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Letzte Änderung für Artikel Joachim Daniel von Jauch: 04.02.2006 14:40

Joachim Daniel von Jauch

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Joachim Daniel v. Jauch

(1688-1754)

Joachim Daniel von Jauch (* 22. MĂ€rz 1688 in GĂŒstrow; † 3. Mai 1754 in Warschau ) war ein deutscher Ingenieur offizier und Architekt .

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und militÀrischer Werdegang

Jauch wurde geboren als jĂŒngstes von vierzehn Kindern des Herzoglich-Mecklenburgischen Hofschusters und Handelsmanns zu GĂŒstrow Christian Jauch d. Ält. Er soll zunĂ€chst in den Dienst der Generalstaaten eingetreten sein. 1705 war er Leutnant in sĂ€chsischen Diensten und bei der von seinem Schwager Johann Christoph von Naumann geleiteten Dresdner Stadtbeleuchtung eingesetzt. 1711 nahm er als Capitaine des Ingenieurkorps im Großen Nordischen Krieg teil an der Belagerung Stralsunds. 1720 wurde er Major, 1729 Oberstleutnant, 1734 Oberst und 1746 Generalmajor des sĂ€chsischen MilitĂ€rs. Daneben nahm er entsprechende Dienstgrade mit teils abweichenden Beförderungsdaten in der polnischen Kronarmee ein und erlangte in dieser den Dienstgrad eines Obersten. Er nahm in der polnischen Armee die Funktion eines Kommandeurs der Kronartillerie und der Weichselflotille ein, ohne allerdings nach 1711 an kriegerischen Handlungen beteiligt gewesen zu sein. Diese Mehrfachbeförderungen in beiden Armeen, verbunden mit seinen BezĂŒgen aus seiner hohen zivilen Verwaltungsposition waren typisch fĂŒr das von SparsamkeitsrĂŒcksichten unbelastete Regime des Grafen BrĂŒhl und ermöglichten es Jauch, ein betrĂ€chtliches Vermögen anzusammeln, das es seiner Tochter Constanze 1755 erlaubte, in Warschau das Palais Lelewel errichten zu lassen.

Ziviler Werdegang

Jauch folgte seinem Schwager Johann Christoph von Naumann 1713 nach Warschau , wo dieser fĂŒr August den Starken das sĂ€chsische Bauamt aufbaute. Nach dessen RĂŒckkehr nach Dresden um 1715 ĂŒbernahm Burchard Christoph von MĂŒnnich bis etwa 1720 leitende Funktion im sĂ€chsischen Bauwesen in Polen . Jauch blieb bei dem sĂ€chsischen Bauwesen in Warschau und wurde 1720 Leiter des sĂ€chsischen Bauamtes ebendort, seit 1733 unter August III. mit der Amtsbezeichnung Direktor des Bauamtes. Sein persönlicher Kondukteur war Ephraim Schröger .

Bedeutung

Jauchs schöpferische Leistungen als Architekt stehen hinter denen seiner bekannten Dresdner Kollegen zurĂŒck. Er zeichnete sich allerdings durch hohes Organisationstalent aus und trug auf diese Weise entscheidend zum barocken Ausbau Warschaus in sĂ€chsischer Zeit bei, und gilt als Mitgestalter des Dresdner Barock. Bedeutsam ist seine DokumentationstĂ€tigkeit, denen das Dresdner Staastarchiv zahlreiche erhaltene Aufnahmen von Bauten in Polen verdankt. Neben seinen eigenen Bauten und EntwĂŒrfen leitete er das Bauamt mit ĂŒber 50 Angestellten. Daneben trug er die Verantwortung fĂŒr die Erhaltung der königlichen GebĂ€ude in Polen . ZusĂ€tzlich oblag ihm die Organisation der zahllosen Feste und Illuminationen des polnischen Hofes, von denen viele PlĂ€ne und Berichte Zeugnis ablegen.

