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Letzte Änderung für Artikel Frettchen: 19.02.2006 06:36

Frettchen

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Frettchen
Ein Frettchen im Tierpark
Ein Frettchen im Tierpark
Systematik
Familie : Marder (Mustelidae)
Unterfamilie : Mustelinae
Gattung : Mustela
Untergattung : Iltisse (Putorius)
Art : Europäischer Iltis (Mustela putorius)
Unterart : Frettchen
Wissenschaftlicher Name
Mustela putorius furo

Das Frettchen (Mustela putorius furo) ist die domestizierte Haustierform der Untergattung Putorius (Iltis). Es stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom europäischen Iltis oder auch Waldiltis (Mustela putorius) ab. Weitere Vermutungen geben dem Steppeniltis eine Rolle bei der Entwicklung des Frettchens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schon die Griechen erwähnten das Frettchen, ohne dass sie selbst diese Tiere hielten. Aristophanes erwähnt ca. 410 v. Chr. eher beiläufig das Frettchen in einer seiner Komödien . 347-335 v. Chr. findet der “Ictis” auch bei Aristoteles als Jagdhelfer Erwähnung. Er beschrieb die Vorliebe dieser Tiere für Honig und Vögel . Überliefert ist die Bekämpfung einer Kaninchenplage durch die Römer mit Hilfe der Frettchen. Durch diese geschichtlichen Anhaltspunkte können die Anfänge der Domestikation des Iltis im Mittelmeerraum in der Zeit des 1. vorchristlichen Jahrtausend festgelegt werden und gründen auf spanische oder nordafrikanische Iltis- Populationen .

Aussehen

Das männliche Tier (der Rüde) hat eine Körperlänge zwischen 48 – 65 cm, wobei 13 – 19 cm auf dem Schwanz entfallen. Beim weiblichen Tier (die Fähe) beträgt die Körperlänge zwischen 42 – 49 cm, hier entfallen etwa 11 – 14 cm auf den Schwanz. Die Rüden erreichen ein Gewicht von 800 – 2000 g. Fähen werden ca. 600 – 1000 g schwer. Das weibliche Tier bleibt also deutlich kleiner als das männliche. Die unterschiedlichen Farben der einzelnen Tiere sind Zuchtformen, auch diejenigen, die der eigentlichen Farbgebung der Wildform entsprechen.

Frettchen werden etwa sechs bis acht Jahre alt. In letzter Zeit kommt es öfter vor, dass die Tiere bereits nach etwa vier Jahren sterben. Dies ist auf die wahllose Zucht zurück zu führen, um beispielsweise bestimmte Farb- oder Fellmerkmale zu züchten.

Farbformen

Man unterscheidet beim Frettchen zwischen der Farbe, der Zeichnung und dem Fell. Bis etwa 1995 waren in Deutschland nur vier Farbschläge des Frettchens verbreitet, der helle und der dunkle Iltis, zimtfarbend (Siam) und als Urform Albino:

  • Dunkler Iltis: Das Frettchen hat dunkle Unterwolle und dunkle Oberhaare (Grannen). Sie wirken fast schwarz. Die Schnauze ist rund um die Nase hell, ebenso die Ohreninnenseite und zwei Linien hinter dem Auge.
  • Heller Iltis: Das Frettchen sieht wie ein frei lebender Iltis aus. Die Unterwolle ist hell, die Oberhaare sind hell, haben aber dunkle Spitzen. Die Beine sind bis zur Schulter dunkelbraun, der Schwanz bis zum Schwanzansatz. Das Gesicht ist hell, die beiden Augen verbindet ein breites dunkles Band.
  • Siam-Frettchen: Das Frettchen weist die gleichen Schattierungen auf wie die Farbform Heller Iltis, nur dass das gesamte Tier hellbraun-beige ist.
  • Albino: Das albinotische Frettchen ist eigentlich die Urform des Frettchens. Durch spätere Einkreuzung mit dem wilden Iltis sind die anderen Farbschläge entstanden. Dem Albino-Frettchen fehlen die Pigmente, dadurch wirkt es weiß und die Augen rot.


