Hansjörg Sinn (* 20. Juli 1929 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Chemiker und ehemaliger Hamburger Senator .

Sinn war Schüler einer der berüchtigten Napolas , mit Mühe überlebte er die Einberufung als letzte Reserve für den Volkssturm 1945 . 1948 studierte er Chemie und Physik in Mainz. 1956 promovierte er bei F. Bohlman in Braunschweig über „Studien an Acetylen -Systemen“ und habilitierte in München 1963 bei Franz Patat über „Living polymers und Ziegler-Katalyse“. Während dieser Zeit heirate er seine Frau Margrit, mit der er zwei Söhne hat.

Sinn war nach seiner Habilitation zwei Jahre bei BASF tätig, wo er die Nitroseabsorption und Salpetersäurebildung optimierte.

1965 folgte ein Ruf auf den Lehrstuhl für angewandte Chemie an der Universität Hamburg. Sein Arbeitsgebiet waren die metallisch initiierten Polyreaktionen und die Pyrolyse von Kunststoffen und Altreifen. Er konnte diverse Patente in diesem Bereich anmelden und viele seiner ehemaligen Schüler sind inzwischen selbst Professoren geworden.

Auch hochschulpolitisch wirkte Sinn. Er war mehrere Jahre Rektor und Vizepräsident der Universität Hamburg und 1978 bis 1985 sogar Hamburger Senator für Wissenschaft. In dieser Zeit initiierte er die Gründung der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Ehrendoktorwürden der TU Hamburg-Harburg und der TU Clausthal-Zellerfeld, sowie weitere Ehrenpreise zeugen für sein intensives Wirken in Lehre, Forschung und Politik.

Inzwischen verwitwet und emeritiert, arbeitet er immer noch in seinem Labor in Clausthal-Zellerfeld.