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Letzte Änderung für Artikel Guido Henckel von Donnersmarck: 05.02.2006 00:29

Guido Henckel von Donnersmarck

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Guido Henckel von Donnersmarck
Guido Henckel von Donnersmarck

Guido Henckel von Donnersmarck (* 10. August 1830 in Breslau ; † 19. Dezember 1916 in Berlin; eigentlich Guido Georg Friedrich Erdmann Heinrich Adelbert Graf Henckel Fürst von Donnersmarck) war als Reichsgraf Spross der Familie Henckel von Donnersmarck und wurde 1901 in den Fürstenstand erhoben. Außerdem war er ein bedeutender Industrieller und einer der reichsten Männer seiner Zeit. Er errichtete im Mai 1916 die Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Guido Henckel von Donnersmarck wurde am 10. August 1830 im schlesischen Breslau geboren. Als Sohn des Grafen Carl Lazarus Henckel von Donnersmarck und Julie Gräfin von Bohlen, war er ein Spross des alten Adelsgeschlechts der Henckel von Donnersmarcks , der Tarnowitzer-Neudecker Linie. Die Familie war seit 1629 in Neudeck in Oberschlesien ansässig und besaß ausgedehnten Grundbesitz in Osteuropa . Außerdem hatte schon sein Vater zahlreiche Industriebetriebe, insbesondere Bergwerke und Eisenhütten gegründet. Oberschlesien entwickelte sich zu dieser Zeit zu einer bedeutenden Bergbauregion.

Als Erbe des Familienbesitzes

Das Neue Schloss in Neudeck
Das Neue Schloss in Neudeck

Diese unzähligen Besitztümer übergab ihm 1848 , dem Todesjahr seines Bruders, sein Vater freiwillig. Zu dieser Zeit werden in den Bergwerken der Familie 21.000 Tonnen Steinkohle pro Jahr gefördert, mit der Gründung und Übernahme neuer Bergwerke und Erweiterung der alten erreichen seine Firmen in den nächsten Jahren 2,5 Millionen Tonnen. 1853 - 1857 lässt er die, nach ihm benannte, Donnersmarckhütte in Zabrze errichten, die sogar über ein Kasino verfügte. Er war 1853 Mitbegründer und Aufsichtsratvorsitzender der Schlesischen Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetriebe in Lipine , der ersten schlesischen Aktiengesellschaft. Im Laufe der Jahre vergrößerte er noch den Landbesitz seiner Familie und ließ einen Holzkohlehochofen und eine Gießerei erbauen. Er besaß um die 27.500 ha Land, die sich vor allem in Oberschlesien aber auch in Galizien und im russisch besetzten Polen befinden. 1863 investierte er sogar in Russland und kaufte dort Bergwerke. 1868 lässt er im mährischen Ostrau das Zinkwalzwerk Donnersmarckhütte bauen.

Im selben Jahr beginnt er auf dem Familiengut in Neudeck mit dem Bau eines zweiten großen Schlosses , das 1875 fertiggestellt wird. Die als Oberschlesisches Versailles bezeichnetete Residenz wird zu seinem Hauptsitz, dort hatte er schon früher das Alte Schloss, sowie den Park umgestalten lassen. Er besitzt somit eine der größten Schloss- und Parkanlagen im Deutschen Reich , an der er namhafte Künstler engagiert.

Am 28. Oktober 1871 heiratete er seine Jugendliebe, die französische Marquise, russischer Abstammung, Pauline Therese Lachmann (Blanka de Païva (1819-1884)) in Paris . Aber bereits drei Jahre später starb sie in Neudeck.

Deutsch-Französischer Krieg

Sein politisches Geschick demonstrierte er 1871 bei den Friedensverhandlungen mit Frankreich nach dem Deutsch-Französischen Krieg , als er höhere französische Reparationszahlungen von 5 Milliarden Francs in Gold durchsetzte. Dafür wurde nach dem Krieg zum Gouverneur von Metz ernannt. Doch auch in Schlesien war er im Kreistag Tarnowitz , mit einem Mandat im Schlesischen Provinzialtag und einem erblichen Sitz im Preußischen Staatsrat politisch aktiv. Er erhielt die höchste preußische Auszeichnung, den Schwarzen-Adler-Orden . Außerdem verband ihn mit dem Reichskanzler Otto von Bismarck eine lange Freundschaft. Um den großflächigen Waldbesitz zu nutzten errichtete er 1883 eine Zellulosefabrik an der Bahnlinie Breslau- Kreuzberg , weitere Anlagen dieser Art folgten. Er ließ aus der Zellulose sogar Kunstseide herstellen, nachdem er seine Fabriken in den 1890ern zu einer Gesellschaft zusammengelegt hatte.

Seine erste Ehe war kinderlos geblieben, und erst mit 55 Jahren bekam er 1885 von Rosalie Colemann (geb. Pareut) sein erstes Kind: Odo Deodatus . Er war zwar ein uneheliches Kind, aber er war Guidos erster Nachkomme und sein Erbe. Wobei es nicht gesichert ist, ob Rosalie Colemann, wirklich die Mutter war, zumal sie bereits 50 Jahre alt war und Odo Deodatus in New York geboren wurde.

Seine über 30 Jahre jüngere zweite Frau Katharina Slepzow (1862-1929) aus St. Petersburg heiratete er am 11. Mai 1887 in Wiesbaden. Mit ihr hatte er zwei Söhne: Guidotto (1888-1959) und Kraft (1890-1977). Nach seinem älteren Sohn benannte er die 1888 gegründete Zinkhütte in Chwałowice.