Inzwischen tauchen auch vermehrt die folgenden Sonderfarben auf, die vor allem aus Nordamerika / den USA , stammen, wie z.B. „Dark-Eyed White“, „Panda“ und „Silver“.:

  • Silberfarben: Die Unterwolle ist weiß, die Granenhaare - teils mit Zeichnung vor allem um die Augen herum - hell- oder dunkelsilber/-grau, die Augen dunkel-burgunder oder schwarz. Im Alter werden die meisten Tiere immer heller und können dann mit einem DEW verwechselt werden.
  • Dark-Eyed White/ DEW: Gewünscht ist hier, dass das Fell komplett weiß ist, wie bei einem Albino, die Augen aber burgunder-farben bis schwarz sind.
  • Black Self: Ganz schwarze oder dunkelbraune Unterwolle und Deckhaare, nur eine weiße Zeichnung um die Nase herum erlaubt.


Nur der Albino-Farbschlag hat keine weiteren Zeichnungen, ansonsten werden zusätzlich zur Farbe die untenstehenden Zeichnungen angegeben:

  • Panda: Das Frettchen besitzt einen komplett weißen Kopf und wirkt am gesamten Körper meliert. Die Pandazeichnung kann bei jedem Farbtyp außer Albino auftreten. Bei dieser Zuchtform kann es vorkommen, dass die Tiere taub sind, das so genannte Waardenburg-Syndrom.
  • Badger: Neben dem weißen Kopf isst ein dukler Streifen in der Kopfmitte zu erkennen. Diese Tiere leiden so gut wie immer unter dem Waardenburg-Syndrom.
  • Blaze: Das Tier hat einen weißen Fleck an der Kehle.
  • White socks: Die Pfoten sollten alle 4 weiß sein, wobei die Zeichnung den gesamten Fuß einschließen sollte.
  • Harlekin: Der Harlekin kombiniert den Blaze mit den White Socks. Er hat eine weiße Kehle, bei allen vier Pfoten sollten die Zehen bis zum Zehenansatz, oder auch etwas mehr, weiß sein. Weiße Stellen an Ellenbogen und Knie (Blinker) sollten an allen vier Beinen vorhanden sein.


Weiterhin unterscheidet man die Fellstruktur. Bei einem Kurzhaarfrettchen wird die Unterwolle von Deckhaaren bedeckt. Aus dem skandinavischen Raum stammen Angora-Frettchen. Dabei handelt es sich um Tiere aller Farbschläge, bei denen die Oberhaare (Granhaare) auf dem Rücken etwas bis stark verlängert sind. Diese Oberhaare werden mit jedem Fellwechsel (Sommer- und Winterfell) kürzer. Einem Vollangora-Frettchen fehlt die Unterwolle. Ein weiteres Problem ist bei Fähen, dass diese nicht in der Lage sind, ihre Jungtiere (Welpen) zu ernähren. (Näheres hierzu beim Unterpunkt Zucht.) Halb-Angoras verlieren ihre etwas längeren Haare meist kurz nach der Kastration und sind danach nur im Winter von der Fellstruktur her noch von Kurzhaarfrettchen zu unterscheiden.

Haltung

Zu Jagdzwecken, ihrer ursprünglichen Verwendung, werden Frettchen heute nur noch selten eingesetzt. Diese Form der Jagd heißt „Frettieren“. Dabei wird das Frettchen, meistens ein unkastriertes Weibchen, mit Maulkorb durch den Jäger in den Kaninchenbau gesetzt. Durch den intensiven Geruch flüchten die Kaninchen aus dem Bau und werden dann vom Jäger erlegt. Das Frettchen folgt der Geruchsspur der fliehenden Kaninchen und wird dann vom Jäger am Ausgang des Baus erwartet. Wurde das Frettchen ohne Maulkorb in den Kanichenbau gesetzt oder konnte es ihn abstreifen, kann der Jäger sich auf eine lange Wartezeit einrichten. Findet das Frettchen dort noch ein Tier, wird es versuchen dieses zu erlegen. Hat es dies geschafft, frisst es sich satt und legt sich im Kaninchenbau schlafen. Es kann also eine ganze Weile dauern, bis es wieder freiwillig herauskommt.

