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Letzte Änderung für Artikel Hausrind: 09.02.2006 12:04

Hausrind

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Hausrind
Fleckvieh
Fleckvieh
Systematik
Unterordnung : Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie : Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie : Rinder (Bovinae)
Gattung : Bos
Art : Wildrind (Bos taurus)
Unterart : Hausrind
Wissenschaftlicher Name
Bos taurus taurus

Als Hausrind oder schlicht Rind bezeichnet man das zunächst wegen seines Fleisches, später auch wegen seiner Milch und seiner Zugleistung domestizierte Wildrind (Bos taurus).

Die meisten heutigen Hausrinder (taurine oder echte Hausrinder), einschließlich des Zebu stammen vom Ur oder Auerochsen (Bos taurus primigenius) ab, der in weiten Teilen Europas , Asiens und Nordafrikas lebte und seine größte Population im Alluvium hatte, danach gingen seine Bestände allmählich zurück. Am Ende waren vor allem die Jagd und menschliche Eingriffe in die Natur Gründe für die Ausrottung des Urs. Die letzten Urrinder Europas starben 1627 in Polen aus. Die Domestikation zum Hausrind erfolgte bereits im 9. Jahrtausend v. Chr. Als Beleg gilt, dass ab 8.300 v. Chr. Rinder zusammen mit Ackerbauern auf das bis dahin Rinderlose Zypern gelangten.

Seitdem hat der Mensch eine große Zahl unterschiedlicher Rinderrassen gezüchtet, in die teilweise auch wilde Rinderarten (etwa der amerikanische Bison beim Beefalo ) eingekreuzt wurden. Vor allem in Asien sind weitere Tiere domestiziert worden, die von anderen Arten herstammen, so das Balirind (Bos javanicus f. domestica) aus dem Banteng (Bos javanicus), das Gayal (Stirnrind) (Bos gaurus f. frontalis) aus dem Gaur (Bos gaurus), das Hausyak (Bos mutus f. grunniens) aus dem Wildyak (Bos mutus) und der im Gegensatz zu den eigentlichen Rindern der Gattung Bos zur Gattung Bubalus zählende Hausbüffel (Bubalus bubalis f. bubalis) aus dem Wasserbüffel (Bubalus bubalis f. arnee).

Inhaltsverzeichnis

Bezeichnungen

  • Jungtiere werden Kalb genannt.
  • Das geschlechtsreife weibliche Hausrind heißt Kuh , dient es zur Milch- bzw. Fleischgewinnung wird es auch Milchkuh bzw. Mutterkuh genannt.
    • Ein geschlechtsreifes weibliches Rind vor dem ersten Kalben heißt Färse , Kalbin (Österreich, Süddeutschland), Queen, Queene oder Starke.
  • Das geschlechtsreife männliche Hausrind heißt Bulle oder Stier , Fallen oder Fasel, in der Schweiz auch Muni .
    • Ein kastriertes männliches Rind heißt Ochse .

Nutzung

Rinder
Rinder
Kühe (gemalt von Anton Braith). Gemälde aus dem Braith-Mali-Museum in Biberach/Riß
Kühe (gemalt von Anton Braith). Gemälde aus dem Braith-Mali-Museum in Biberach/Riß

Hausrinder sind in mehrerer Hinsicht nützlich, wobei einige Rassen im Hinblick auf eine oder mehrere bestimmte Nutzungsarten besonders gezüchtet wurden. Man unterscheidet dabei die Zweinutzungsrassen von den Milch- bzw. Fleischbetonten Rassen. Neben Milch, Fleisch und Leder liefern Rinder Gülle und Mist , die in der Landwirtschaft als natürliche Düngemittel eine wichtige Rolle spielen, außerdem erfüllen besonders Ochsen in vielen Teilen der Welt noch heute als Zugtiere für Karren oder zum Pflügen eine wichtige Funktion. Des Weiteren sind Tiere wie das Heckrind ein wichtiger Faktor in der Landschaftspflege und im Naturschutz ( Almwirtschaft ).

Bei den Rindern selbst lassen sich die Nutzungsrichtungen Milchproduktion und Fleischproduktion unterscheiden. Es gibt Rassen, die überwiegend auf eine der beiden Nutzungsrichtungen hin gezüchtet wurden, aber auch solche, bei denen beide Nutzungsrichtungen züchterisch bearbeitet werden (=Doppelnutzung, DN). Die Unterschiede zwischen beiden Richtungen sind genetisch bedingt:

Rassen mit hoher Milchleistung zeigen typischerweise hohe Spiegel endogen synthetisierter Wachstumshormone ( Somatotropin , BST ). Typische Milchvieh-Rassen sind beispielsweise Holstein-Friesian (= Rot- und Schwarzbunte, HF), Braunvieh (= Brown Swiss, BS) oder Fleckvieh (= Simmentaler, FV) als Doppelnutzungsrind.

Fleischrinder haben eine günstigere Struktur des Fleisches (Faserigkeit, Marmorierung). Früher wurden männliche Tiere zur Verbesserung des Fleisches kastriert und somit zu Ochsen gemacht. Heutzutage ist dies in Deutschland nur noch in extensiven Haltungsformen üblich. Es werden sowohl männliche als auch weibliche Tiere geschlachtet. Verbreitete Fleischrassen sind beispielsweise Hereford , Charolais und Limousin , daneben andere, mehr regional verbreitete Rassen wie Angus und Galloway . Bei der Nutzungsrichtung Fleischproduktion wird zwischen Rassen unterschieden, die ein schnelles Wachstum aufweisen, aber nicht zwangsläufig großrahmig sind (zum Beispiel Limousin) und solchen Rassen, die auf ein hohes Endgewicht kommen (beispielsweise Charolais).

