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Letzte Änderung für Artikel Robert Ley: 11.02.2006 18:01

Robert Ley

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Robert Ley (* 15. Februar 1890 in Niederbreidenbach bei Nümbrecht, Rheinland; † 25. Oktober 1945 in Nürnberg, (durch Suizid ), war als Leiter der Massenorganisation Deutsche Arbeitsfront einer der führenden Politiker zur Zeit des Nationalsozialismus .

Robert Ley
Robert Ley

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ley wuchs als Sohn eines Bauern im Oberbergischen Land östlich von Köln als siebtes von elf Kindern auf. Mit sechs Jahren wurde er in seiner Jugend von einem prägenden Erlebnis erschüttert: Sein Vater beging einen Versicherungsbetrug durch das Anzünden des eigenen Bauernhofes. Die Verurteilung seines Vaters zu einer mehrjährigen Haftstrafe sollen bei ihm zu einer lebenslänglichen Angst vor dem sozialen Abstieg und andererseits zu einem grenzenlosen Ehrgeiz und extremer Selbstdarstellung geführt haben.

Bis zum Kriegsausbruch von 1914 gelang es ihm, sein Studium im Fach Lebensmittelchemie an der Universität von Münster bis vor den Diplomabschluß voranzubringen. Als Freiwilliger nahm er am Ersten Weltkrieg teil - als Artillerist wurde er in den Schlachten von Verdun und an der Somme eingesetzt.

Nach einem Flugzeugabschuss am 29. Juli 1917 gelangte er in französische Kriegsgefangenschaft , aus der er 1920 schwer verletzt nach Deutschland zurückkehrte. Durch einen Beinbruch und eine schwere Gehirnverletzung erlitt er bleibende Schädigungen für den Rest seines Lebens. Seine Alkoholsucht und seine Tendenz zum Stottern können eine Folge dieser Schädigungen sein. Wiederholte chirugische Operationen waren zu seiner Genesung erforderlich.

Die Parteikarriere

Nach der erfolgreichen Promotion in Chemie über Beiträge zur Kenntnis der gemischten Glyceride an der Universität Münster bekam er eine einträgliche Beschäftigung ab 1920 bei Bayer in Leverkusen. Der äußere Schein verdeckte jedoch seine psychischen Probleme, die ihn hinderten, sich in dieser schweren sozialen Lage der Weimarer Republik zurechtzufinden. So zog er sich immer mehr aus dem bürgerlichen Lebenswandel zurück und geriet unter den Einfluss der Nationalsozialisten . 1924 trat Ley in die NSDAP ein. Hitler berief ihn 1925 zum Gauleiter von Rheinland-Süd.

1928 wurde er von Bayer wegen Alkoholproblemen und antisemitischer Angriffe auf einen Bankier entlassen. 1928 ernannte man ihn zum hauptamtlichen Organisationsleiter der NSDAP im Gau Köln-Aachen. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Preußischen Landtags. In diesen Jahren entwickelte sich Ley zum fanatischen Redner und Agitator . In einer Rede vom Mai 1942 in Karlsruhe erklärte er, daß es nicht genüge, den jüdischen "Feind der Menschheit" zu isolieren. Die Juden müssten vielmehr ausgerottet werden.

Er war in Straßenschlachten und andere Tumulte verwickelt. Die Parteizeitung "Westdeutscher Beobachter" benutzte er für hasserfüllte Ausfälle gegen jüdische Warenhäuser und gegen "jüdische Finanzmacht". Ley spezialisierte sich auf - vor allem gegen Juden gerichtete - erpresserische Artikel.

An der Spitze des NS-Regimes

Im September 1930 zog Ley in den Reichstag für den Wahlkreis 20 Köln-Aachen für die NSDAP ein bis zum November 1933. Er blieb während der gesamten Dauer des NS-Staates Mitglied des Reichstags, bis zur Kapitulation im Mai 1945 . Dieser Erfolg brachte ihm zwar einen großen Aufschwung, doch die angekündigte Aufspaltung seines Gaus versetzte ihn in eine Panikstimmung, daß seine Karriere damit enden könnte. Doch Hitler "erlöste" ihn aus dieser Lage, indem er ihn im Herbst 1931 in München zum Reichsinspekteur der Parteiorganisation (PO) ernannte.

Nach dem Rückritt von Gregor Strasser am 8. Dezember 1932 ernannte ihn Hitler im Dezember 1932 zum Reichsorganisationsleiter (ROL) der NSDAP. Da Ley jedoch nicht die Vollmachten seines Vorgängers erreichte, versuchte er in den folgenden Jahren seine Machtstellung auszubauen. Seine persönliche Zielsetzung bestand darin, die Partei als "Erzieher" und "Betreuer" umzubauen. So wollte er die Kontrolle über die Organisation, Schulung und die Personalpolitik erringen. Er erreichte es, dass ihm die Organisation der Eliteschulen, der "Ordensburgen" und die Gestaltung der Nürnberger Parteitage unterstellt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihm die Aufsicht über das staatliche Wohnungsbauprogramm übertragen.