Die Jagd mit Frettchen ist nur mit Jagdschein erlaubt.

Heutzutage werden Frettchen vorwiegend als Haustier gehalten. Sie stellen dabei besondere Ansprüche an ihre Pfleger. So benötigen sie viel Platz, Zeit und eine ausgewogene Ernährung. Frettchen sollten niemals alleine gehalten werden. Sie sind sehr soziale Tiere. Am liebsten liegen sie in einem großen Haufen auf-/ unter-/ nebeneinander, putzen sich gegenseitig und spielen ausgelassen miteinander. Ein anderes Tier oder gar der Mensch kann den Artgenossen nicht ersetzen. Ein Einzelfrettchen verfällt sehr schnell in stereotypische Verhaltensweisen und weist Verhaltensstörungen auf.

Unterbringung

Frettchen werden oft in Käfigen gehalten. Der empfohlener Platzbedarf für zwei Tiere ist ein Käfig von mindestens 2 m² Grundfläche. Bewährt haben sich Zimmervolieren, die mit Einlegebrettern in mehrere Etagen unterteilt werden. So kann der Käfig in verschiedene Bereiche unterteilt werden: Schlaf- und Fressgelegenheit und den Platz zum Abkoten. Die Tiere sollten jeden Tag mindestens drei Stunden Freilauf erhalten. Alternativ besteht die Möglichkeit der Wohnungshaltung, dabei haben die Frettchen die gesamte Wohnung oder nur bestimmte Räume zur freien Verfügung. Werden die Tiere in einer Außenanlage gehalten, sollte der Käfig etwa 6 Quadratmeter groß sein. Auch diese Tiere benötigen den Kontakt zum Menschen. Wenn die Tiere in einem Käfig untergebracht werden, sollte auf eine abwechslungsreiche Einrichtung geachtet werden. Nach Möglichkeit sollten verschiedene Spiel- und Klettermöglichkeiten angeboten werden, z.B. Baumstämme, Hängematten und Röhren. Sachen aus Weichgummi sollten nicht verwendet werden, da die Frettchen dieses zerbeißen und verschlucken könnten. Ebenfalls muss darauf geachtet werden, dass keine gekippten Fenster dem Frettchen zur Gefahr werden können. Putzmittel, Aschenbecher und alles was für das Tier giftig sein könnte, muss außer Reichweite des Frettchens gebracht werden. (Geschlossene Schranktüren können Frettchen öffnen.) Der Freilauf sollte immer unter Aufsicht stattfinden, da die neugierigen Tiere sich schnell in Gefahr bringen können. Der Auslauf der Frettchen muss jedoch nicht nur auf die Wohnung beschränkt sein. Einige Tiere mögen es, an der Leine spazieren zu gehen. Im Fachhandel gibt es dafür spezielle Frettchengeschirre. Häufig wird auch ein kleines Katzen-, Kaninchen-, oder Meerschweingeschirr verwendet. Ein Hals- und Brustgurt erschwert das Abstreifen durch das Frettchen. Frettchen gehen nicht wie Hunde im Schritt mit ihrem Herrchen, sondern dahin, wo es ihnen gefällt.

Besteht die Möglichkeit den Frettchen etwas Raum im Garten zu geben, so beginnen sie mit der Zeit eigene Höhlen zu bauen. Aufgrund der Grabtätigkeit muss ein solches Gelände am Rand bis zu einem Meter Tiefe abgesichert sein. Auch nach oben muss abgesichert werden, damit die Frettchen nicht herausklettern und weglaufen können und ebenso als Schutz vor Raubvögeln. Sie sind keine ortstreuen Tiere. Einmal entlaufen finden sie selten wieder nach Hause.

