Der Wernigeroder Jagdkorporationen-Senioren-Convent (WJSC) ist der Dachverband der Jagd studentenverbindungen Deutschlands und Österreichs. Er hat heute im Jahre 2004 rund 700 Mitglieder in 13 Mitgliedskorporationen.

Seit etwa 1920 bildeten sich in Deutschland die ersten Jagdcorps, die auch bald den Gedanken zum Zusammenschluss fassten. So schlossen sich am 30. Januar 1922 die ersten beiden Jagdcorps in Berlin zum "Kartell Akademischer Jagdvereine" zusammen. Es folgte bald der Beitritt weiterer Jagdverbindungen. Auf dem Kartell-Convent am 26./27. Juli 1924 erfolgte die Umbenennung in "Kartell Akademischer Jagdverbindungen".

Unter der Schirmherrschaft des Fürsten zu Stolberg-Wernigerode fanden ab 1927 bis zum Zweiten Weltkrieg die Verbandstagungen auf dem Schloss Wernigerode statt. Das war der Grund für die weitere Umbenennung in "Wernigeroder Jagdcorps Senioren-Convent".

Nach dem Krieg war dem WJSC der Tagungsort Wernigerode (am Nordrand des östlichen Harzes gelegen) durch die deutsche Teilung verwehrt. Im Jahre 1955 war der erste Tagungsort Hannover. Danach tagte der WJSC am Standort der jeweils präsidierenden Verbindung. Anfang der 60er Jahre wurde das Jagdschloss Spangenberg Ort der jährlichen Tagungen, ab 1990 war die Rückkehr nach Wernigerode wieder möglich.

Im Jahre 1957 traten neugegründete Jagdverbindungen, die sich nicht "Jagdcorps" nannten, dem WJSC bei, der sich daraufhin den heutigen Namen gab.

Im Mittelpunkt des Verbindungslebens stehen sowohl die Pflege des studentischen Brauchtums mit Kneipen und Kommersen , als auch die jagdliche und forstwissenschaftliche Weiterbildung der Studenten. Es werden fachliche Vorträge gehalten, gemeinsam Schießstände besucht, Jagdhornbläsergruppen gebildet sowie gemeinsame Jagden abgehalten.

Siehe auch: Studentenverbindung , Liste der Dachverbände von Studentenverbindungen , Liste verbindungsstudentischer Begriffe

Weblink

• Website des WJSC

Im Gegensatz zu nichtjagenden Verbindungen, welche sich Ihre Namen zumeist aus Landes- oder Stammesregionen herleiten (Rhenania [1] , Guestphalia, Bavaria), tragen einige Verbindungen des WJSC Namen, die Themen um die Jagd entliehen sind. Dabei wird auf Bibelfiguren und Jagdschutzpatrone wie Eustachius , Nimrod , Hubertus von Lüttich oder Schriftsteller wie Hermann Löns zurückgegriffen. Beispiele dafür sind Akademische Jägerschaft St. Eustachius zu Würzburg oder AJC Nimrod zu Paderborn [2] .

Entgegen konfessionellen Verbänden, wie beispielsweise dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) , oder national ausgerichteten Verbindungen, wie den Burschenschaften sind Jagdverbindungen dabei konfessionell wie politisch neutral sowie ungebunden und verpflichten sich den Naturschutz- und Ethikrichtlinien der Jagd in Deutschland, die unter Jägern Waidgerechtigkeit genannt wird.