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Letzte Änderung für Artikel Großer Nordischer Krieg: 17.02.2006 00:04

Großer Nordischer Krieg

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Schlacht bei Poltawa
Teil eines Mosaiks von Michail Wassiljewitsch Lomonossow
Großer Nordischer Krieg
Beginn1700
Ende1721
ErgebnisNiederlage der Schweden
Kontrahenten
Russland
Sachsen/Polen
Dänemark-Norwegen
Preußen (ab 1713)
Hannover (ab 1713)
Schweden
Schlachten
Schlacht von Narva
Schlacht bei Klissow
Schlacht bei Poltawa
Kriegsende
Altranstädter Friede
Frieden von Nystad

Der Große Nordische Krieg war ein Krieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum. Am Ende des 17. Jahrhundert beherrschte Schweden einen großen Teil der Ostseeküsten. Die Hanse hatte ihren Einfluss fast völlig verloren. Seit 1617 waren die ehemals russischen Herrschaftsgebiete Ingermanland und Karelien in schwedischer Hand.

Russlands Seeweg nach Europa war einzig über den Hafen Archangelsk möglich, der nur wenige Monate im Jahr eisfrei war. Peter I. hatte aber nach einem gescheiterten Versuch 1696 die Festung Asow am Schwarzen Meer erobert. Mit dem Frieden von Karlowitz verschaffte er sich Ruhe im Süden seines Reiches.

Im August 1698 trafen sich Peter I. und August II., König von Polen und Kurfürst von Sachsen in Rawa , einer kleinen Stadt nördlich von Lwow und trafen Absprachen für eine Allianz gegen Schweden. Johann Reinhold von Patkul, ein livländischer Adliger sicherte August II. die Hilfe des livländischen Adels im Kampf gegen Schweden zu.

Die Dänen schlossen sich der Allianz an, um verloren gegangenen Einfluss in der Ostsee wiederzugewinnen. Sie mobilisierten ihre Flotte und zogen ihr Heer an der Grenze des Herzogtums Holstein-Gottorp , eines schwedischen Verbündeten zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beginn des Krieges

Am 12. Februar 1700 fiel die sächsische Armee ohne Kriegserklärung in Livland ein. Doch der livländische Adel stellte sich nicht auf die Seite der Sachsen. Die Einnahme der Festung Riga scheiterte. Die militärischen Erfolge waren sehr bescheiden.

Die polnische Adelsrepublik, die Rzeczpospolita fühlte sich von August betrogen und erklärte, dass Polen sich nicht im Krieg mit Schweden befände. Nur einige polnische Magnaten wie Fürst Hieronim Augustyn Lubomirski schlugen sich anfangs auf seine Seite.

Am 11. März erklärte Dänemark Schweden den Krieg und marschierte in das Herzogtum Holstein-Gottorp ein.

Erste Erfolge Schwedens

Karl XII. ordnete die Mobilmachung an. Die schwedische Armee war kein Söldnerheer wie in anderen Ländern üblich. Die Soldaten der einzelnen Einheiten lebten in Friedenszeiten als Bauern in ihren Dörfern. Da sie einander kannten, hielten sie im Kampf eng zusammen. Fahnenflucht war in der schwedischen Armee so gut wie unbekannt.

Wilhelm III. damals zugleich König in England und Holland, wünschte die Erhaltung des Friedens in Nordeuropa und garantierte den Status Quo. Da Dänemark der Angreifer war, stellte er sich auf die Seite Schwedens und schickte unter Admiral Rooke ein englisch-holländisches Geschwader mit 25 Linienschiffen zur Unterstützung Schwedens nach Göteborg. Schweden verfügt über eine Flotte von 38 Linienschiffe und 12 Fregatten, Dänemark dagegen nur 33 Linienschiffe und 7 Fregatten. In einem kühnen Manöver gelingt der schwedischen Flotte die Durchfahrt durch die kleinere der beiden Fahrrinnen im Sund, ausserhalb der Reichweite der Kanonen auf den dänischen Sundfestungen. Die schwedische Flotte vereinigt sich mit dem englisch-holländischen Geschwader, der kleinen dänischen Flotte von 33 Schiffen steht jetzt ein mächtiges Geschwader von mehr als 60 Schiffen gegenüber, so dass der dänische Admiral keine Seeschlacht wagt.

Unter dem Schutz dieser Flotte kann Karl XII. am 23. Juli 1700 auf der dänischen Hauptinsel Seeland landen, Kopenhagen einschließen und im August mit der Belagerung der dänischen Hauptstadt beginnen.