Frettchen sind reinliche Tiere. In jedem Zimmer, in dem die Frettchen laufen gelassen werden, sollten mehrere nach oben offene Katzentoiletten vorhanden sein. Komplett stubenrein sind Frettchen nicht. Vor allem beim Spielen kann auch mal ein Haufen daneben gehen.

Ernährung

Frettchen sind Fleischfresser . Zur Ernährung kann hochwertiges Katzenfutter verwendet werden. Am besten eignet sich Trockenfutter mit einem tierischen Rohproteingehalt von mehr als 32 Prozent und einem Rohfettgehalt von mehr als 20 Prozent. Feuchtfutter sollte mindestens einen Proteingehalt von zwölf Prozent haben und ohne Zuckerzusatz sein. Werden die Marken häufig gewechselt, kann die Prägung auf eine bestimmte Sorte vermieden werden. Feucht- bzw. Dosenfutter wird ebenfalls verwendet. Danach kann es jedoch beim Absetzen von Kot zu einer starken Geruchsentwicklung kommen. Der Kot sondert dann einen Geruch ab, der von nicht verdauten Zutaten aus der Dosennahrung kommt.

Frettchen sollten zudem neben Trocken oder Naßfutter so häufig wie möglich Fleisch, besser noch Futtertiere, bekommen. Es eignet sich Geflügel, Kaninchen und Rind, Eintagsküken, aber auch tote Mäuse, Ratten, Wachteln, Tauben, junge Hühner. Nur rohes , reines Fleisch ohne Fett, Knochen und Haut ist für eine dauerhafte Ernährung nicht geeignet, da Fleisch an sich kaum Mineralien und Vitamine enthält und zudem das Calcium/Phosphorverhältnis unausgewogen ist. Dagegenwirken kann man durch die regelmäßige Gabe von Fertigfutter, oder auch durch die Gabe von Fleisch mit Knochen, wie etwa Hühnerhälsen, Flügeln, Keulen oder durch das verfüttern von ganzen Futtertieren, bei denen die Knochen mitgefressen werden.

Man kann seine Frettchen auch durchaus ohne Fertigfutter ernähren, muss dann aber auf die ausgewogenheit achten, was die häufige Gabe von Futtertieren (ganze Tauben, Mäusen, Ratten, Wachteln, Kaninchen mit Innereien und Fell/Federn) ermöglicht. Geachtet werden muss dabei auf ausreichende Taurinzufuhr (dunkles Fleisch, Herzfleisch, Gehirn, Augen), dem richtigen Calcium/Phosphor-Verhältnis(Knochen mit Fleischanteil, ganze Futtertiere) und dem richtigen Vitamin und Mineralanteil (ganze Futtertiere mit Mageninhalt, Innereien, Knochen, Fell + zusätzlicher Gabe von Fischöl o. Distelöl).

Achtung: Rohes Schweinefleisch, gewürzte Speisen, Salz, Schokolade und Süßigkeiten haben auf dem Frettchenspeiseplan nichts zu suchen. Früher wurde in Milch eingeweichtes Brot von den Jägern den Frettchen gegeben um Sie für die Jagd zu schärfen, diese Ernährungsweise ist nicht artgerecht. Besser sind da Katzenleckerlis oder Vitaminpaste. Rohe Leber wird auch gern gefressen, führt aber in der Regel zu dünnflüssigem Kot. Geschichten, wonach Frettchen nach dem Fressen von Frischfleisch blutrünstig werden, sind frei erfunden und entsprechen nicht der Wahrheit.

