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Letzte Änderung für Artikel Anita Berber: 21.01.2006 19:21

Anita Berber

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 Anita Berber, Foto aus "Die vom Zirkus", 1922
Anita Berber, Foto aus "Die vom Zirkus", 1922

Anita Berber (* 10. Juni 1899 in Leipzig, † 10. November 1928 in Berlin) war eine deutsche Tänzerin und Schauspielerin .

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Anita Berber wurde als Tochter des Geigenvirtuosen Felix Berber und der Sängerin Lucie Berber (geb. Thiem) geboren. Bereits 1902 ließen sich die Eltern scheiden wegen „unüberbrückbarer charakterlicher Gegensätze“. 1906 zog Anita zu ihrer Grossmutter nach Dresden und besuchte dort bis 1913 die höhere Töchterschule. Zu Beginn des ersten Weltkrieges (1914) zog Anita mit ihrer Großmutter zu ihrer Mutter nach Berlin-Wilmersdorf.

Ab 1915 nahm sie Unterricht in Schauspiel bei Maria Moissi und schließlich auch Tanzunterricht bei Rita Sacchetto . Ihre ersten Auftritte als Tänzerin mit ihrer Tanzschule lassen sich in das Jahr 1916 datieren. Schon 1917 trennte sich Anita von ihrer Lehrerin Rita Saccetto. Selbständig geworden trat sie nun in Varietés wie dem Apollo Theater, dem Wintergarten und der Weißen Maus auf. Zu ihrem ersten Engagement im Apollon-Theater Berlin, zeigte sie u.a. ihren „Koreanischen Tanz“. Noch vor Ende des ersten Weltkrieges war sie ein Star auf Berlins Bühnen. Pirelli wurde ihr neuer Ballettmeister, der mit ihr einen neuen Tanzstil erpobte und die Programme für die folgenden Gastspielreisen zusammenstellte. Ebenfalls 1918 unternahm Anita ihre erste Auslandsreise in die Schweiz, nach Ungarn und Österreich. Der österreichische Bildhauer Constantin Holzer-Defanti gestaltete für das Rosenthal-Werk in Selb zwei Anita Berber-Figuren (Koreanischer Tanz und Pierrette). Nach ihrer Rückkehr nach Berlin heiratete sie 1919 Eberhard von Nathusius .

Ihre oft nackt dargebotenen Tänze mit Titeln wie „Kokain“ oder „Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase“ führten immer wieder zu tumultartigen Szenen während der Auftritte. Bald war sie bekannt und ebenso skandalunwittert und berüchtigt. Auch ihre exzessive Lebensweise sorgte immer wieder für Skandale. 1920 trat Anita Berber im Kabarett "Schall und Rauch" auf. In den weiteren Jahren erhielt sie mehrere internationale Engagements und auch Filmangebote. U.a. drehte sie mit Richard Oswald "Unheimliche Geschichten".

Im Jahre 1922 verließ Anita ihren Ehemann und zog zu ihrer Freundin Susi Wanowsky, zu der sie eine lesbische Beziehung hatte. Mit ihrem Tanzpartner Sebastian Droste gab sie ein Gastspiel in Wien. Ihrer beider Tanzproduktion "Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase" wird von Skandalen überlagert. Beide waren drogenabhängig; Anita stand offen zu ihrem Kokainkonsum. In Budapest heiratete sie Droste, der sie allerdings schon bald – unter Mitnahme ihres Schmuckes – sitzen ließ. Droste wurde in Österreich wegen versuchten Betrugs verhaftet. Beide wurden 1923 aus Österreich ausgewiesen. Droste ging nach New York und arbeitete als Amerika-Korrespondent für die BZ am Mittag. Nach der Scheidung von Anita Berber heiratete er Pola Negri und nach der Ehe mit Pola die Schauspielerin Gloria Swanson .

1924 lernte sie den amerikanischen Tänzer Henri Châtin-Hofmann kennen, den sie noch im gleichen Jahr, am 10. September heiratete. Beide traten zusammen auf in den Produktionen „Die Rakete“, „Weisse Maus“ und „Die Rampe“. Es folgten 1925 Tourneen in Europa und Deutschland, die immer wieder von Skandalen überschattet wurden. 1926 wurde Anita Berber im Sect-Pavillon in Prag verhaftet. Mit einem neuen Programm trat sie in Hamburg im Alkazar auf.

1927 kam es zwischen Anita und ihrem Vater zu einem Bruch. Im gleichen Jahr starb ihr ehemaliger Partner Sebastian Droste. Sie kehrte Deutschland den Rücken und begab sich mit Henri auf eine ausgedehnte Tour durch den Nahen Osten. Am 13. Juni 1928 brach sie in Damaskus auf der Bühne zusammen. Geschwächt durch langjährigen Drogenmissbrauch erkrankte sie unheilbar an TBC . Die Erkrankung führte sie zurück nach Europa. In Prag ging dem Paar das Geld für die Weiterreise aus. Nur mit Hilfe von Spenden aus Berliner KünstlerInnenkreisen kamen beide zurück nach Berlin.

Im Film trat sie in der Zeit von 1918 bis 1925 als Darstellerin in Erscheinung. Für den Film entdeckt wurde sie durch Richard Oswald . Sie arbeitete u.a. mit Conrad Veidt , Paul Wegener , Reinhold Schünzel , Hans Albers Emil Jannings , Alexander Granach , Albert Bassermann und Wilhelm Dieterle zusammen. Die bekanntesten Filme sind: „ Das Tagebuch einer Verlorenen “ 1918 , „ Anders als die Anderen “ 1919 , „ Unheimliche Geschichten “ 1919 , „ Lucrezia Borgia “ 1922 - alle unter der Leitung von Richard Oswald entstanden. Einen Kurzauftritt hatte sie in „ Dr. Mabuse, der Spieler “ von Fritz Lang . Hier doubelte sie Aud Egede Nissen als Tänzerin Cara Carozza.

Anita Berber starb im Alter von 29 Jahren am 10. November 1928 im Berliner Bethanien-Krankenhaus. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof der St. Thomas-Gemeinde, Berlin, Hermannstrasse 179-185.

Literatur

  • Charlotte Berend-Corinth: Anita Berber. 8 Original-Lithographien, Gurlitt, Berlin 1919
  • Lothar Fischer: Anita Berber. Tanz zwischen Rausch und Tod, Haude & Spener, Berlin 1996, ISBN 3-759-0410-7
  • Leo Lania: Der Tanz ins Dunkel. Anita Berber, ein biographischer Roman, Schultz, Berlin 1929
  • Willy Wohlberedt: Verzeichnis der Grabstäten bekannter und berühmter Persönlichkeiten. In Groß-Berlin und Potsdam mit Umgebung, Selbstverlag, Berlin 1952 (Zitat: "Wahlstelle 2/21, kein Denkmal, Name steht auf der Rückseite der Bank"; dies bedeutet, daß nach Ablauf der Belegungsfrist das Grab aufgelöst wurde)

Film

  • Rosa von Praunheim (Regie): Anita, Tänze des Lasters, Absolut Medien, Berlin 1987 (VHS, 85 Min.; Darsteller: Lotti Huber , Ina Blum u.a.)

Weblinks

Wikipedia

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