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Letzte Änderung für Artikel Pressburger Bahn: 14.02.2006 13:37

Pressburger Bahn

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Die Pressburgerbahn war eine direkte Eisenbahnverbindung zwischen Wien und der slowakischen Stadt Pressburg, heute Bratislava . Die 69 km lange Bahn wurde 1914 bereits elektrifiziert eröffnet, davon entfielen ca. 12 km auf die Stadtstrecke in Wien und ca. 7 km auf die Strecke in Pressburg, welche beide im Straßenbahnbetrieb geführt wurden und teilweise die Gleise der jeweiligen Straßenbahnen mitbenutzten (so genannte Lokalbahn). Der 50-km-Anteil zwischen Bahnhof Groß-Schwechat - Bahnhof Kittsee (ungarisch Köpcseny; slowakisch Kopčany was zugleich der Name des angrenzenden Teils von Bratislava ist) war als Überlandstrecke ausgeführt. Der Überlandteil war und ist mit der damals noch neuen Einphasen wechselstromtechnik (16 2/3 Hz, 16.500 V) ausgerüstet, während die Stadtstrecken mit Gleichstrom von 600 Volt (Wien) bzw. 550 Volt (Bratislava) betrieben wurden Diese Bahnlinie war nach der Mittenwaldbahn in Tirol die zweite Linie, die mit diesem System in Österreich ausgestattet war.

Inhaltsverzeichnis

Streckenführung

Sie führte von Wien südlich der Donau über Schwechat, Hainburg und Wolfsthal in die Slowakei (dort über den Vorort Petržalka in die Pressburger Innenstadt). Die Lokalbahnabschnitte in Wien und Pressburg wurde als Straßenbahn geführt und es wurden die schon vorhandenen Gleise der jeweiligen städtischen Straßenbahnen benützt, wobei in Pressburg noch ein drittes Gleis verlegt werden musste, da hier nur ein meterspuriges Netz bestand.

Wiener Lokalbahnstrecke

Das Stück innerhalb Wiens führte vom Bahnhof Wien-Mitte (damals Bahnhof Hauptzollamt) ein kurzes Stück entlang des kanalisierten Wienflusses auf der Vorderen Zollamtsstraße, weiter entlang des rechten Ufers des Donaukanals auf der Dampfschiffstraße, dann Weißgerberlände, Erdberger Lände, einem Teilstück der heutigen Autobahn A4 , vorbei am Elektrizitätswerk Simmering und bog von diesem aus gesehen nach ca. 2,2 km in die Simmeringer Haide ab. Dort erreichte die Strecke schließlich die Kaiserebersdorfer Straße und unterquerte im Zuge der Dreherstraße die Stadtgrenze überschreitend die Donauländebahn und mündete schließlich in einer Rampe auf die noch heute bestehende Strecke nach Schwechat. Die gesamte Strecke war bis auf das kurze Stück zur Radetzkybrücke eingleisig ausgeführt und es gab folgende Ausweichen und Abzweigungen: Wien-Großmarkthalle (km 0,035), Radetzkybrücke (km 0,658), Krieglergasse (km 1,400), Rotundenbrücke (km 2,100), Stadionbrücke (km 3,400), Gassteg (km 4,700), E-Werk Simmering (km 5,855), Teefabrik (km 7,100) und Neusimmering (km 9,770).

Pressburger Lokalbahnstrecke

Blick auf den ehemaligen Krönungshügelplatz, jetzt Námestie Ľ. Štúra (Sturplatz)
Blick auf den ehemaligen Krönungshügelplatz, jetzt Námestie Ľ. Štúra (Sturplatz)

In Pressburg und seinem Vorort Engerau (slowakisch Petržalka) führte die Strecke zuerst von der Ortschaft Berg aus kommend zum Bahnhof Kittsee (ungarisch Köpcsény, slowakisch Kopčany), weiter zu einer Haltestelle vor dem Bahnhof Engeraus, dann in nordwestliche Richtung den alten Dorfkern von Engerau umfahrend in Richtung der Wien-Pressburger Bundesstraße, dieser dann folgend durch den Aupark (ungarisch Liget, heute Sad Janka Kráľa) parallel zur Donau bis zur stählernen Donaubrücke (heute Starý Most ). Danach auf der Pressburger Seite folgte die Strecke ein kurzes Stück der damaligen Gabor-Baross-Straße (heute Štúrova ulica) und bog kurz danach auf die Uferpromenade (damals Justi-Ufer, jetzt Vajanského nábrežie) ein und erreichte und den Krönungshügelplatz (jetzt Námestie Ľ. Štúra), wo nach den ursprünglichen Plänen auch eine kopfbahnhofähnliche Endhaltestelle entstehen sollte. Die Planungen wurden aber verworfen und so wurde eine große Wendeschleife geschaffen, indem die Bahn vom Krönungshügelplatz aus weiter nach Norden über die Kit-Straße (jetzt Mostová ulica) zum Kossuth-Platz (vorher Radetzkyplatz genannt, jetzt Hviezdoslavo námestie), vorbei am Nationaltheater weiter die Rosengasse (jetzt Jesenského ulica) entlang und die Gabor-Straße entlang über den jetzigen Šafárik-Platz (Šafárikovo námestie) fuhr und hier die Schleife schloss.