Futter sollte den Frettchen immer zur Verfügung stehen. Die Nahrung passiert den kurzen Darm innerhalb von etwa drei - vier Stunden. Ebenso sollte immer Wasser, am besten im Napf, vorhanden sein. Nippelflaschen aus dem Nagerbedarf werden angenommen. Noch nicht bestätigte Untersuchungen sagen aus, dass über die Nippelflasche weniger Wasser aufgenommen wird. Dies führt im Alter zu Nierenproblemen/-versagen. Desweiteren geht man davon aus, dass Nippelflaschen schwere Zahnschäden auslösen können. Das Wasser sollt bei Verschmutzung, jedoch mindestens 1x täglch erneuert werden

Verhalten

Frettchen schlafen durchschnittlich 20 Stunden am Tag. Wenn sie wach sind, sind Frettchen sehr verspielt. Das sieht für Nicht-Frettchen-Halter teilweise sehr grob aus. Sie jagen einander, der hintere springt auf den vorderen und beißt ihn in den Nacken oder in eine andere Körperstelle. Beim Spielen wird manchmal auch „gegoggert“, so wird der Frettchenlaut genannt, der Spaß und Freude ausdrückt und wie ein erkältetes Huhn klingt. Ist kein Spielkamerad greifbar, wird auch der Mensch zum Spielen aufgefordert, indem diesem in die Beine, vor allem im unteren Wadenbereich gekniffen/gebissen wird.

Frettchen sind sehr neugierig und untersuchen alles. Dabei vergreifen sich die Tiere leicht an Gegenständen wie Taschen, Schuhe oder Blumentöpfe. So werden beispielsweise Blumen oder andere Pflanzen gern ausgebuddelt, herunter geworfen und teilweise angekaut. Aus Schuhen werden die Sohlen herausgezogen.

Ein Vorurteil gegenüber Frettchen ist, dass sie alles anknabbern und annagen. Frettchen sind Raubtiere und haben ein Raubtiergebiss wie Hund und Katze. In der Wohnung verlegte Kabel werden in der Regel nicht angerührt. Auch Möbel werden nicht angeknabbert, jedoch können sie beschädigt werden, wenn die Frettchen beispielsweise bei Sesseln und Sofas versuchen, sich am Übergang von Sitz- zur Rückenfläche einzugraben.

Zucht

Die Zucht sollte ausschliesslich von sehr erfahrenen Menschen mit den erforderlichen Mitteln erfolgen, da sie viel Zeit, Geduld und Geld erfordert. Die oft aufgestellte Behauptung, dass jede Fähe wenigstens einmal Jungtiere gehabt haben sollte, ist falsch.

Eine Fähe bringt zwischen ein bis vierzehn Welpen zur Welt. Beide Elterntiere sollten frei von genetischen Defekten sein. Der Rüde sollte zwei außen liegende Hoden haben. Liegt ein oder beide Hoden noch in der Bauchhöhle , kann er zeugungsunfähig sein, bzw. dieses Merkmal weitervererben.

Fähen, die mindestens ein Angora-Elternteil, teilweise sogar Großelternteil, haben, können oft ihre eigenen Welpen nicht ernähren und diese würden verhungern. Bei solchen Fähen enthält die Milch nicht genügend Nährstoffe bzw. sie besitzen keine oder nur unterentwickelte Milchdrüsen . In diesem Fall muss der Züchter für eine Amme sorgen, welche nach der Geburt die Ernährung der Welpen übernimmt. Das Angora-Gen wird rezessiv (nicht dominant ) weitervererbt, so dass den Tieren nicht anzusehen ist, ob sie das Gen besitzen.

Der Deckakt sieht sehr gewalttätig aus. Der Rüde verbeißt sich bei der keifenden Fähe im Nacken und begattet diese. Der Paarungsakt kann nur wenige Minuten dauern, teilweise aber auch bis zu zwei Stunden.