Der dänische König sieht sich jetzt einer katastrophalen Lage gegenüber: Seine kleine Flotte steht einer viel stärkeren feindlichen gegenüber, seine Hauptstadt wird belagert, und sein Heer operiert gegen Herzog Friedrich IV. von Holstein-Gottorp weit, weit weg in Holstein. Friedrich IV. muss seine Niederlage eingestehen und schließt am 18. August 1700 mit Schweden den Frieden von Traventhal: Der Status Quo Ante wird wieder hergestellt, Dänemark scheidet aus der Anti-Schwedischen-Koalition aus.

Der erste Feldzug im Großen Nordischen Krieg endet schnell und fast unblutig, Dänemark scheidet (vorerst) aus dem Krieg aus, Schweden hat einen Gegner weniger.

Inzwischen hatte Russland am 19. August Schweden den Krieg erklärt und bedrohte die estländische Stadt Narva . In der Schlacht von Narva errangen jedoch die zahlenmäßig weit unterlegenen schwedischen Truppen einen überwältigenden Sieg gegen Russland.

August hatte mit ansehen müssen, wie zwei seiner Verbündeten, Dänemark und Rußland von Karl XII. geschlagen worden sind. August bot Karl Friedensverhandlungen an, doch Karl lehnte ab. Im Februar 1701 trafen sich August und Peter erneut, um ihr Bündnis zu erneuern. Peter brauchte Zeit, seine Armee zu reorganisieren und aufzurüsten, August brauchte einen starken Verbündeten im Rücken der Schweden.

Am 19. Juli 1701 standen sich sächsische und schwedische Soldaten bei Riga an der Düna gegenüber. Der sächsische Oberbefehlshaber Adam Heinrich Graf von Steinau ließ sich durch Ablenkungsmanöver täuschen und zersplitterte seine Einheiten. So gelang es der schwedischen Infanterie, den Fluss zu überqueren und einen Brückenkopf zu bilden. Die sächsische Armee erlitt zwar eine Niederlage, konnte sich aber sammeln und geordnet zurückziehen.

Karl besetzte mit seinen Truppen Mitau , die Hauptstadt des Herzogtums Kurland , das zu Polen gehörte.

Der Feldzug in Polen

Im Oktober 1701 führt Karl XII. sein Heer nach Kurland . Die Rzeczpospolita , die polische Republik, protestierte gegen die Verletzung des polnischen Hoheitsgebietes, denn die polnische Republik (vertreten durch den poln. Reichstag) befand sich nicht im Krieg mit Schweden, sondern nur der König von Polen. August der Starke bot Karl XII. erneut Verhandlungen an. Karls erfahrene Ratgeber rieten ihm, mit dem König von Polen Frieden zu schließen. Doch Karl blieb starrsinnig und verlangte vom Sejm die Wahl eines neuen Königs. Das lehnte die Mehrheit des polnischen Adels ab.

Im Januar 1702 verlegt Karl das schwedische Heer von Kurland weiter nach Süden, nach Litauen. Am 23. März 1702 verläßt Karl XII. das Winterquartier in Litauen und marschiert in das eigentliche Polen ein. Am 14. Mai 1702 ergibt Warschau sich kampflos. Es wird zur Zahlung eine hohen Kontribution gezwungen, bevor Karl seinen Marsch nach Süden, nach Krakau fortsetzt.

Auf dem Weg dorthin stellt sich ihm das polnisch-sächsische Heer entgegen, und am 9. Juli 1702 kommt es zur Schlacht bei Klissow , südlich von Kielce . Die Polen und Sachsen unterliegen erneut gegen die Schweden. 2.000 Sachsen werden getötet oder verletzt, mehr als 1.000 geraten in schwed. Gefangenschaft, auf schwedischer Seite werden nur 900 Soldaten getötet oder verletzt. Die Schweden erbeuten die gesamte sächsische Artillerie und den gesamten Tross mit Augusts Feldkasse mit 150.000 Reichstalern und sogar seinem Silbergeschirr. August sammelt die verbliebenen Einheiten seines Heeres und zieht sich in die östlichen Landesteile Polen zurück.

August bietet den Schweden nach dieser Niederlage abermal Friedensverhandlungen an, er will den schwedischen Forderungen so weit als irgend möglich entgegekommen. Nur König von Polen wünsche er zu bleiben. Auch der Kardinal-Primas unterbreitet im Namen der Republik Polen Vorschläge für einen Frieden. Er bietet Schweden poln. Livland, Kurland und eine hohe Kriegsentschädigung. Karl XII. müsse lediglich auf die Absetzung des Königs verzichten. Ein weiteres Mal zeigt Karl sich starrsinnig (König Eisenkopf) und beharrt auf der Absetzung Augusts.