Überlandstrecke

Die Überland- oder auch Vollbahnstrecke genannt, welche sich vom Bahnhof Groß-Schwechat bis zum Bahnhof Kittsee über 50,5 Kilometer erstreckte, war das Herzstück des gesamten Pressburgerbahnbetriebes. Sie verlief wie schon erwähnt vom Bahnhof Groß-Schwechat in östlicher Richtung über die Haltestellen Mannswörth und Heidfeld (die spätere Haltestelle Flughafen Wien-Schwechat ) weiter zum nächsten Ort Fischamend, (hier mit den beiden Bahnhöfen Fischamend Reichsstraße und Markt Fischamend) und führte weiter über den Bahnhof Maria Ellend an der Donau , den Haltepunkt Kroatisch Haslau ( 1923 in Haslau an der Donau umbenannt), den Bahnhof Regelsbrunn, den Haltepunkt Wildungsmauer, den Bahnhöfen Petronell - Carnuntum und Deutsch-Altenburg (jetzt Bad Deutsch-Altenburg) bis nach Hainburg . Hier gab es 2 Bahnhöfe und 1 Haltepunkt, Hainburg Frachtenbahnhof, Hainburg Personenbahnhof und Hainburg Ungartor und es folgten noch die Bahnhöfe Wolfsthal und Berg bis Strecke bei Kilometer 60,885 auf das ungarische Staatsgebiet wechselte und den Bahnhof Kittsee erreichte.

Geschichte

Nach der stürmischen wirtschaftlichen Entwicklung bis um den Beginn des 20. Jahrhunderts im Großraum Wien kam es auch zu einer ungeheuren Steigerung des Verkehrsaufkommens, wodurch die Transportwege vor allem auf der Schiene beträchtlich ausgebaut wurden. Nur das Verkehrsangebot östlich von Schwechat blieb dürftig und es fehlte an einem leistungsfähigen Transportmittel. Da es von militärischer Seite kein Interesse am Bau einer Verbindung in dieser Gegend gab, wurde zur Realisierung des alten Projektes einer Verbindung Wien-Preßburg am 12. November 1904 die Gesellschaft „AG Elektrische Lokalbahn Wien-Landesgrenze nächst Hainburg“ mit Sitz in Wien gegründet (Hauptaktionäre waren das Land Niederösterreich und die Staatsverwaltung) und der Niederösterreichische Landtag übernahm die Garantie für eine Anleihe über 10.700.000 Kronen. Da aus rechtlichen und politischen Gründen der Betrieb einer Bahn auf ungarischem Staatsgebiet (die restlichen 7 geplanten Kilometer ab dem Ort Berg) durch diese Gesellschaft nicht möglich war, wurde am 23. Dezember 1909 eine ungarische Gesellschaft auf den Namen Pozsony Orszaghatarszeli lyerdekü Villamos Vasut“, kurz POHÉV (deutsch „Elektrische Lokaleisenbahngesellschaft Preßburg - Landesgrenze“) gegründet. Damit der Betrieb zwischen beiden Gesellschaften einheitlich gestaltet werden konnte, wurde zwischen beiden Gesellschaften ein Betriebsvertrag geschlossen, so dass die komplette Strecke durch österreichische Betreibergesellschaft betrieben werden konnte. Die Bauarbeiten wurden dann am 3. Juni 1911 aufgenommen und der Betrieb der niederösterreichischen Landesgesellschaft NÖLB (Niederösterreichiche Landesbahnen) übertragen.