FamiliÀrer Hintergrund

Jauch gehört dem Geschlecht der (spĂ€teren) hamburger GroßbĂŒrger Jauch an, das mehrere bekannte Mitglieder hervorgebracht hat. Jauchs Bruder war der LĂŒneburger Superintendent Johann Christopher Jauch (1669-1725). Jauch war verheiratet mit Eva Maria MĂŒnnich, ĂŒber deren Herkunft unterschiedliche Auffassungen in der Literatur bestehen. Ein Teil der Autoren nimmt an, sie sei eine Tochter des 1716-1721 am sĂ€chsischen Bauamt als Vorgesetzter und AmtsvorgĂ€nger Jauchs tĂ€tigen spĂ€teren Kaiserlich-Russischen Feldmarschalls und Premierministers Burkhard Christoph Graf von MĂŒnnich . Jauchs einziger Sohn August v. Jauch (*1731), Patenkind Augusts des Starken, ist frĂŒh verstorben. Seine Tochter Constance (ca. 1722-1802) ehelichte den Königlich-Polnischen Hofrat und Leibarzt König Augusts III., Heinrich v. Löllhöffel, und wurde Stammutter der fĂŒr Polen bedeutsamen Familie Lelewel (polonisiert fĂŒr Löllhöffel). Jauchs Urenkel ist der polnische FreiheitskĂ€mpfer Joachim Lelewel (1786-1861). Zu seinen Nachkommen gehört ferner der Schriftsteller, Autor von "Quo Vadis" und NobelpreistrĂ€ger fĂŒr Literatur Henryk Sienkiewicz .

Jauch sprach trotz seines jahrzehntelangen Aufenthalts in Polen kein Polnisch und bediente sich fĂŒr die BewĂ€ltigung seiner umfangreichen Aufgaben im Bauwesen, im MilitĂ€r und bei Hofe polnischer SekretĂ€re. Aus protestantischer Familie stammend trat er drei Tage vor seinem Tod zum Katholischen Kirche ĂŒber und wurde mit einem Pontifikalamt unter großer Beteiligung der Warschauer Bevölkerung beigesetzt.

Nobilitierung

FĂŒr Jauchs Nobilitierung ist bislang kein unmittelbarer Beleg gefunden. Jauch wird allerdings in sĂ€mtlichen polnischen Adelsverzeichnissen seit 1730 durchgĂ€ngig dem in Polen ansĂ€ssigen Adel zugerechnet und ist seit dieser Zeit im SĂ€chsischen Hofkalender und den Armeedokumenten mit dem PrĂ€dikat "von" verzeichnet.

Werke

  • 1720 Ausbau des Saals fĂŒr den Reichstag im Warschauer Residenzschloß
  • 1720ff Grand Salon im SĂ€chsischen Palais in Warschau , SpielhĂ€user im SĂ€chsischen Garten, Stationsweg von Warschau nach Ujazdow, SĂ€le fĂŒr den polnischen Reichstag im Sapieha-Palais in Grodno, Kirche der Boni Fratelli, Casimirsche Kasernen in Warschau
  • 1726 mit Deybel und Carl Friedrich Pöppelmann Umbau des Blauen Palais
  • 1733 Castrum Doloris fĂŒr August den Starken
  • 1736 Gruft kapelle fĂŒr August den Starken in der Kapuziner kirche in Warschau
  • 1736 Kapelle am SĂ€chsischen Palais
  • 1738 die Postpalais in Dabrowa und Boguszye
  • 1745 Portal im Vorhof des SĂ€chsischen Palais
  • 1753 Umbau der Kirche in Wola fĂŒr den Grafen BrĂŒhl
  • 1752 Kapelle am Neuen Schloß in Grodno

PortrÀt

  • ÖlgemĂ€lde des sĂ€chsischen Hofmalers Johann Samuel Mock um 1730 im Historischen Museum zu Warschau, Abb. s. DGB
  • ÖlgemĂ€lde eines unbekannten Malers um 1720 in Nachkommenbesitz, Abb. s.o.

Literatur

  • Neue Deutsche Biographie Band 10, Seite 368
  • Polski Slownik Biograficzny Band IX/1, S. 97
  • Hentschel, Walter: Die sĂ€chsische Baukunst des 18. Jahrhunderts in Polen, 2 BĂ€nde, Berlin 1967
  • Deutsches Geschlechterbuch Band 200, 13. Hamburger, S. 337ff

Weblinks

Wikipedia

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