Genau nach 42 Tagen bringt die Fähe zwischen ein bis vierzehn Welpen zur Welt. Diese werden sauber geleckt und an die Zitzen gelegt. Die Welpen kommen nackt und blind zur Welt, sind ca. fünf bis zehn Zentimeter lang und wiegen sechs bis zehn Gramm. Als dunkle Flecken zeichnen sich die Augen unter der Haut ab. Nur bei den Albinos ist dies nicht der Fall, da sie keine Farbpigmente haben. Das Geschlecht ist äußerlich schon erkennbar.

Ab etwa der dritten Lebenswoche fangen die Welpen selbständig zu fressen an. Sie benötigen in dieser Zeit genügend weiche Nahrung. Sie beginnen dann auch, das Nest zu verlassen (Nestflucht) und immer mehr die Umgebung zu erkunden. Mit acht Wochen sind die Welpen so weit entwickelt, dass sie an andere Besitzer abgegeben werden können. Jedoch sollten sie bis zur zwölften Lebenswoche beisammen bleiben, damit sie das nötige Sozialverhalten erlernen. Mit acht Wochen sollten die Welpen die erste Impfung erhalten, mit zwölf Wochen die zweite.

Erziehung

Junge Frettchen müssen erzogen werden. Beim Spielen beissen Frettchen auch zu, deshalb müssen sie lernen, dass die menschliche Haut sehr empfindlich ist, und sie ihre Zähne vorsichtig einsetzen müssen. Beisst ein Frettchen stark zu, sollte man es dem Tier durch ein lautes "Au" bzw. "Nein!" zeigen und es dabei sanft am Genick packen. Lässt es freiwillig nicht ab, kann man mit leichtem Druck auf die Wangen den Biß lockern. Danach sollte man es eine Weile ignorieren um ihm zu zeigen, dass man das nicht als "Spiel" akzeptiert. Andererseits sollte ein Tier wenn es brav ist und beim Spielen nicht beisst z.B. mit Vitamin-Paste (für Katzen, beim Tierarzt oder im Fachhandel erhältlich) belohnt werden. Bei älteren Frettchen ist das Abgewöhnen des Beissens schwieriger als bei Jungtieren, was aber kein Entscheidungsgrund für einen echten Tierliebhaber sein sollte.

Kastration

Die Fähen (Weibchen) müssen kastriert werden, um einer Dauerranz und somit einer Östrogenvergiftung die zum Tode führt vorzubeugen. Auch Rüden (Männchen) sollten, wenn nicht zur Zucht vorgesehen, kastriert werden. Unkastrierte Rüden haben das starke Bedürfnis zu decken/besteigen. Sie besteigen dann sogar andere Rüden und kastrierte Fähen. Das Fell des unkastrierten Rüden wirkt fettig und strähnig. Über die Haut werden Duftstoffe abgegeben, welche für die menschliche Nase teilweise sehr unangenehm sind. Des weiteren markiert der Rüde „sein“ Revier durch absetzen kleiner Urin-Tröpfchen. Diese werden auf allem und jedem durch Überkriechen abgegeben, z.B.: Füße, Schuhe, Möbel, Taschen.

Freilebende Tiere

In manchen Gegenden, wo es genügend kleine Beutetiere gibt und in denen es keine wilden Iltisse gibt, sind Frettchen entlaufen und zu Wildtieren geworden, beispielsweise auf Sardinien und Sizilien. In Deutschland haben ausgesetzte Frettchen kaum Überlebenschancen. Aufgrund ihres kurzen Darmes müssen sie alle zwei bis drei Stunden Beute in Form einer Maus oder ähnlich großer Beutetiere machen. Der noch vorhandene Jagdinstinkt reicht meistens nicht zum Überleben aus.

Frettchen sind mit dem europäischen Iltis ohne Einschränkung kreuzbar.

Literatur

"Frettchen für Dummies", Kim Schilling, 2004, ISBN 3527701567
"Quirlige Frettchen", Martin Ullrich, 2004, ISBN 3440077640 , ISBN 344009068X
"Unsere Frettchen", Frettchen-Club Berlin e.V., 1995, ISBN 3-9804751-0-7

Weblinks

   
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