1914 - 1920

Nachdem am 12. und 13. Dezember 1913 schon eine probeweise Testfahrten zwischen Groß-Schwechat und Fischamend-Reichsstraße durchgeführt worden waren, konnte die Bahn am 1. Februar 1914 mit einer offiziellen Fahrt eröffnet werden und der regelmäßige Verkehr begann am 5. Februar des gleichen Jahres. Der zusätzliche Straßenbahnverkehr zwischen Wien-Großmarkthalle und Groß-Schwechat wurde dann am 13. April, der zwischen Bahnhof Kittsee und Preßburg am 15. November aufgenommen.

Mit den Wirren zum Ende des 1. Weltkriegs kam es auch für die Pressburger Bahn zu Veränderungen. Nachdem Truppen der neugegründeten Tschechoslowakei am 31. Dezember 1918 die Preßburger Donaubrücke besetzt hatten, konnten die Züge nurmehr bis zum Systemwechselbahnhof Kittsee fahren, der allgemeine Zugbetrieb war zu dieser Zeit allerdings schon stark gedrosselt und verlief sehr unregelmäßig. Aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Zustände in den ehemals ungarischen Landesteilen wurde der Verkehr vom 27. April bis 2. Oktober 1919 nur auf österreichischer Seite fortgeführt und die Strecke bis zur Landesgrenze bei Berg und den dortigen Haltepunkt verkürzt. Aber auch in Österreich selbst kamen die Auswirkungen des 1. Weltkrieges zum Tragen und so wurde Bahn zwischen 1919 und 1920 immer wieder kurz- und längerfristig stillgelegt. Nachdem sich aber die Lage in der neugegründeten ČSR stabilisiert hatte, gestattete diese ab dem 2. Oktober 1919 wieder Lokalbahnzüge zwischen dem nunmehrigen Bratislava und Kopčany (Kittsee). Ab dem 21. Mai 1920 durften auch wieder Fernzüge von Wien aus kommend bis nach Kopčany fahren. Hier gab es dann allerdings eine Pass- und Zollkontrolle und Reisende bis nach Bratislava mussten in die POHÉV-Lokalbahntriebwagen umsteigen, um an ihr Ziel zu kommen. Somit gab es keinen direkten Weg mehr von Wien nach Bratislava und die Bahn war seitdem in 2 Abschnitte geteilt.

1920 - 1935

Bis zum Sommer 1920 wurde dann so verfahren, dass Fernzüge von Wien aus bis nach Berg-Landesgrenze fuhren, die Lokomotiven dort umsetzten und die Kurswagen, welche nach Bratislava weiterfahren sollten (meistens 2 Stück), bis zum Bahnhof Kopčany schoben und diese dort von POHÉV-Lokomotiven übernommen wurden. Ab dem Sommer aber wurde dieses zu Lasten des tschechoslowakischen Betriebsteils gehende Verfahren eingestellt und die von Kopčany bis zur Landesgrenze Berg von 16.500 Volt Wechselstrom auf 550 Volt Gleichstrom umgestellt, so dass ab dem 1. November 1920 die umgebaute Strecke in Betrieb genommen werden konnte.

Nun wurde der Betrieb so abgewickelt, dass die Kurswagen nach Bratislava von der aus Wien kommenden Lok im nun zum Bahnhof umgebauten Haltepunkt Berg-Landesgrenze bis über die Staatsgrenze zur Tschechoslowakei (hier befand sich ein kurzer leitungsloser Abschnitt) geschoben wurden und dort von einer bereitstehenden POHÉV-Lok übernommen wurden. In Gegenrichtung setzte die POHÉV-Lok bereits im Bahnhof Kopčany um und schob die Kurswagen nach Wien bis zum Berger Grenzbahnhof, wo sie wieder von der österreichischen Lok übernommen wurden. Somit hatte sich das kurzzeitig angewandte System im Bahnhof Kopčany nur nach Berg verschoben.

Da für die Preßburger Straßenbahn A.G. aber die normalspurige Strecke der ehemaligen POHÉV in ihrem meterspurigen Streckennetz ein einen Fremdkörper bildete, wurde die Strecke am 5. Oktober 1935 eingestellt, ein vorübergehender Autobus -Ersatzverkehr eingerichtet und die komplette Strecke auf Meterspur umgestellt, welche dann am 15. Mai 1936 eröffnet wurde. Jetzt mussten die Reisenden in Berg aussteigen um zu Fuß über die Grenze zum jeweils anderen Verkehrsmittel zu gelangen (Pass- und Zollformalitäten wurden in einer gemeinsamen Abfertigungshalle erledigt).

