fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Simon Moritz von Bethmann: 26.12.2005 21:08

Simon Moritz von Bethmann

Wechseln zu: Navigation, Suche

Simon Moritz von Bethmann (* 31. Oktober 1768 in Frankfurt am Main, † 28. Dezember 1826 daselbst) war ein deutscher Bankier . Diplomat und Philanthrop .

Leben und Werk

Simon Moritz von Bethmann, 1812
Simon Moritz von Bethmann, 1812

Die Familie Bethmann stammte ursprünglich aus Goslar und war Anfang des 18. Jahrhunderts nach Frankfurt am Main gekommen. 1748 hatten Johann Philipp Bethmann und sein Bruder Simon Moritz Bethmann die Bethmann-Bank gegründet und zu einem der bedeutendsten Bankhäuser in Deutschland geführt,

Simon Moritz von Bethmann war der Sohn Johann Philipps. Er trat 1791 in die Führung des Hauses ein und wurde nach dem Tod seines Vaters 1793 alleiniger Teilhaber. Er dehnte die Finanzgeschäfte in beträchtlichem Maße aus und begab unter anderem Anleihen für Dänemark , Österreich und Russland . Das Haus Bethmann wurde neben dem Haus Rothschild zum wichtigsten Finanzier der deutschen und europäischen Fürstenhäuser. 1808 erhob Kaiser Franz I. Bethmann in den erblichen Adelsstand . Zar Alexander I. ernannte ihn 1807 zum russischen Generalkonsul beim Rheinbund und 1810 zum Staatsrat.

Durch seine diplomatischen Aktivitäten machte sich Bethmann besonders um seine Vaterstadt verdient, ohne daß er jemals ein Staatsamt innegehabt hätte. 1802 gelang es Bethmann, durch Intervention in Paris die französischen Kontributionsforderungen aus den Besatzungsjahren zu begrenzen. Seinem persönlichen Auftreten bei den Verhandlungen zum Reichsdeputationshauptschluß in Regensburg verdankte die Stadt beträchtliche Rechte und Güter aus säkularisiertem Kirchenvermögen, die längst anderweitig verteilt waren.

1810 heiratete Bethmann Louise Friederike Boode aus Amsterdam . Der Ehe entstammten vier Söhne, deren ältester Philipp Heinrich später die Leitung der Bank übernahm.

Sein Haus war der gesellschaftliche Mittelpunkt Frankfurts. Napoleon Bonaparte , Zar Alexander I. und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen beherbergte er als seine Gäste. Auch die Begegnung zwischen Catharina Elisabeth Goethe und Madame de Staël fand in seinem Hause statt. 1813 hatte sich Kaiser Napoleon auf dem Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Bethmannschen Gartenhaus vor dem Friedberger Tor einquartiert. Zwischen französischen und alliierten Truppen entwickelte sich am 31. Oktober 1813 ein heftiges Artilleriegefecht um den Besitz der Mainbrücke. Bethmann überzeugte den Kaiser erfolgreich, den verheerenden Beschuß von Sachsenhausen zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen.

Bethmann setzte sich sehr für die Verbesserung des Frankfurter Schulwesens ein. Er gehörte zu den Begründern der Musterschule (1803, mit Wilhelm Friedrich Hufnagel) und des Philanthropins, einer jüdischen Realschule (1804, mit Siegmund Geisenheimer und Mayer Amschel Rothschild ). Auch die Weißfrauenschule, die erste städtische Volksschule wurde von ihm gefördert. Eine Schenkung von 40.000 fl., aus deren Zinsen eine Lancasterschule unterhalten werden sollte, wurde später in Absprache mit seinen Erben zur Unterstützung anderer Schulformen verwendet.

Bethmann war zudem ein über die Grenzen Frankfurts bekannter Kunstmäzen und Förderer der Wissenschaften. Er gehörte zu den Gründern der Polytechnischen Gesellschaft (1816) und der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (1817). Mit einer großzügigen Spende unterstützte er den Bau der Stadtbibliothek. 1816 erwarb er das Marmorbild Ariadne auf dem Panther von Johann Heinrich Dannecker , die wohl berühmteste Skulptur des 19. Jahrhunderts, die in einem eigens errichteten klassizistischen Museumsbau Tausende von Bewunderern anzog.

Bethmann starb am 28. Dezember 1826 überraschend während eines Theaterbesuches. Er wurde auf dem Peterskirchhof bestattet, wo sein Grab heute noch erhalten ist. Zu seinem hundertsten Geburtstag wurde in der Friedberger Anlage seine von dem Bildhauer Eduard Schmidt von der Launitz geschaffene Büste enthüllt. An ihn erinnern außerdem der Bethmannpark , die Bethmannstraße (Sitz des Bankhauses Bethmann Delbrück Maffei) und die Bethmannschule, eine Berufsschule .

Die Bethmännchen, eine bekannte Frankfurter Gebäckspezialität, sollen in seinem Hause entstanden sein.

Siehe auch: Bethmann

Literatur

  • Wilfried Forstmann: Simon Moritz von Bethmann : 1768 - 1826; Bankier, Diplomat u. polit. Beobachter. Frankfurt am Main 1973. Verlag Waldemar Kramer, ISBN 3-7829-0140-1

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Simon Moritz von Bethmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Simon Moritz von Bethmann verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de