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Letzte Änderung für Artikel Matthäus Schiner: 17.02.2006 22:05

Matthäus Schiner

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Matthäus Schiner (* um 1465 in Mühlebach bei Ernen; † 1522 in Rom) war Bischof von Sitten.

Sein genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Er ist um 1465 in Mühlebach bei Ernen als Sohn des Bauern und Zimmermanns Peter Schiner und der Katharina Zmitweg geboren.

Schiner galt als Mann, ausgestattet mit glänzenden Gaben des Geistes, der in grossen Dimensionen dachte, europäische Politik machte und in steiler Karriere zu höchsten Ämtern aufstieg.

Er wurde am 21. April 1489 in Rom nach Studien an der Domschule in Sitten und in Como zum Priester geweiht. 1496 wurde er Pfarrer und Kaplan von Ernen sowie bereits 1492 Sekretär des Volksführers Jörg auf der Flüe ( Georg Supersaxo ), seines Protektors und späteren erbitterten politischen Gegners. Schiner beteiligte sich an der Absetzung des unbeliebten Sitteners Fürstbischofs Jost von Silenen (1482-1496), der im Wallis als Statthalter Frankreichs auftrat.

Am 20. September 1498 wurde Schiner von Papst Alexander Vl. zum Bischof ernannt und erhielt am 13. Oktober 1499 das Bistum Sitten. Durch die geographische Lage des Passlandes Wallis und durch die Italienpolitik Frankreichs erlangte Schiner bald eine politische Schlüsselstellung und griff als geschickter Diplomat und Heerführer selbstbewusst in die europäische Politik ein. Schiner trat mit seiner ganzen Macht den Franzosen entgegen. Im Frieden von Arona (1503) sicherte er der Schweiz den Besitz des Bellinzonese und des Bleniotals .

Die Eidgenossen motivierte er zu einem Bündnis mit Papst Julius II. und wurde so indirekt Geburtshelfer der päpstlichen Schweizergarde. Mit Hilfe der Eidgenossen gelang es in zwei Schlachten, 1512 bei Pavia und 1513 bei Novara, die Franzosen unter König Ludwig XII. (Frankreich) aus Italien zu verdrängen. Für diese Tat gab der Papst Schiner den Ehrentitel "Befreier Italiens und Beschützer der Kirche". Am 22. September 1511 wurde er vom Papst zum Kardinal sowie zum Stiftsprobst von Würzburg ernannt. Zwischen 1512 und 1517 führte er das Bistum Novara in Italien und wurde zum päpstlichen Legaten.

Nach der Niederlage von Marignano ( Schlacht bei Marignano ) (1515) wurde der Kardinal Opfer der Versöhnungspolitik zwischen Papst Leo X. (1513-1521) und Frankreich. 1517 verwehrte ihm sein ehemaliger Ziehvater Jörg auf der Flüe (inzwischen mit den Franzosen liiert) die Rückkehr in sein Bistum in Sitten und zwang ihn zur Flucht. Daraufhin liess sich Schiner in Zürich nieder, blieb aber weiter einflussreich. Dank seines Einflusses wurde Karl V. zum deutschen König und Schiner dessen Berater. 1521 gelang ihm in kaiserlichem Auftrag die Rückeroberung Mailands.

Schiner war humanistischen Ideen zugetan und war mit Erasmus von Rotterdam und Huldrych Zwingli befreundet. Selber überzeugt von der Reformbedürftigkeit der Kirche lehnte Schiner jedoch den Bruch mit Rom entschieden ab. 1521 war er deshalb einer der einflussreichsten Gegner Martin Luthers und war Mitverfasser des Wormser Edikts.

Bei der Papstwahl nach dem Tode Leos X. im Jahre 1522 erhielt er eine erhebliche Anzahl von Stimmen. Auf Grund des Widerstandes von Seiten der frankreichtreuen Kardinäle wurde Schiner jedoch nicht zum Papst gewählt. Er starb am 1. Oktober 1522 in Rom an der Pest und wurde in der Kirche Santa Maria dell'Anima in Rom beigesetzt.

Kardinal Matthäus Schiner wird gemeinhin zu den ganz grossen und ehrenvollen Kirchenmännern gezählt.

Literatur

  • Albert Büchi (Hrsg.), Korrespondenzen und Akten zur Geschichte des Kardinals Matth. Schiner I-II (Quellen zur Schweizer Geschichte. Neue Folge. III. Abt.: Briefe und Denkwürdigkeiten 5-6), Basel 1920-1925
  • Ders., Kardinal Matthäus Schiner als Staatsmann und Kirchenfürst. Ein Beitrag zur allgemeinen schweizerischen Geschichte von der Wende des XV.-XVI. Jahrhunderts. Band I: (bis 1514) (Collectanea Friburgensia. Neue Folge 18, Zürich 1923), Band II: (1515-1522) Aus dem Nachlass hrsg. von Emil Franz Josef Mülle (Collectanea Friburgensia. Neue Folge 23), Freiburg-Leipzig 1937
  • Paul de Chastonay, Kardinal Schiner. Führer in Kirche und Staat, Luzern 1938
  • Rudolf Trabold, Matthäus Schiner - Ein Schweizer im Purpur, historischer Roman, Bern 1942

Weblinks

Wikipedia

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