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Letzte Änderung für Artikel Luftwaffen-Sportverein Hamburg: 11.02.2006 16:43

Luftwaffen-Sportverein Hamburg

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Der Luftwaffen-Sportverein Hamburg (oder kurz Luftwaffen-SV) war eine erfolgreiche deutsche Militär- Fußballmannschaft während des Zweiten Weltkriegs .

Inhaltsverzeichnis

Militärmannschaften

Der LSV gehörte zu den zahlreichen Mannschaften, die während des Krieges im Reich selbst und in den besetzten Gebieten gebildet wurden; diese dienten teils der Hebung der Moral von Soldaten und Zivilbevölkerung, manche entstanden wohl auch aus einer gewissen Geltungssucht der Offiziere, die sie gründeten und ihnen als "Sportführer" vorstanden. Einige dieser Mannschaften trugen nur Freundschaftsspiele aus – so die besonders populären "Roten Jäger" des Jagdfliegerkommandanten Hermann Graf –, aber viele andere nahmen auch regulär am Spielbetrieb des DFB teil. Zu letzteren zählen beispielsweise Luftwaffen-SV Danzig, SV der SS Straßburg, Mölders Krakau, der Heeres-SV Groß Born und eben auch der Luftwaffen-SV Hamburg.

Die fußballbegeisterten Kommandeure dieser Vereine versuchten häufig, gute Vereinsfußballer zu ihrer Einheit versetzen zu lassen. Mancher Spieler nahm diesen Ruf auch durchaus gerne an, weil er sich davon erhoffte, von Fronteinsätzen verschont zu bleiben.

Zwei starke Jahre

Der LSV Hamburg wurde im Dezember 1942 auf Initiative des Oberst Laicher ins Leben gerufen, der die in der Hansestadt stationierte Flakartillerie befehligte. Für die sportlichen Belange hatte er einen ehemaligen Trainer von Schalke 04 namens Faist zur Seite. Ihre Heimspiele trug die Mannschaft überwiegend auf dem Platz des SC Victoria Hamburg an der Hoheluft aus, einige auch auf einem Platz am Hemmingstedter Weg in Klein-Flottbek.

Deutscher Vize-Pokalsieger

In der Spielzeit 1942/43 trat der Luftwaffen-SV als Vertreter des Gaues Hamburg im "Tschammer-Pokal" (nach 1945: DFB-Pokal) an. Nach Siegen über SpVgg Wilhelmshaven 05 (1:0), Luftwaffen-SV Pütnitz (3:2), Holstein Kiel (4:2) und Dresdner SC (2:1) erreichten die Hamburger das Endspiel in Stuttgart. Darin behielt allerdings Vienna Wien mit 3:2 nach Verlängerung die Oberhand und gewann den bis Kriegsende letztmalig ausgetragenen Wettbewerb. Auf Seiten der Wiener spielten übrigens mit Richard Dörfel und Rudi Noack zwei Hamburger, und Noack trug mit seinen beiden Toren maßgeblich zur Niederlage der Hamburger Luftwaffensportler bei.

Deutscher Vizemeister

In der Saison 1943/44 wurde der LSV ohne Qualifikation in die Gauliga Hamburg aufgenommen und auf Anhieb souveräner Meister; in 18 Spielen gaben die Militärkicker nur einen einzigen Punkt ab, deklassierten etliche Gegner förmlich (Torverhältnis: 117:13) und verwiesen HSV, Victoria, Altona 93 und St. Pauli auf die Plätze. Die durch zahlreiche Spielerverpflichtungen aus dem gesamten Reichsgebiet in Hamburg konkurrenzlose Mannschaft (siehe unten) besiegte in der anschließenden Endrunde um die Deutsche Meisterschaft nacheinander Wehrmacht-SV Celle (4:0), SpVgg Wilhelmshaven 05 (1:1 nach Verlängerung und 4:2), Kriegsspielgemeinschaft SV und 48/99 Duisburg (3:0) und Heeres-SV Groß Born (3:2) und stand somit nach dem Pokalfinale des Vorjahres erneut in einem Endspiel. Vor 70.000 Zuschauern am 18. Juni 1944 in Berlin reichte es allerdings auch dieses Jahr nicht zum Titelgewinn: der Dresdner SC nahm Revanche für die Halbfinalniederlage im Tschammer-Pokal und schlug den LSV Hamburg deutlich mit 4:0.

In der Saison 1944/45 bestritt der LSV noch drei Gauligaspiele, die er allesamt gewann (insgesamt 14:2 Tore). Kurz danach, im September 1944 , musste der Luftwaffen-Sportverein (wie alle Militärmannschaften) auf Weisung der Heeresleitung den Spielbetrieb einstellen.

Spielerkader

Der Kader des LSV enthielt eine Reihe hochkarätiger (darunter auch National-) Spieler; in Klammern ist, soweit bekannt, der vorherige Verein angegeben. Die Liste ist möglicherweise nicht vollständig.

  • Karl Höger (Trainer)
  • Willy Jürissen (Torwart, Rot-Weiß Oberhausen)
  • Heinrich Gärtner (Germania Frankfurt)
  • Robert Gebhardt (1. FC Nürnberg)
  • Hans Gizzi (Harburger TB)
  • Willi Gornick ( Werder Bremen ) (Torschütze im Pokalendspiel 1943)
  • Reinhardt Heinrich (Werder Bremen) (Torschütze im Pokalendspiel 1943)
  • Ludwig Janda (TSV 1860 München)
  • Emil Lipke (Germania Wolfenbüttel)
  • Jakob Lotz ( Schweinfurt 05 )
  • Karl Miller (FC St. Pauli)
  • Heinz Mühle ( Altonaer FC 93 )
  • Reinhold Münzenberg (Alemannia Aachen)
  • Walter Ochs (Victoria Hamburg, Vater des späteren HSV-Trainers Klaus Ochs )
  • Schmidt
  • Stromeyer
  • Fritz Zahn (Hamburger SV)

Dass der LSV sich in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zusätzlich auch durch Erwin Seeler und Heinz Spundflasche , beide vom Hamburger SV, verstärkte, scheint eine Falschinformation zu sein.

Literatur

  • Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Stürmer für Hitler. Vom Zusammenspiel zwischen Fußball und Nationalsozialismus. Die Werkstatt, Göttingen 1999, ISBN 3-89533-241-0
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga 1890-1963. Agon, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1
  • Bernd Jankowski, Harald Pistorius, Jens Reimer Prüß: Fußball im Norden. 100 Jahre Norddeutscher Fußballverband. (Eigenverlag) Peine 2005, ISBN 3-89784-270-X

Wikipedia

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