1935 - 1945

Aufgrund der Angliederung von Petržalka/Engerau an das Deutsche Reich im Herbst 1938 wurden neue Voraussetzungen für den Bahnbetrieb geschaffen, die Straßenbahnstrecke aber dennoch erst einmal eingestellt und der Betrieb mit Kraftomnibussen bis zum Bahnhof Engerau aufrecht erhalten.

Durch die Rüstungsbetriebe, die nun in Engerau in Folge der Kriegsvorbereitungen Deutschlands einen enormen Arbeitszuwachs zu verzeichnen hatten, wuchs auch die Nachfrage nach Transportwegen in der Gegend erheblich. So kam es ab Ende 1939 zu Planungen, die Strecke der Pressburgerbahn von Berg nach Engerau zu verlängern, 1940 wurden diese dann konkretisiert und am 10. Januar 1941 konnte dann die nun bis zum Bahnhof Engerau verlängerte Strecke eröffnet werden. Die ursprünglich weiterführende Strecke bis in die Pressburger Innenstadt wurde aber nicht mehr realisiert/reaktiviert und war auch nicht Gegenstand weiterer Planungen. Ab dem 1. November 1943 wurden aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auch Fahrten vom Wiener Aspangbahnhof mit Fahrt über Simmering und Wiener Zentralfriedhof und weiter Richtung Schwechat (heutige S7-Strecke) aufgenommen. Aufgrund von Bombentreffern auf die Anlagen der Bahn (vor allem in der Stadtlage in Wien durch Hauseinstürze und im Bereich des Bahnhofs Groß-Schwechat) musste diese ab 1944 ihren Betrieb immer wieder kurzzeitig einstellen oder er wurde nur in Teilstrecken abgewickelt. Bedingt durch die Kampfhandlungen im Bereich der Bahn im Frühjahr 1945 wurde die Bahn von sämtlichen Fahrzeugen geräumt und der Betrieb am 3. April 1945 komplett eingestellt.

Seit 1945

Nach Kriegsende am 8. Mai 1945 ruhte der gesamte Verkehr auf den Anlagen der Pressburgerbahn erst einmal vollständig. Erst ab dem 26. Juli 1945 wurde der Verkehr sukzessive in mehreren Teilstücken im Dampfbetrieb wieder aufgenommen und ab März 1946 auch der elektrische Verkehr bis nach Schwechat. Nachdem auch die letzten noch zerstörten Brücken in Hainburg repariert worden waren, konnte der Verkehr am 1. Juli 1946 bis Wolfsthal aufgenommen werden, wegen der geringen Inanspruchnahme wurde aber das Stück bis zum nächstmöglichen Bahnhof Berg-Landesgrenze nicht mehr bedient. Dennoch fuhren hier noch auch einige Zeit nach Kriegsende noch Güterzüge im Dampflokbetrieb, welche Demontagegut aus den ehemaligen Rüstungsbetrieben im Raum Engerau-Berg in die Sowjetunion abtransportierten. Nach dem Ende dieser Arbeiten wurde das Gleis unmittelbar an der Landesgrenze unterbrochen und auf österreichischer Seite bis zum Jahr 1959 abgetragen, während sie auf tschechoslowakischer Seite noch bis in die 80er Jahre vorhanden waren. Nachdem die Stadtstrecke in Wien durch Bombentreffer und die Kampfhandlungen in Wien im Bereich des Donaukanals in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde der Betrieb auf ihr nicht wieder aufgenommen und das Gleismaterial größtenteils schon bis 1948 abgebaut und zum Ausbessern der Schäden an der Überlandstrecke verwendet. Heute kann man auf der für die Schnellbahn S 7 adaptierte Strecke über Schwechat, dem Flughafen vorbei nach Carnuntum und Hainburg fahren, der Endpunkt liegt heute in Wolfsthal. Eine Verlängerung über Kittsee nach Bratislava war in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts oft vorgesehen, wurde aber nie realisiert.

Fahrzeuge und Allgemeines

Derzeit ist die schnellste Verbindung von Wien nach Bratislava vom Wiener Südbahnhof ausgehend nördlich der Donau die Strecke über Marchegg bzw. südlich der Donau die Strecke über Parndorf.

Fahrzeuge der Pressburgerbahn

  • ÖBB 1046
  • ÖBB 1072
  • ÖBB 1985
  • ÖBB 4020
  • ÖBB 4030
  • ÖBB 4024

siehe auch: Liste von Eisenbahnstrecken in Österreich

Literatur

  • Alfred Horn: „60 Jahre“ - Die Preßburgerbahn (1974) ISBN 3-7002-0420-6

Weblink

Wikipedia

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