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Letzte Änderung für Artikel Nikolaus von der Flüe: 12.02.2006 20:34

Nikolaus von der Flüe

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Nikolaus von der Flüe
Nikolaus von der Flüe
Geburtshaus
Geburtshaus
Vision vom "erschreckenden Gottesantlitz"
Vision vom "erschreckenden Gottesantlitz"
"Radbild"
"Radbild"

Nikolaus von der Flüe oder Bruder Klaus (* 1417 ; † 21. März 1487 auf dem Flüeli bei Sachseln ( Obwalden , Schweiz )) war ein Schweizer Einsiedler , Asket und Mystiker . Was wie ein Familienname aussieht, ist in Wirklichkeit eine Herkunftsbezeichnung, die von seiner Geburtsstätte herrührt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nikolaus wurde in eine Obwaldner Bergbauernfamilie geboren. Von 1440 bis 1444 nahm er als Offizier am Alten Zürichkrieg teil. Nach dem Krieg heiratete er Dorothea Wyss, mit der er zehn Kinder hatte. Er lebte als für damalige Verhältnisse wohlhabender Bauer, war Ratsherr des Kantons und Richter seiner Gemeinde.

1467 - das jüngste Kind war noch kein Jahr alt, der älteste Sohn jedoch schon zwanzig, so dass dieser als Bauer die Familie ernähren konnte - verließ Nikolaus mit dem Einverständnis seiner Frau seine Familie, um Einsiedler zu werden. Er pilgerte zunächst Richtung Hochrhein, ließ sich dann aber im Ranft , einer Schlucht nur wenige Minuten von seinem Haus, als Einsiedler nieder. Deshalb wird er von der Bildenden Kunst als hagerer, bärtiger Mann (vgl. Abb.) mit Stock und Rosenkranz dargestellt.

In seiner Klause führte er als Bruder Klaus ein intensives Gebetsleben, der Schwerpunkt seiner Betrachtungen war die Vertiefung in das Leiden Christi . Immer wieder will er von intensiven Visionen heimgesucht worden sein, die ersten sollen sogar schon im Mutterleib stattgefunden haben. Angeblich nahm er für den Rest seines Lebens außer der Eucharistie nichts zu sich und trank lediglich das frische Quellwasser aus einem nahen Bach. Dies bestätigte der zuständige Bischof nach einer Untersuchung.

Gebet

Nach der Überlieferung soll Bruder Klaus diese Verse täglich gebetet haben:

Mein Herr und mein Gott,
nimm alles mir,
was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich führet zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.

Wunder

Bruder Klaus erlangte weithin Bekanntheit als Seelsorger und geistlicher Berater. Eine Episode im Zusammenhang mit dem Stanser Verkommnis wurde als Wunder eingestuft:

1481 kam es auf der Tagsatzung in Stans zu einem schweren Konflikt zwischen den vier Stadt- und Land-Orten der damaligen Eidgenossenschaft . Die Tagsatzung endete im Streit, und es drohte Bürgerkrieg . In der Nacht begab sich der Pfarrer von Stans, Heimo Amgrund, zu Bruder Klaus und kam mit einem bis heute unbekannten Rat zurück. Der Pfarrer veranlasste die Ratsherren, nochmals zusammenzutreten, und richtete ihnen die geheime Botschaft des Einsiedlers aus. Daraufhin kamen die Ratsherren nach nur zwei Stunden zu einer Lösung, die Gefahr des Bürgerkriegs war gebannt. Es gab einen erneuerten Bundesschluss mit der Aufnahme der Kantone Freiburg und Solothurn in die Eidgenossenschaft.

Heiligsprechung

Nikolaus von der Flüe wurde bereits 1669 selig , aber erst 1947 heilig gesprochen. Er ist Schutzpatron des Kantons Obwalden und der Schweiz sowie der Katholischen Landjugendbewegung ( KLJB ). Sein Grab und seine Einsiedelei wurden schon bald nach seinem Tod zu einem der wichtigsten Pilgerorte der Schweiz.