Organisator der Deutschen Arbeitsfront

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er Leiter des Aktionskomitees zum Schutz der Deutschen Arbeit, dessen Aufgabe die Auflösung und Übernahme der Gewerkschaften war. Das Aktionskomitee wurde wenig später in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) überführt, deren Leiter Robert Ley bis 1945 war.

Nach der Kampagne gegen die Gewerkschaften vom 2. Mai 1933 und deren Zerschlagung wurde am 10. Mai 1933 in Berlin die DAF gegründet. In der ersten Entwicklungsetappe bis Ende 1933 enthielten die neu gebildeten Gesamtverbände der deutschen Arbeiter und der deutschen Angestellten sowie der Große und Kleine Arbeitskonvent noch Konzessionen an den tief verwurzelten Gewerkschaftsgedanken. Beginnend mit dem 27. November 1933, als das Zentralbüro der DAF mit den Reichsbetriebsgemeinschaften, den Gauwaltungen der DAF mit den Gaubetriebsgemeinschaften und Betriebsgemeinschaften gegründet wurde, setzte Ley das Führer- und Gefolgschaftsprinzip in vollem Umfange durch.

Somit gelang es Ley, in der DAF die nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten und die Betriebe in wachsenden Maße durch Betriebsappelle und so genannte Werkscharen zu militarisieren. Die DAF schloss sich als Verband der NSDAP an. Ihr Charakter wurde allerdings durch eine exzessive soziale Demagogie verschleiert. Das Bild vom Arbeiter sollte nach dem Selbstverständnis der DAF einer "Organisation aller schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust" entsprechen, mit dem Anspruch, den Arbeiter "zum gleichberechtigten und geachteten Mitglied der Nation" gemacht zu haben. Dieses Bild, welches an die Mentalität des Frontsoldaten in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs anknüpft, sollte das Kampfverhalten in den Betrieben fördern, was genau dem sozialdarwinistischen Leitbild vom Menschen in der NSDAP entsprach: der Mensch als Kämpfer gegen seine Feinde.

Die Mitgliederzahlen der DAF betrugen im Juli 1933 5.320.000, im Juni 1934 16.000.000 und im Dezember 1942 25.000.000, womit sie die größte Massenorganisation im so genannten Dritten Reich wurde. Sie führte die Gleichschaltung der Arbeits- und Freizeitswelt der Deutschen im Sinne des Nationalsozialismus durch (u.a. durch die Organisation der Sozialversicherungen oder durch die Freizeit- und Touristik-Abteilung Kraft durch Freude ).

Nach Leys Ideen wurden bis 1935 Parteischulen für junge Erwachsene (so genannte Ordensburgen ) gebaut, u. a. die Ordensburg Sonthofen im Allgäu und die Ordensburg Vogelsang in der Eifel. 1937 kamen in Zusammenarbeit mit dem "Reichsjugendführer" Baldur von Schirach außerdem Adolf-Hitler-Schulen für Oberstufenschüler hinzu.

Niedergang

Ab 1939 verlor Ley seinen ehedem beträchtlichen Einfluss zunehmend an den Minister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt und später dessen Nachfolger Albert Speer . Auch Fritz Sauckel als Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz machte ihm wichtige Funktionen streitig. Durch rohe antisemitische Stimmungsmache versuchte er seinen Autoritätsverlust auszugleichen. Seine auch in der Öffentlichkeit bekannt gewordene Alkoholsucht (er fuhr des öfteren volltrunken Auto) brachte ihm - hinter vorgehaltener Hand - den Spitznamen "Reichstrunkenbold" ein.

Im Mai 1945 wurde er von US-amerikanischen Truppen verhaftet und als einer der Hauptkriegsverbrecher angeklagt. Ley entzog sich seiner mutmaßlichen Verurteilung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, indem er sich in seiner Zelle im Nürnberger Gefängnis erhängte.

Siehe auch

Literatur

  • Roland Smelser, Robert Ley. Hitlers Mann an der "Arbeitsfront", Schöningh: Paderborn 1989, ISBN 3-506-77481-6 (Biographie)
  • H. W. Brandenburger, Ley-Land. Dr. Ley und der Nationalsozialismus im Oberbergischen, Köln 1988
  • Renate Wald, Mein Vater Robert Ley. Meine Erinnerungen und Vaters Geschichte, Galunder: Nümbrecht 2004, ISBN 3-89909-039-X

Weblinks

Wikiquote: Robert Ley – Zitate

Wikipedia

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