1896 kaufte er Ländereien in der Zips und ein Jahr später Bergwerke in Schweden und in Bendzin . Er investierte auch im Ruhrgebiet, Frankreich und sogar auf Sardinien. Dass Guido Henckel von Donnersmarck auch um das Wohlergehen seiner Arbeiter und Angestellten bedacht war, zeigt die Gründung der Guido-Stiftung 1898, die er mit einem Startkapital von 1,5 Millionen Mark ausstattete. Außerdem hatte er im Laufe der Zeit die Kirchen in Repty/Repten, Mikulczyce/Mikultschütz und Zaborz (Stadtteile von Zabrze ), Wieszowa/Randsdorf, Kamien, Stary Tarnowice, Neudeck und in Tarnowitz mitfinanziert.

Guido Henckel von Donnersmarck (rechts) mit Kaiser Wilhelm II.
Guido Henckel von Donnersmarck (rechts) mit Kaiser Wilhelm II.

Am 18. Januar 1901 wird er von Kaiser Wilhelm II. für seine Verdienste auf wirtschaftlicher und politischer Ebene in den Fürstenstand erhoben. Den Kaiser verband schon seit längerem eine Freundschaft mit Guido. Er schätzte dessen Schloss Neudeck, wo er oft zu Gast war, da er dort mit ihm Jagden veranstalten konnte. Guido, einer der reichsten Männer Deutschlands, gab ihm aber auch öfters Kredite. Für seine vornehmen Gäste ließ er 1903 - 1906 den Kavallierspalast in Neudeck errichten, außerdem besaß er Herrenhäuser in Paris , Berlin, Rottach-Egern, in Repten u.A. 1905 wurde er von der Charlottenburger Hochschule für sein Wirken in der Chemieindustrie zum Ehrendoktor Dr. ing. h.c. ernannt. Trotz seiner Stiftungen kam es 1910 zum bis dato größten Arbeiterstreik in Schlesien in seinen Werken in Chwałowice, der zwei Monate andauerte.

1914 bricht der 1. Weltkrieg aus, zu dieser Zeit wird sein Vermögen auf 250 Millionen Mark geschätzt. Guido Henckel von Donnersmarck finanzierte die Errichtung und Unterhaltung eines Kriegslazaretts in Berlin-Frohnau und stattete es mit 1000 Morgen Land aus. Später wird daraus die Fürst Donnersmarck-Stiftung . In seinem Todesjahr 1916 erhöhte er noch das Kapital der Donnersmarcksstiftung um 1 Million auf 4 Millionen Goldmark. Am 19. Dezember starb er in Berlin und wurde im neuen Mausoleum in Neudeck bestattet. Guido erlebte so nicht mehr die Abtretung Ostoberschlesiens an Polen, infolge des Versailler Vertrags .

Nachkommen

  1. Odo Deodatus I. Tauern (*1885; † 1926), unehelicher Sohn aus Verbindung mit Rosalie Colemann (1835 - 1915); Begründer der Familie Tauern.
  2. Guidotto Karl Lazarus (*23. Mai 1888 in Berlin; † 23. Dezember 1959 in Rottach-Egern); 2. Fürst von Donnersmarck; Heirat am 13. Februar 1909 in München (Kirchliche Heirat am 14. Februar ) mit Anna Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein -Berleburg (*12: September 1884 in Egern am Tegernsee ; † 21. Februar 1963 in Wildbad Kreuth); Nachkommen: Grafen Henckel von Donnersmarck und Fürsten von Donnersmarck
  3. Kraft Raul Paul Alfred Ludwig Guido (12. März 1890 in Berlin; † 1. September 1977 in Rottach-Egern ), 16. Freier Standesherr von Beuthen, Besitzer von Repten.

Seine Industriebetriebe

Guido Henckel von Donnersmarck besaß zahlreiche Industriebetriebe in Oberschlesien und in ganz Europa; hier eine Auswahl:

  • Bethlen-Falva und Deutschland in Schwientochlowitz
  • Schlesiengrube in Chropaczow
  • Zinkhütte Guidotto in ChwaÅ‚owice
  • Donnersmarckgrube in ChwaÅ‚owice
  • Kohlebergwerk Karsten-Zentrum in Beuthen
  • Kohlebergwerk Andalusien in Deutsch Piekar
  • Schlesische Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetriebe in Lipine (Stadtteil von ÅšwiÄ™tochÅ‚owice)
  • Zellulose- und Papierfabrik bei Kalet , zusammengelegt mit einer Firma bei Stettin
  • Eisenhütte Kraft bei Stettin
  • Zinkwalzwerk Donnersmarckhütte in Ostrau
  • Donnersmarckhütte in Zabrze

Literatur

  • J. Bitta: Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck. in: Schlesier des 19. Jahrhunderts (= Schlesische Lebensbilder; Band 1). Hrsg. namens der Historischen Kommission für Schlesien von Friedrich Andreae. 2. Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1985 ISBN 3-7995-6191-9
  • H. Nussbaum: Henckel von Donnersmarck Graf (seit 1901 Fürst) Guido. in: Karl Obermann, Heinrich Scheel u.a. (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Deutschen Geschichte. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1967
  • A. Kuzio-Podrucki, Henckel von Donnersmarckowie. Kariera i fortuna rodu. Bytom 2003

Weblinks

Commons: Świerklaniec – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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