Sein Todes- und Gedenktag ist der 21. März . Wegen der zeitlichen Nähe zum Josefstag , der am 19. März gefeiert wird und in der katholischen Innerschweiz ein Feiertag ist, wird in der Schweiz der Gedenktag des Nikolaus von der Flüe erst am 25. September gefeiert.

Religionswissenschaftler zu Nikolaus' Mystik

Nach Meinung von Marie-Louise von Franz sind Nikolaus' Visionen teilweise heidnischen Ursprungs und verwässern sein christliches Gottesbild, vor allem die Trinitätsvorstellung . Sie gipfeln in seiner letzten bekanntgewordenen Vision vom erschreckenden Gottesantlitz ("Trinitätsvision", vgl. Abb.), die er in einem langjährigen Prozess in das abstrakte Gottesbild seines Radbildes (vgl. Abb.) transformierte. Es ist im Gegensatz zum christlich-trinitarischen doppeltriadisch strukturiert. Dieser häretische Inhalt des Radbildes brachte Bruder Klaus in die Gefahr, als Ketzer verurteilt zu werden. Daher gab er darüber und über die letzte Vision viel weniger preis als über seine anderen Visionen.

Für Carl Gustav Jung hingegen ist Nikolaus "der einzige hervorragende schweizerische Mystiker von Gottes Gnaden, der unorthodoxe Urvisionen hatte und unbeirrten Auges in die Tiefen jener göttlichen Seele blicken durfte, welche alle durch Dogmatik getrennten Konfessionen der Menschheit noch in einem symbolischen Archetypus vereinigt enthält" (Ges. Werke, 11, § 487). Jung hält Nikolaus deshalb für den Prototyp eines modernen Mystikers jenseits der Spaltung in verschiedene Konfessionen und Religionsbekenntnisse.

Literatur

  • Rupert Amschwand, Bruder Klaus. Ergänzungsband zum Quellenwerk von Robert Durrer. Staatskanzlei Obwalden, Sarnen 1987
  • F. Blanke, Bruder Klaus von Flüe. Seine innere Geschichte. Zürich 1948
  • Peter Dörfler, Niklaus von Flüe. Ein Bildnis. Kösel Verlag, München 1953
  • Robert Durrer, Bruder Klaus. Die ältesten Quellen über den seligen Niklaus von Flüe, sein Leben und seinen Einfluss. Sarnen, 1917-1921, 2 Bde. [Das Quellenwerk]
  • Marie-Luise von Franz, Die Visionen des Nikolaus von Flüe. Zürich 1959
  • Roland Gröbli, Die Sehnsucht nach dem "einig Wesen" - Leben und Lehre des Bruder Klaus von Flüe. Zürich 1989 (3. Auflage 1992) [Standardwerk der jüngeren Bruder-Klaus-Forschung]
  • J. Hemleben, Nikolaus von der Flühe - Der Heilige der Schweiz. Frauenfelden/Stuttgart 1977
  • W. T. Huber, Der göttliche Spiegel. Bern 1981
  • B. Lavand, Vie profonde de Nicolaus. Fribourg/Uechtl. 1942
  • L. v. Matt/W. Durrer/J. K. Scheuber, Nikolaus von Flüe. Zürich 1947 [Offizielles Gedenkbuch der Heiligsprechung]
  • Johann Ming, Der selige Bruder Nikolaus von Flühe, sein Leben und Wirken. 4 Bände, Luzern 1861-1878
  • W. Muschg, Die Mystik in der Schweiz, S. 383-398. Frauenfelden/Leipzig 1935
  • W. Oehl, Bruder Klaus und die Mystik, in: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, Bd. 11 (1917) 164-174, 241-254
  • D. Planzer, Zu Bruder Klaus' Sprüchen und Gebet, in: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, Bd. 32 (1938) 39-46
  • A. Stoeckli, Die Visionen des seligen Bruder Klaus. Einsiedeln 1933
  • Stückelberg, Die schweizerischen Heiligen des Mittelalters. Zürich 1903
  • A. Wagner, Ein Beitrag zur Bruder-Klaus-Forschung aus Geschichte und Kunst. Festg. f. R. Durrer (1928) 383-398

Weblinks

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