fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Straßen in Wien: 08.02.2006 14:41

Straßen in Wien

Wechseln zu: Navigation, Suche


Das Wiener Straßennetz umfasst derzeit rund 6.772 Straßen mit einer Gesamtlänge von 2.800 Kilometern. Davon entfallen 51 Kilometer auf Autobahnen und Schnellstraßen sowie 216 Kilometer auf Hauptstraßen . Der Großteil der Wiener Straßen sind Gemeindestraßen . Diese reichen von 17 Meter ( Irisgasse ) bis zu einer Länge von 14,8 Kilometer ( Höhenstraße ). Zu diesen Straßen kommen noch knapp über 1000 Kilometer Radwege und 54 Kilometer Brücken , die das Wiener Straßensystem ergänzen.

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

Die ältesten nachweisbaren Straßenbezeichnungen in Wien sind der Hohe Markt (erstmals erwähnt 1233 ) und der Neue Markt ( 1234 ). Die meisten dieser alten Straßennamen beziehen sich auf Märkte. Zur Orientierung dienten Hauszeichen und die Namen der Hausbesitzer. Die älteste nach einer Person benannte Straße ist daher auch die Neumanngasse im 4. Bezirk , benannt nach dem Hausbesitzer und Fuhrwerksunternehmer Josef Neumann (seit 1797 ). Die erste Durchnummerierung der Häuser erfolgte 1566 als Folge der so genannten Hofquartierspflicht , die unter Ferdinand I. eingeführt wurde.

Mit dem Patent vom 10. März 1770 erfolgte in Wien erstmals die Nummerierung der Häuser durch Conskriptionsnummern. Diese sollten die Briefzustellung und die Rekrutierung durch das Militär erleichtern. Die Nummern wurden einfach aufgemalt und verblassten daher bald. Am 4. Februar 1782 wurde auch die Anbringung des Straßennamens angeordnet, der mit schwarzer Farbe aufgebracht wurde. Das System der Konskriptionsnnummern wurde insbesondere durch Neubauten schnell unübersichtlich, es gab daher 1808 und 1830 eine generelle Umnummerierung. Zusätzlich gab es noch Änderungen in einzelnen Vorstädten (in Gumpendorf fünf mal). Seit 1842 wurde zusätzlich zum Straßennamen auch der Name der Vorstadt angebracht. Diese sollten die Briefzustellung und die Rekrutierung durch das Militär erleichtern. Einer gassenweise Nummerierung der Wiener Straßen wurde erst nach dem Jahre 1850 nötig. Damals wurden die Vorstädte Wiens eingemeindet, die Fläche der Stadt vervielfachte sich. Sie erfolgte schließlich 1862 , nachdem die Eingemeindung abgeschlossen war. Die einzelnen Straßen wurden benannt; solche die parallel zum Ring verliefen erhielten ovale Straßenschilder, die jene Straßen, die senkrecht zum Ring, also stadtauswärts führten, erhielten rechteckigen Straßentafeln. Neben dieser Unterscheiden bekamen die Straßenschilder der einzelnen (damals neun) Bezirke verschiedene Randfarben:

  • 1. Bezirk: rot
  • 2. Bezirk: violett
  • 3. Bezirk: grün
  • 4. Bezirk: rosa
  • 5. Bezirk: schwarz
  • 6. Bezirk: gelb
  • 7. Bezirk: blau
  • 8. Bezirk: grau
  • 9. Bezirk: braun

Später eingemeindeten Bezirke erhielten eine rote Umrandung. Diese Regelung war bis 1920 gültig. Sie wurde durch eine neue, einheitliche Regelung abgelöst. Die Straßenschilder aller Bezirke erhielten nun eine rote Umrandung, Plätze wurden in roter Fraktur -Schrift, Straßen und Gassen in schwarzer Fraktur-Schrift gekennzeichnet. Die neuen Straßenschilder wurden jedoch bald danach, im Jahre 1923, abgeschafft und durch solche in weißen lateinischen Buchstaben auf blauem Untergrund abgelöst. Seit 1944 sind alle Straßenschilder in Wien gleich, mit Ausnahme von einigen Straßen in der Innenstadt, wo Imitationen der Straßenschilder in der Regelung von 1862 aufgehängt wurden.

Namen der Straßen

Wiener Straßenschild
Wiener Straßenschild

Die Namen der Wiener Straßen sind meist historischen Ursprungs, sie erinnern etwa an alte Ortskerne oder Flurnamen. Im Laufe der Zeit wurden jedoch zahlreiche Straßen nach österreichischen Persönlichkeiten aus den Bereichen Musik , Malerei , Literatur und Schauspiel um- oder neu benannt. Insgesamt erinnern über allein 300 Wiener Straßen an Musiker. Des Weitern finden sich oft die Namen von Wissenschaftler sowie von Wiener Politikern , oft Gemeinderäte, die nach ihrem Tod eine Straße in ihrem Bezirk erhielten.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche Straßen in Wien umbenannt, insbesondere handelte es sich dabei um solche, die nach berühmten jüdischen Persönlichkeiten benannt waren. Ein Beispiel dafür ist die Arnsteingasse , welche ürsprünglich nach dem angesehenen jüdischem Bankier Nathan Adam von Arnstein benannt war, jedoch in den Jahren 1938 bis 1945 zu Ehren des preußischen Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher umbenannt wurde.

Wiener Straßen dürfen heute nur den Namen von Persönlichkeiten tragen, deren Tod mindestens ein Jahr zurückliegt. Eine Umbenennung ist kaum möglich. Vorschläge für die Benennung von neuen Straßen können von jedermann bei der betroffenen Bezirksvorstehung eingereicht werden. Die Entscheidung über den neuen Namen erfolgt im Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft.

Zusatztafeln

Die Straßentafel der Längenfeldgasse in Wien
Die Straßentafel der Längenfeldgasse in Wien

Schon vor dem 1. Weltkrieg wollte man die interessierte Bevölkerung darüber informieren, nach wem diese Straße oder jener Platz benannt ist und so wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, darüber mittels Zusatztafeln zu informieren. Allerdings fehlte das Geld, ebenso im Jahr 1926 .

Erst im Jahr 1993 wurde diese Idee in die Realität umgesetzt. Bürgermeister Doktor Helmut Zilk enthüllte am 16. September unter den Klängen der Gardemusik im zweiten Bezirk die ersten drei Zusatztafeln (Kafka-, Mach- und Engerthstraße). Heute erklären bereits mehr als 400 Tafeln die Abstammung der Namen.

Diese Angabe steht allerdings in einem Widerspruch zu Meldungen der Wiener Rathauskorrespondez, denn als am 11. April 1946 aus Anlass des ersten Jahrestages der Befreiung von der NS-Herrschaft Teile des Schwarzenbergplatzes, die Laxenburger Straße, die Reichsbrücke und die Floridsdorfer Brücke umbenannt wurden, erwähnte die Rathauskorrespondenz Erklärungstafeln, welche darüber informieren sollten, wem zu Ehren diese Benennung erfolgte. Ebenso wurden anlässlich von Rückbenennungen von Straßen im 7. Bezirk am 25. April 1946 derartige Erklärungstafeln durch die Rathauskorrespondenz erwähnt.

Literatur

  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen., Pichler Verlag, 2004, ISBN 385431339X
  • Peter Simbrunner, Wien Straßennamen von A - Z, 1988, ISBN 3800033003
  • Peter Csendes, Wolfgang Mayer, Die Wiener Straßennamen, 1987

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Straßen in Wien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Straßen in Wien verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de