vermittlung weniger Reisearten, für die jedoch eine hohe fachliche Kompetenz nötig ist, beschränkt. Meist werden Studentenreisen, Clubreisen oder Seereisen vermittelt.

Incoming Agentur

Diese Agentur ist in touristischen Zielgebieten angesiedelt und vermittelt Reiseleistungen der Standortregion an ortsfremde Reiseveranstalter und Gäste. Die Incoming Agentur steht den Gästen vor Ort zur Verfügung.

Firmenreisebüro

Dieses RB wird entweder als eigenständiges Unternehmen oder als Abteilung eines Vollreisebüros ( in diesem Fall jedoch als „Firmendienst“ vom Publikumsverkehr des Vollreisebüros räumlich getrennt) auf die Anforderungen des Geschäftsreiseverkehrs spezialisiert. Meistens werden neben der Reisevermittlung, weitere Serviceleistungen wie z.B. Reisplanung oder Dienstreiseabrechnung der Mitarbeiter erbracht. Der Begriff „Implant“ bezeichnet eine Reisebürofiliale in einem fremden Unternehmen.

Reisestelle

Im Unterschied zu anderen Reisebüros, handelt es sich bei der Reisstelle um kein touristisches Unternehmen, sondern um eine Abteilung eines nichttouristischen Unternehmens. Reisestellen besitzen, bzw. können auch keine Lizenzen für den Verkauf von Flugscheinen und Fahrkarten erwerben, und arbeiten daher meist mit dem Firmendienst eines Vollreisbüros zusammen

Schweiz

  • Kuoni u. a. mit den Marken Kuoni, Helvetic Tours, Nettoreisen
  • Hotelplan u. a. mit den Marken Hotelplan, Esco, Escolette, easy einfach Ferien, M-Travel
  • TUI Suisse mit den Marken Imholz und Vögele Reisen
  • Travelhouse
  • Direktreisen u. a. mit den Marken Direktreisen, Pick Pay Reisen, Ackermann Tours
  • Knecht Reisen

Tourismuskonzerne

Aus TUI, Thomas Cook und ITS haben sich größere Touristikkonzerne herausgebildet, die inzwischen europaweit agieren. Mit vertikalen und horizontalen Strukturen werden die klassischen Abgrenzungen der touristischen Leistungsträger immer mehr aufgehoben.

Horizontale Integration

Traditionell wurde das touristische Produkt aus "Fremdleistungen" zusammengestellt, das heißt Hotels, Fluggesellschaften usw. gehörten dem Reiseveranstalter nicht. Mit der horizontalen Integration versuchen die Veranstalter, die gesamte Wertschöpfungskette des Produktes Reise in einem Besitz zu bündeln und über Synergien Kostenvorteile zu erzielen. Hotels/Hotelketten, Fluggesellschaften und Incomingagenturen werden mit dem Veranstalter in einem Konzern integriert.

Zum Beispiel:

  • zu Thomas Cook gehören heute: Thomas Cook Airlines (eigentlich und demnächst wohl wieder: Condor; Hotels-/bzw. Hotelbeteiligungen wie z. B. Iberostar.
  • Zu ITS gehört die ehemals selbständige Fluggesellschaft LTU.

Erwies sich die horizontale Integration in den touristischen Boomzeiten bis zum Jahre 2001 als vorteilhaft, stellt dieses Konzept in den Krisenzeiten seit dem 11. September 2001 zunehmend eine Belastung dar und erweist sich für die erforderlichen flexiblen Reaktionen und Verschlankungen für einige Marktteilnehmer als Hemmschuh.

Vertikale Integration

Mit der vertikalen Integration versuchen die Veranstalter zum Beispiel über eigene Reisebüros/Beteiligungen an Reisebüroketten die Produktion und den Vertrieb in einem Besitz zu bündeln, um den Verkauf im Reisebüro gezielt auf ihr Produkt zu steuern.

Siehe auch: Ãœbersicht Tourismus

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Reiseveranstalter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Reiseveranstalter verfügbar.

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