August zog sich mit seinem Hof nach Sandomierz zurück. Dort bildete der polnische Adel eine Konföderation zur Unterstützung von August II.. Sie kämpften gegen die schwedische Besetzung Polens und gegen den von Schweden geforderten neuen König. Mit Partisanenaktionen verwickelten sie die schwedischen Truppen in Gefechte und schwächten so ihre Kampfkraft.

Am 12. Juli 1704 wurde gegen den Willen der Mehrheit des polnischen Adels unter dem Schutz der schwedischen Armee Stanislaus I. Leszczynski zum König gewählt.

Aber auch in Sachsen gab es Widerstand gegen die Polenpolitik ihres Kurfürsten. August erließ eine Akzisesteuer , um seine Kriegskasse zu füllen und die Armee aufrüsten zu können. Das brachte die sächsischen Stände gegen ihn auf. Außerdem erregte er den Unmut der Bevölkerung durch aggressive Methoden der Rekrutenwerbung.

Die Rückkehr Russlands in den Krieg

Peter I. hatte inzwischen unter enormen Anstrengungen seine Armee wieder aufgerüstet. Aus Kirchenglocken hatte er neue Kanonen gegossen.

Peter nutzte die Abwesenheit von Karl XII. und des schwedischen Hauptheeres, die in Polen Jagd auf August machten, um ihn von polnischen Thron zu stossen, um das Baltikum anzugreifen. Gleichsam hinter Karls Rücken brachte er dem kleinen schwedischen Heer, das zur Verteidigung der baltischen Provinzen zurückgeblieben war, zwei Niederlagen bei und kontrollierte ab 1702 Estland und Livland, ausser den schwedischen Festungen. Am 11. Oktober 1702 fiel die Festung Nöteborg , die Peter in Schlüsselburg umtaufte, am 14. Juli 1704 Dorpat und am 9. August Narva.

Im sumpfigen Delta der Newa begann Peter 1703 noch während des Krieges mit dem Aufbau seiner neuen Hauptstadt Sankt Petersburg .

Im Dezember 1705 überschritten russische Truppen in einer Stärke von 20.000 Mann unter dem Kommando des Feldmarschalls Georg Benedict Ogilvy die polnische Grenze, um sich mit den sächsischen Truppen zu vereinigen. Karl zog ihnen mit dem Hauptteil seiner Armee entgegen. Ein Heer von 10.000 Mann unter der Führung von Carl Gustaf Rehnskiöld wandte sich gegen die Sachsen, die inzwischen wieder eine Stärke von 19.000 Soldaten hatten. Die russische Armee verschanzte sich in der Festung Grodno und wartete auf Entsatz.

Die Schlacht bei Fraustadt

Am 3. Februar 1706 trafen die Armeen bei Fraustadt aufeinander. Rehnskiöld befehligte kampferprobte Infanterie- und Kavallerieregimenter. Die sächsischen Truppen unter General von der Schulenburg waren zum großen Teil gepresste und schlecht ausgebildete Soldaten. Mehrere Regimenter bestanden aus französischen und Schweizer Kriegsgefangenen. Und es gab eine russische Hilfstruppe von 6.400 Mann.

Als die Schweden losstürmten, brach die sächsische Front zusammen. Nach wenigen Stunden war die Schlacht vorbei. Nur etwa 3.000 Soldaten konnten sich über die Oder retten. Die russischen Gefangenen ließ General Rehnskiöld niedermachen.

Da die russische Armee in Grodno nicht mehr auf Hilfe hoffen konnte, wagte sie einen Ausbruch. Sie entkamen den Verfolgern und konnten sich über die Grenze retten. Karl erkannte, dass er eine Entscheidung in Russland herbeiführen musste. Dafür brauchte er aber Rückenfreiheit.

Die Besetzung Sachsens

Am 27. August 1706 rückte die schwedische Armee in Sachsen ein. Sie eroberte Zug um Zug das Kurfürstentum und erstickte jeden Widerstand im Keim. Karl XII. sicherte der sächsischen Bevölkerung zu, dass keine Übergriffe und Repressalien stattfänden, wenn sie den Anordnungen der Besatzungsmacht Folge leisten.

