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Letzte Änderung für Artikel Aegidius Tschudi: 01.10.2005 23:15

Aegidius Tschudi

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Aegidius Tschudi (* 5. Februar 1505 in Glarus; † 28. Februar 1572 ebenda) war der erste schweizerische Historiker und zugleich auch Politiker, etwa als Landvogt in Sargans. Eine Büste des auch Gilg Tschudi genannten Geschichtsschreibers ist in der von König Ludwig I. von Bayern errichteten Walhalla aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tschudi entstammt einer lange schon ansässigen Landammannsfamilie und wächst in den bewegten Zeiten der Reformation auf. Er besucht die in Glarus von Ulrich Zwingli etablierte Lateinschule.

Tschudi versteht es, seine späteren jeweiligen Ämter mit der Einblicknahme in alte Urkunden und Dokumente vor Ort zu verbinden und Erkenntnisse zur Gelehrtenarbeit zu nutzen. Er setzt sich als Anwalt für die katholische Seite ein.

Grundbesitz, Solddienste fĂĽr die Franzosen und Pensionen gestatten ihm einen Lebenswandel ohne materielle Sorgen.

Seine letzten sieben Lebensjahre verbringt der auch als Herodot der Schweiz bezeichnete Tschudi im heimatlichen Glarus: Dort bringt er die Gallia comata und das Chronicon Helveticum zu Papier.

Politisches Wirken

Die Landsgemeinde überträgt ihm die Landvogtei in Sargans 1530 bis 1532 und nach einem Intermezzo als von der Abtei Sankt Gallen bestellter Obervogt in Rorschach die gemeine Herrschaft Baden 1533 bis 1535 und 1549 bis 1551. Zwischen beiden Badener Amtszeiten betätigt er sich wissenschaftlich.

In der zweiten Jahrhunderthälfte entwickelt sich der bisher in Glaubensfragen verständige Wissenschaftler zu einem fanatischen Gegenreformator. Als Schiedsmann im Locarner Handel entscheidet er zu Gunsten der Katholiken. Seine hartnäckigen Bemühungen, altgläubige Innerschweizer zur militärischen Besetzung des mehrheitlich reformierten Glarnerlandes zu motivieren, veranlassten seine Landsleute, den Glaubensstreit um Glarus "Tschudikrieg" ( 1560 - 1564 ) zu nennen. Tschudi ist als Landammann Führer der katholischen Glarner.

Nächste Station Tschudis wird Rapperswil, von wo aus er den Abschluss des Konzils von Trient verfolgt.

Werke

Als sein Hauptwerk gilt die zwischen 1534 - 1536 entstandene Schweizer Chronik, welche die Landesgeschichte von 1001 bis zum Jahre 1470 behandelt. Sie existiert in einer zuerst vorhandenen Urschrift zur Geschichtsperiode von 1200 bis 1470 und der späteren Reinschrift zur Zeit nach dem Jahr 1000. Bei Tschudis Tod war bei dieser Schlussfassung das Jahr 1370 erreicht.

Aus der eben erwähnten Chronicon Helveticum (2 Bände, erst 1734 - 1736 von Johann Rudolf Iselin in Basel herausgegeben) gewinnt die Sage von Wilhelm Tell weitere Verbreitung. Friedrich von Schiller bedient sich später unter anderem dieser Quellensammlung für sein gleichnamiges Drama. Tschudis Geschichtswerk ist vergleichbar mit der "Bairischen Chronik" des Johannes Aventinus .

Eine ähnliche Bedeutung hat sein Werk Gallia comata, eine Beschreibung der helvetischen Frühgeschichte bis zum Jahr 1000. Tschudi vollendet es in seinem Todesjahr 1572, gedruckt wird es 1758 . Die Urallt warhafftig Alpisch Rhetia (1538), das einzige zu seinen Lebzeiten veröffentlichte Buch, enthält die erste genaue Schweizer Karte und einen deutschen Text. Damit erhält die Kartografie in seinem Lande Anstösse und Impulse. Theologisch äussert sich der Historiker in seiner grossen Schrift Vom Fegfür (Vom Fegefeuer ).

Literatur

Tschudi, Aegidius: Chronicon Helveticum; Historisch-kritische Ausgabe in 22 Teilbänden; Basel 2001; ISBN 3-8551-3126-0

Weblinks

Wikipedia

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