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Letzte Änderung für Artikel Vierlande: 10.02.2006 15:17

Vierlande

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Als Vierlande bezeichnet man ein Gebiet von ca. 77 Quadratkilometern mit ca. 17.000 Einwohnern, das aus vier Hamburger Stadtteilen besteht. Der Name geht zurück auf das Jahr 1556 und bezeichnet die vier Kirchenspiele Curslack, Kirchwerder, Neuengamme und Altengamme, die mit den heutigen Stadtteilen identisch sind.

Tracht der Vierländer Bäuerinnen
Tracht der Vierländer Bäuerinnen

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Vierlande bestehen aus ehemaligen Flussinseln im Urstromtal der Elbe.

Geschichte

Die Bewohner der Vierlande waren freie Bauern, aber das ganze Gebiet wechselte öfters den Besitzer: ab dem 12. Jahrhundert gehörte das Gebiet den Herzögen von Sachsen-Lauenburg, wurde aber zusammen mit Bergedorf und Riepenburg 1420 von Hamburg und Lübeck erobert und seitdem gemeinschaftlich verwaltet, seit 1868 nur von Hamburg. Ein Teil Kirchwerders blieb jedoch bis 1939 eine Enklave des Landkreises Lüneburg.

Altengamme wird 1188 erstmals erwähnt, Neuengamme ("Neue Insel") und Kirchwerder 1212 und Curslack 1217 .

Deichbau

Erste Eindeichungen wurden im Zuge der Urbarmachung 12. Jahrhundert vorgenommen.

Im 14. Jahrhundert hat Hamburg begonnen, die Süderelbe ein- und die Gose- und Dove Elbe abzudeichen, um die Vierlande, die zum Staatsgebiet gehörten, vor Hochwasser zu schützen. Dabei wurde auch der Flusslauf der Elbe begradigt, und es floss mehr Wasser durch die Norderelbe. Dies ermöglichte wiederum, das Seeschiffe den Hamburger Hafen anlaufen konnten, während der an der Süderelbe liegende Hafen von Harburg zunehmend versandete. Daraufhin kam es prompt zu einem Konflikt mit Lüneburg, der mehere Jahrhunderte andauerte. So überfielen Beispielsweise im Jahre 1620 Hannöversche Soldaten das Kirchspiel Kirchwerder und beseitigten einen frisch geschaffenen Deich. Der Flusslauf der Elbe verblieb jedoch im neu geschaffenen Bett, sodaß diese Aktion erfolglos verlief.

Die Vierlande (Neuengamme, Kirchwerder, Altengamme und Curslack) werden normalerweise zusammen mit den Marschlanden genannt ("Vier- und Marschlande"), die Moorfleet, Billwerder, Spadenland, Tatenberg, Allermöhe, Reitbrook und Ochsenwerder umfassen. 1333 wurde die zu Ochsenwerder gehörende Insel Stillhorn eingedeicht. Diese Insel liegt am linken Ufer der Elbe und gehört heute zum Stadtteil Hamburg-Wilhelmsburg.

Billwerder, Spadenland, Tatenberg und Moorfleet werden schon Ende des 14. Jahrhunderts von Hamburg erworben.

Beide Gebiete gehören heute als "Vier- und Marschlande" zum Bezirk Bergedorf, das Ortsamt ist in Allermöhe.

Blumen und Gemüse

Die Vier- und Marschlande sind heute bekannt für ihren Gemüseanbau. Angefangen hat die Landwirtschaft jedoch mit dem Anbau von Gerste und Hopfen , seit dem 17. und 18. Jahrhundert . Heute werden dort auch Blumen, Obst und Gemüse verschiedenster Gattung kultiviert.

Die Vierländer Bauern haben ihre Produkte schon seit jeher auf den Hamburger Märkten verkauft. Eine Vierländer Bäuerin bildete das Motiv für die Brunnenfigur des Marktbrunnens auf den Meßberg (Hamburg-Altstadt). Heute steht der Brunnen auf dem Hopfenmarkt vor der Ruine der Nikolaikirche. (siehe auch: Geschichte des Großmarktes)


Basisdaten Curslack
Bundesland: Hamburg
Bezirk : Hamburg-Bergedorf
Fläche : 10,6 km²
Einwohner : 3766 (2004)
Bevölkerungsdichte : 355 Einwohner je km²
Vorwahl : 040
Postleitzahl : 21039
Kfz-Kennzeichen : HH

Curslack

Teile des alten Dorfes stehen unter Denkmalschutz.

Museum

Das Riekhaus ist eine Aussenstelle des Altonaer Museums. Weitere Museen mit Bezug auf die Vierlande:

  • Das "Museum für Bergedorf und die Vierlanden" ist im Bergedorfer Schloss untergebracht.
  • Hamburger Museum für Archäologie (Helms-Museum).

Literatur

  • Achim Sperber, Vier- und Marschlande, Land hinterm Deich, Hans Christians Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-7672-0734-6
  • Kulturbehörde/Denkmalschutzamt Hamburg (Herausgeber), Vier- und Marschlande, Hans Christians Verlag, Hamburg 1986, ISBN 3-7672-0969-1
  • Hamburger Sparkasse (Herausgeber), Hamburg von Altona bis Zollenspieker, Hoffmann und Campe, Hamburg 2002, ISBN 3-455-11333-8
  • Gundula Hubrich-Messow, Sagen und Märchen aus Hamburg, Husum Verlag, Husum 2002 ISBN 3-89876-036-7

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Vierlande aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Vierlande verfügbar.

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