August, der seit der Schlacht bei Fraustadt keine nennenswerten Truppen mehr in Polen hatte, bot Karl Friedensverhandlungen an. Seine Unterhändler unterzeichneten am 24. September 1706 in Altranstädt einen Friedensvertrag.

Die Schlacht bei Kalisch

Die Nachricht von dem Friedensschluss erhielt August am 15. Oktober. Inzwischen marschierte ein russisches Heer von 20.000 Mann unter Führung von Menschikow dem schwedischen Korps in Polen entgegen. August versuchte, den Kampf zu verhindern und warnte den schwedischen Kommandeur, doch ohne Erfolg.

Am 29. Oktober stellten sich die 5.000 schwedischen Soldaten bei Kalisch zum Kampf. Sie wurden von den russischen Truppen völlig vernichtet. Die polnische Reiterei von Stanislaus I. Leszczynski wurde versprengt. Über 100 Offiziere (unter ihnen auch polnische Magnaten ) gerieten in Gefangenschaft.

Nach diesem Sieg schlugen seine Ratgeber August II. vor, den Friedensvertrag zu annullieren und an der Seite Russlands weiter zu kämpfen. Doch August lehnte ab und kehrte nach Sachsen zurück.

Am 19. Dezember ratifizierte er den Friedensvertrag. Als Karl im September 1707 das Land in Richtung Osten verließ, hatte er seine Armee auf 34.000 Mann vergrößert, neu eingekleidet und mit neuen Waffen ausgerüstet. Seine Kriegskasse war um mehrere Millionen Taler größer. In Polen stießen 8.000 schwedische Rekruten zu ihm.

In Polen allerdings weigerte sich die Konföderation von Sandomierz unter dem Hetman Adam Sieniawski , dem reichsten Mann Polens und Schwiegersohn Fürst Lubomirskis, die Abdankung Augusts II. und die Thronbesteigung Stanislaus Leszczynskis anzuerkennen. Der russische Zar schlug den Polen neue Thronkandidaten vor und auch Leszczynski versuchte seine Gegner für sich zu gewinnen. Dies scheiterte aber an der Frage der Verteilung von Pfründen und Posten. Die Konföderation hatte allerdings nur geringen militärischen Wert; ihre Truppen konnten allenfalls den Nachschub der Schweden stören.

Die Wende des Krieges bei Poltawa

Nun stand Peter I. praktisch allein der schwedischen Großmacht gegenüber. 1708 erschienen erneut russische Truppen in Polen. Ihnen gelang es in dem außergewöhnlich harten Winter 1708 / 09 , den Tross der schwedischen Armee zu erbeuten, die damit von ihrer Versorgung abgeschnitten war. Auch die erwartete Verstärkung durch die mit Schweden verbündeten Kosaken unter Ataman Iwan Mazeppa blieb aus. So war zu Beginn des Frühjahrs 1709 nur noch ein Drittel der schwedischen Armee mit wenigen Kanonen einsatzbereit. Besonders die in Deutschland angeworbenen Soldaten hatten die Kälte nicht verkraftet. Dennoch wagte es Karl XII. tief auf russisches Gebiet vorzudringen. Am 8. Juli 1709 kam es in der Ukraine zur entscheidenden Schlacht bei Poltawa . Die Schweden erlitten eine vernichtende Niederlage; Karl XII. floh nach Süden ins Osmanische Reich .

Die Schlacht am Pruth

Peter schickte seinen Botschafter nach Istanbul und forderte die Auslieferung Karls. Ahmed III. ließ den Botschafter ins Gefängnis werfen. Daraufhin fiel Peter mit seiner Armee ins Osmanische Reich ein. Die osmanischen Truppen kesselten ihn bei Huşi , einem kleinen Ort am Pruth ein. Sie nutzten jedoch ihre überlegene Position nicht aus und ließen ihn ehrenvoll abziehen. Im Friedensvertrag verpflichtete Peter sich, die Festung Asow abzutreten und sich aus den Gebieten der Kosaken zurückzuziehen.

Nach der Niederlage der Schweden bei Poltawa kündigte August den Friedensvertrag von Altranstädt. Am 20. August 1709 marschierten erneut sächsische Truppen in Polen ein. Die schwedischen Truppen 9.000 Mann zogen sich nach Stettin und Stralsund zurück. Stanislaus Leszczynki floh ins Ausland.

Neue Bündnispartner

Am 28. Juni 1709 erneuerten Dänemark und Sachsen ihren Bündnisvertrag . Auch andere Staaten griffen in den Krieg ein. Das Kurfürstentum Hannover erhob Anspruch auf Bremen und Verden . Preußen wollte sich der schwedischen Gebiete in Pommern bemächtigen – Stettin , Usedom , Wollin .