Verbreitung

Hausrinder sind weltweit verbreitet, wobei die Zebu-Rassen wesentlich besser an die Tropen angepasst sind als Rassen europäischen Ursprungs. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts brachten Europäer das Hausrind nach Amerika , auf viele Inseln und nach Australien und Neuseeland , wo sich bald große verwilderte Bestände entwickleten, die jedoch ab den 18. Jahrhundert begannen zusammen zu brechen. Heute gibt es lediglich auf er Insel Amsterdam noch eine Population verwilderter Hausrinder. Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es eine Population von Heckrindern im Oostvaardersplassen , die weitgehend ohne Einfluss des Menschen lebt.

Anatomie

Teile des Rindes

Kühe sind wie Pferde auch Pflanzenfresser , nutzen aber als Wiederkäuer wie auch Schafe und Kamele die Nahrung weit besser aus. Die Nahrung durchläuft 4 Mägen ( Pansen , Netzmagen , Blättermagen , Labmagen ). Trotzdem hat auch Kuhkot, landläufig als Kuhfladen bezeichnet, noch einen nennenswerten Brennwert. Getrocknete Kuhfladen werden deshalb in der 3. Welt als Brennstoff benutzt.
Die Kuh produziert beim Wiederkauen 98 - 190 Liter Speichelflüssigkeit am Tag.

Rassen

Hausrinder in Thailand: Kuh mit Kalb
Hausrinder in Thailand : Kuh mit Kalb
Schottisches Hochlandrind
Schottisches Hochlandrind
Herefordbulle, Australien
Herefordbulle, Australien
Grauviehkalb im Tiroler Pitztal
Grauviehkalb im Tiroler Pitztal
Rinder in Kärnten
Rinder in Kärnten

Es gibt eine große Zahl von Rinderrassen, die für verschiedene Ansprüche gezüchtet werden. Allerdings gehen gerade in der heutigen Zeit der Massentierhaltung und Technisierung der Landwirtschaft viele Rassen veloren. Aus diesem Grund wird jedes Jahr ein Haustier des Jahres gewählt, um auf diese Situation aufmerksam zu machen. Zur Katalogisierung der Rinderrassen und Kennzeichnung im Rinderpass gibt es einen verbindlichen Rasseschlüssel .

Einige Rassen des Hausrindes

  • Aberdeen Angus
  • Angler Rind (Haustier des Jahres 2002)
  • Aubrac
  • Ayrshire
  • Bazadaise
  • Beefalo
  • Belted Galloway
  • Blaarkop
  • Blonde d'Aquitaine
  • Brahman
  • Brangus
  • Braunvieh
  • Boskarin (seltene, autochthone Rasse aus Istrien)
  • Charolais
  • Chianina
  • Deutsche Angus
  • Deutsches Braunvieh alter Zuchtrichtung
  • Deutsche Schwarzbunte alter Zuchtrichtung
  • Deutsches Shorthorn
  • Dexter
  • Doppelnutzung Rotbunt
  • Ennstaler Bergschecken
  • Eringer
  • Evolèner
  • Fjäll-Rind
  • Fleckvieh
  • Fleisch Fleckvieh
  • Galloway
  • Gelbvieh
  • Germanischer Angus
  • Glanrind
  • Grauvieh
  • Hangrind
  • Heckrind ( Rückzüchtungsversuch des Auerochsen )
  • Hereford
  • Hinterwälder (Haustier des Jahres 1992)
  • Holstein-Rotbunte
  • Holstein-Schwarzbunte
  • Jochberger Hummeln (aus der Pinzgauer, vom Aussterben bedroht)
  • Jersey
  • Kobe-Rind (das teuerste Rindfleisch der Welt)
  • Lakenfelder
  • Limousin
  • Limpurger
  • Limpurger Fleischnutzung
  • Lincoln Red
  • Longhorn
  • Luing
  • Maine Anjou
  • Marchigiana
  • Maremmana
  • Montbeliard
  • Murnau-Werdenfelser (Haustier des Jahres 1986)
  • Murbodner Rind
  • Murnau-Werdenfelser Fleischnutzung
  • Normanne
  • Piemonteser
  • Pinzgauer
  • Pinzgauer Fleischnutzung
  • Pustertaler Schecken
  • Romagnola
  • Rotvieh (Haustier des Jahres 1997)
  • Rotvieh Zuchtrichtung Alter Angler
  • Rotvieh Zuchtrichtung Höhenvieh
  • Salers
  • Sanga
  • Sayaguesa
  • Schottisches Hochlandrind
  • Schwarzbunte (Holstein Friesian)
  • Shorthorn
  • South Devon
  • Tiroler Grauvieh
  • Telemark
  • Tuxer
  • Uckermärker
  • Ungarisches Steppenrind
  • Vogesen-Rind
  • Vorderwälder
  • Vorderwälder Fleischnutzung
  • Watussirind
  • Weißblaue Belgier
  • Welsh-Black
  • White Galloway
  • White Park
  • Witrug
  • Zwerg-Zebus

Krankheiten und Parasiten

  • BSE
  • Ketose
  • Maul- und Klauenseuche
  • Milzbrand
  • Milchfieber
  • Neurobrucellose
  • Rinderbandwurm
  • Rinderpest
  • Seuchenhaftes Verwerfen
  • Tuberkulose
  • Weidefieber Weidetetanie
  • BHV1 (IBR/IPV)
  • BVD-MD (Bovine Virusdiarrhöe-Mucosal Disease)
  • Paratuberkulose

Siehe auch

  • Nutztier , Rinder , Kuh

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hausrind aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Hausrind verfügbar.

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