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Letzte Änderung für Artikel Rudolf Egelhofer: 27.01.2006 23:01

Rudolf Egelhofer

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Rudolf Egelhofer, (* 13. April 1896 in München-Schwabing, † 3. Mai 1919 in München (ermordet)) war im April 1919 Stadtkommandant von München und Anführer der "roten Armee" der Münchner Räterepublik.

Leben

Rudolf Egelhofer wird als Sohn des Schildermalers Friedrich Egelhofer und dessen Ehefrau Maria geboren. Die Familie lebte offenbar in kargen Verhältnissen. Egelhofer geht zur Marine , versucht aber anscheinend schon früh, sich dem militärischen Drill zu widersetzen. Bereits 1913 , als 17-jähriger Schiffsjunge, entfernt er sich das erste Mal unerlaubt von seiner Einheit, wie aus Polizeiakten hervorgeht. Der Fluchtversuch scheitert. Egelhofer dient im Ersten Weltkrieg in der Marine, auch als Marineinfanterist in Flandern .

1918 ist Egelhofer an den die Novemberrevolution auslösenden Matrosenaufständen an der Nordseeküste beteiligt, wird dort offenbar verhaftet und angeblich zum Tode verurteilt. Am 15. Februar 1919 trifft er zusammen mit 600 anderen bewaffneten Matrosen aus Wilhelmshaven kommend wieder in seiner Heimatstadt ein. Dort ist unter Führung Kurt Eisners ( USPD ) bereits am 7. November 1918 die Monarchie der Wittelsbacher gestürzt und der Freistaat Bayern als Republik mit Eisner als Ministerpräsident einer SPD/USPD-Regierung ausgerufen worden.

Nach der Ermordung Eisners am 21. Februar 1919 durch einen rechtsextremen Studenten spitzt sich die Lage zu. Egelhofer engagiert sich sofort in der revolutionären Soldatenratsbewegung und tritt der KPD bei. Er gilt als mutig, tatkräftig und hat offenbar auch ein gewisses Redetalent. Der Schriftsteller Oskar Maria Graf schreibt in seinem Buch „Wir sind Gefangene“ über die erste Parade der roten Armee in der Münchner Ludwigstraße: "Vom offenen Fenster herab sprach E(n)gelhofer, der Kommandant der Armee. Entschlossen und ungeziert, in Matrosenuniform, stand er da, manchmal hob er seine Faust. Wer ihn hörte, musste ihm glauben."

Militärisch tritt Egelhofer erstmals bei dem Umsturzversuch gegen die seit dem 7. April nur eine Woche bestehende erste Münchner Räterepublik am 13. April 1919 hervor. Unter seiner Führung stürmen revolutionäre Truppen den Münchner Hauptbahnhof, der von Anhängern der nach Bamberg geflohenen SPD-Exilregierung gehalten wird. Der Putsch scheitert, und noch am gleichen Tag wird Egelhofer zum Münchner Stadtkommandanten der nunmehr von KPD-Mitgliedern wie Eugen Leviné und Max Levien dominierten Räteregierung, wenig später zum Anführer der aus Soldaten und Arbeitern bestehenden "roten Armee" berufen. An die Seite wird ihm der Pazifist und Schriftsteller Ernst Toller gestellt. Die Aufgabe, mit den schätzungsweise 20 000 kaum ausgebildeten, schlecht bewaffneten und höchst unterschiedlich motivierten Soldaten und Arbeitern innerhalb weniger Tage die Verteidigung Münchens gegen die heranrückende Übermacht der "weißen" Truppen zu organisieren, ist für den jungen Matrosen nicht lösbar. In den ersten Maitagen des Jahres 1919 überrennen Regierungstruppen und rechtsnationalistische Freikorps, stellenweise auch als "Weiße Truppen" bezeichnet, die Stadt. Anhaltenden Widerstand gibt es nur an einigen wenigen Punkten. Die verzweifelte Idee, Angehörige der " Bourgeoisie " auf der Theresienwiese zusammenzutreiben und bei einem Einmarsch der "Weißen" zu erschießen, kann Egelhofer in der Stadtkommandantur nicht durchsetzen. Allerdings gab er wohl schriftlich die Zustimmung zur Erschießung von zehn Geiseln überwiegend aus dem Umfeld der antisemitisch-rechtsextremen Thule-Gesellschaft im Münchner Luitpoldgymnasium; der „Münchner Geiselmord“ erlangte als - einziger - Beleg für den später behaupteten roten Terror der Räteherrschaft Berühmtheit.

Massiven Terror üben in der Folgezeit allerdings die siegreichen "weißen" Truppen in München aus. Es kommt zu zahlreichen standrechtlichen Erschießungen und Morden. Insgesamt werden über 2.200 Unterstützer der Räterepublik von Standgerichten zum Tode oder zu Haftstrafen verurteilt. Der erst 23-jährige Egelhofer als einer der prominentesten Vertreter der kommunistischen Räteherrschaft, wird am 1. Mai 1919 in seinem Versteck in der Wohnung der Ärztin Dr. Menzi in der Maximilianstraße entdeckt und festgenommen. Nach schweren Misshandlungen wird er am 3. Mai in der Münchner Residenz, wo er festgehalten wurde, ohne Gerichtsverfahren erschossen.

Nachleben

In der DDR wurden ein Raketenschnellboot (1964) sowie die Unteroffiziersschule I der Landstreitkräfte der NVA in Weißwasser nach Rudolf Egelhofer benannt. Es gab auch eine Rudolf-Egelhofer-Oberschule in Rostock.

Literatur

  • Friedrich Hitzer: Der Mord im Hofbräuhaus. Unbekanntes und Vergessenes aus der Baierischen Räterepublik, Frankfurt am Main, 1981

Wikipedia

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