Ende 1709 besetzte die dänische Armee mit 14.000 Soldaten die südschwedische Provinz Schonen , wurden jedoch drei Monate später von den Schweden unter dem Kommando von Magnus Stenbock wieder zurückgeschlagen. 1711 scheiterte ebenfalls ein Angriff von Dänen, Sachsen und Russen auf die Städte Stralsund und Wismar.

1712 versuchte Schweden noch einmal, das Kriegsglück zu seinen Gunsten zu wenden. Magnus Stenbock setzte mit 16.000 Soldaten nach Rügen über, um nach Polen einzumarschieren. Doch die dänische Flotte zerstörte vor Hiddensee sein Nachschubgeschwader. Trotzdem gelang ihm am 20. Dezember 1712 in der Schlacht bei Gadebusch ein Sieg über die verbündeten sächsischen und dänischen Truppen. Die verloren 6.000 Soldaten und mussten sich fluchtartig zurückziehen. Im Januar 1713 ließ Stenbock die Stadt Altona niederbrennen.

Als 1713 der preußische König Friedrich I. starb, trat sein Sohn Friedrich Wilhelm I. in das Bündnis gegen Schweden ein und besetzte Stettin.

Die Seeschlacht bei Hangö am 27. August 1714
Die Seeschlacht bei Hangö am 27. August 1714

Peter I. sicherte seine Gebietsgewinne im Ostseeraum. Im Sommer 1713 hatte er Süd finnland erobert. Zu Wasser waren die Schweden mit ihren großen Schiffen, die viele Geschütze tragen konnten, der russischen Flotte aber weit überlegen. Peters einzige Chance war eine Schlacht in Küstennähe. Unter Aufbietung aller Mittel verdoppelte er seine Ostseeflotte und stellte sie unter das Kommando erfahrener Venezianer und Griechen. Im August 1714 lagen sich die beiden Flotten bei Hangö gegenüber. Während einer anhaltenden Flaute kämpften sich die kleineren, aber wendigen russischen Schiffe durch den schwedischen Geschützhagel und enterten die unbeweglichen schwedischen Schiffe eins nach dem anderen. Damit herrschte die russische Flotte über die nördliche Ostsee.

Die Rückkehr des schwedischen Königs

Auch in dieser für Schweden äußerst kritischen Lage lehnte Karl XII. mehrere Friedensangebote ab. Er war im November 1714 aus Bender in die Festung Stralsund zurückgekehrt. Als er erste Erfolge gegen die preußische Armee erzielte, wurde er von den vereinigten russischen, sächsischen, preußischen und dänischen Truppen in der Festung eingeschlossen. Nach monatelanger Belagerung ergaben sich die eingeschlossenen Schweden am 23. Dezember 1715 . Karl konnte in einem Fischerboot über die Ostsee entkommen.

Am 11. Dezember 1718 fand er bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald unter bis heute ungeklärten Umständen den Tod durch eine Kugel in die Schläfe.

Das Ende des Krieges

Im Januar 1719 verbündete August sich mit Österreich und England, die ihm Hilfe bei einem Angriff Russlands auf Polen zusicherten. Im November 1719 löste er die Allianz mit Peter I. auf und schloss einen Waffenstillstand mit Schweden. Ulrike I. Eleonore erkannte ihn als König von Polen an. Auch Hannover, Preußen und Dänemark stellten die Kriegshandlungen ein. Hannover erhielt Bremen und Verden; Preußen gewann Vorpommern mit Stettin, Usedom und Wollin.

1720 beendeten Dänemark und Schweden untereinander den Krieg mit dem für Schweden nachteiligen Frieden von Frederiksborg.

Im Friedensvertrag von Nystad trat Schweden die Gebiete Ingermanland, Livland, Estland, die Inseln Ösel und Dagö sowie Südkarelien an Russland ab. Dafür erhielt es Finnland zurück, das Peter 1714 erobert hatte.

Fazit

Russland ist aus diesem Krieg als neue Großmacht in Europa hervorgegangen. Seine neue Hauptstadt entstand an der Ostsee, geschützt durch breite Küstengebiete. Schweden verlor seine Großmachtstellung in Nordeuropa und musste das Herzogtum Holstein-Gottorp als Bundesgenossen aufgeben.

Verfeindete Vettern

Friedrich III.
Johann Georg III. Anna Sophie Christian V. Ulrike Eleonore Karl XI.
August II. Friedrich IV. Karl XII.

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