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Letzte Änderung für Artikel Gustav Adolf Scheel: 18.02.2006 21:10

Gustav Adolf Scheel

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Gustav Adolf Scheel (* 22. November 1907 in Rosenberg , Baden; † 25. März 1979 in Hamburg) war Arzt und „Multifunktionär“ in der Zeit des Nationalsozialismus ( SA - und SS -Mitglied, Reichsstudentenführer , Organisator des SD im Südwesten, Höherer SS- und Polizeiführer in Salzburg, Gauleiter in Salzburg ab November 1941). Als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD organisierte er im Oktober 1940 den Abtransport der Karlsruher Juden in die Vernichtungslager im Osten.

Leben

Scheel, als Sohn eines evangelischen Pfarrers im nordbadischen Rosenberg geboren, besuchte in Mannheim das Karl-Friedrichs-Gymnasium. Schon als Schüler engagierte er sich in rechten Kreisen der Deutschen Jugendbewegung.

Ab dem Sommersemester 1928 studierte er in Heidelberg Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft und Theologie, um Pfarrer zu werden. Er intensivierte seine Mitarbeit in rechten studentischen Zirkeln und wurde im Wintersemester 1928/29 Mitglied im völkischen Verein Deutscher Studenten (VDSt). Ein Jahr später war er Vorsitzender dieses Vereins.

1929 trat er dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB), am 1. Oktober 1930 der SA und am 1. Dezember 1930 der NSDAP bei. Er zog für kurze Zeit nach Tübingen und begann ein Medizinstudium, das er in Heidelberg fortsetzte. Nach Heidelberg zurückgekehrt, wurde er rasch zu einem der Hauptpropagandisten der Nationalsozialisten an der Hochschule. Als Hochschulgruppenführer des NSDStB leitete er die Kundgebungen der Heidelberger NS-Studenten gegen den Pazifisten Emil Gumbel (1891-1966), die 1932 zum Entzug von dessen Lehrberechtigung führten. Im Mai 1933 trat er als Redner bei der lokalen Bücherverbrennungsaktion auf.

Ebenfalls 1933 wurde Scheel Vorsitzender des Heidelberger AStA . In dieser Zeit wurde er Mentor von Hanns-Martin Schleyer , der sich unter Scheels Anleitung der NSDAP und der SS anschloss. Außerdem nahm Scheel in seiner Eigenschaft als Führer der Heidelberger Studentenschaft und Mitglied im Führungsstab des Rektors Einfluss auf die Berufungen und Personalpolitik der Universität.

1934 machte Scheel sein medizinisches Staatsexamen, wurde anschließend in die Bundesführung des NSDStB berufen und 1936 zum Reichsstudentenführer – in dieser Eigenschaft Chef von NSDStB und Deutscher Studentenschaft in Personalunion – ernannt.

Seit Juli 1934 Mitglied des SD , machte er innerhalb dieses NS-Geheimdienstes eine rasche Karriere. Zwischen 1935 und 1939 leitete er den SD Oberabschnitt Südwest. Als ehemaliger Studentenfunktionär brachte er eine große Anzahl NS-Jungakademiker zum SD , die nach Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion zu Massenmördern wurden (Dr. Walter Stahlecker , Dr. Martin Sandberger , Dr. Erwin Weinmann , Albert Rapp , Erich Ehrlinger , Eugen Steimle ). Alle genannten gingen danach den Weg über verschiedene Abteilungen des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und wurden nach Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion Anführer von Mordbanden der verschiedenen Einsatzgruppen .

Scheel, der schon 1933 vehement für die Ausschließung „Studenten jüdischer Abstammung“ von der „Nutznießung sozialer Einrichtungen an der Universität“ stritt, wurde im Oktober 1940 zum Organisator der Deportation der Karlsruher Juden in den sicheren Tod im Osten.

Sein weiterer Aufstieg innerhalb des NS-Unterdrückungsapparates blieb rasant. 1941 war er bereits SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei. Im gleichen Jahr (1941) wurde er als Gauleiter und Reichsstatthalter des Gaus Salzburg eingesetzt. Nach Aufdeckung von Widerstandsgruppen in Salzburg organisierte er dort eine groß angelegte Verhaftungswelle und mehrere Hinrichtungen von Eisenbahnern.

1943 setzte er sich beim Vorgehen gegen die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ dafür ein, dass deren Mitglieder „nicht als Studenten hingerichtet“ würden, sondern als „asoziale ehemalige Wehrmachtsangehörige“. Seiner Ansicht nach hätten diese „Verbrecher“ nicht das Bild der Studentenschaft beflecken dürfen. Aus dieser Zeit stammt Scheels Ausspruch: „Deutscher Student, es ist nicht nötig, daß Du lebst, wohl aber, daß Du Deine Pflicht gegenüber Deinem Volk erfüllst.“

Als nationalsozialistischer „Multifunktionär“ hatte Scheel (außer den schon genannten) folgende Funktionen inne:

Führer der Heidelberger Studentenschaft, Ehrensenator der Universität Heidelberg, Führer der SD-Schule Berlin, Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Stuttgart, Führer des NS-Altherrenbundes, Vorsitzender des Reichsstudentenwerks, Präsident des Deutschen Studienwerks für Ausländer, Mitglied der Reichsarbeitskammer, Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD beim Chef der Zivilverwaltung im Elsaß, Mitglied des Reichstages, Führer des SD-Oberabschnitts Süd (München), Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD bei den höheren SS- und Polizeiführern Süd und Main, Höherer SS- und Polizeiführer, Führer des SS-Oberabschnitts Alpenland (Salzburg).

Als sich 1944/45 Nazi-Deutschlands Niederlage abzeichnete, wurde er noch Führer des Volkssturms im Gau Salzburg. Am 29. April 1945 bestimmte ihn Adolf Hitler in seinem Testament zum Reichsminister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung.

Nach 1945

Nach der kampflosen Übergabe Salzburgs an die Amerikaner am 4. Mai, ist Scheel geflohen. In St. Veit wurde er am 14. Mai 1945 von den Amerikanern verhaftet und interniert. Nach mehreren Stationen in Lagern und Gefängnissen wurde er am 24. Dezember 1947 aus der Haft entlassen. Nach erneuter Internierung wurde er nach Heidelberg zur Entnazifizierung verlegt. Von der dortigen Spruchkammer wurde er 1948 zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt und als "Hauptschuldiger" eingestuft. Am 24. Dezember 1948 wurde er entlassen.

Er arbeitete anschließend zunächst als Nachtarbeiter im Hamburger Hafen und war ab Sommer 1949 Arzt in einem Hamburger Krankenhaus, dann Assistenzarzt am Rautenberg-Krankenhaus in Hamburg.

Nach einem Berufungsverfahren wurde er 1952 als „Belasteter“ eingestuft. 1951 bis 1953 gehörte er (zusammen mit anderen NS-Größen wie Werner Best ) zum „ Naumann-Kreis “ und wurde im Januar 1953 von der britischen Polizei wegen des Verdachts des Aufbaus einer Geheimorganisation verhaftet und später deutschen Behörden übergeben. Am 17. Juni 1953 wurde er aus der Haft entlassen. Sein Verfahren wurde am 3. Dezember 1954 mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Vom Februar 1954 bis zum 8. April 1977 war er Inhaber einer Arztpraxis in Hamburg.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gustav Adolf Scheel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Gustav Adolf Scheel verfügbar.

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