fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Heinrich Schneider (Saarland): 26.01.2006 21:31

Heinrich Schneider (Saarland)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Heinrich Schneider (* 22. Februar 1907 in Saarbrücken; † 12. Januar 1974 ) war ein deutscher Politiker der FDP / DPS im Saarland.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1926 studierte Schneider Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin, München und Marburg und beendete seine Ausbildung 1930 mit der Promotion . Nach der Rückkehr nach Saarbrücken im August 1931 ließ er sich dort als Rechtsanwalt nieder und wurde Mitarbeiter der NS-Wochenzeitung "Saardeutsche Stimme". Im Juni 1933 wurde Schneider als Nachfolger von Hans Globke Chef des Saarreferates im Reichsinnenministerium . Nach Kriegsausbruch arbeitete er in einer Anwaltskanzlei in Mannheim. 1941 wurde er schließlich wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt .

Nach der Rückkehr nach Saarbrücken arbeitete Schneider zunächst in der Schreinerei seines Vaters. Nach der Entnazifizierung , die ihn als Mitläufer einstufte, eröffnete er erneut eine Anwaltskanzlei.

Partei

Nach einem Besuch Gregor Strassers trat er im Oktober 1930 in die NSDAP ein. 1933 wurde Schneider Leiter der Saarabteilung der NSDAP, die allerdings schon am 1. Mai 1934 auf Betreiben des pfälzischen Gauleiters Josef Bürckel aufgelöst wurde. 1937 wurde er aufgrund der Verteidigung von Sozialdemokraten und NS-Gegnern wegen "parteischädigenden Verhaltens" aus der NSDAP ausgeschlossen.

Schneider trat 1950 in die DPS (Demokratische Partei Saar) ein. Auf dem richtungsändernden 3. Parteitag am 2. September 1950 wurde er erstmals in den Vorstand gewählt. Im DPS-Verbotsverfahren war Schneider Rechtsvertreter seiner Partei. 1953 sollte er auf der Landesliste Rheinland-Pfalz der FDP kandidieren, verzichtete jedoch, da er wegen der " Lex Conrad " Gefahr gelaufen wäre, seine saarländische Staatsbürgerschaft zu verlieren.

Nach Wiedergründung der DPS wurde er deren 1. Vorsitzender. Durch den Anschluss der DPS an die FDP wurde er am 11. August 1957 auch Mitglied der Liberalen. 1960 wurde Schneider stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, die er 1969 aus Protest gegen die sozial-liberale Koalition verließ.

Abgeordneter

Schneider war von 1955 bis 1965 Landtagsabgeordneter im Saarland. Vom 2. Januar bis 31. Dezember 1956 war er Landtagspräsident .

Der saarländische Landtag entsandte ihn am 4. Januar 1957 in den Deutschen Bundestag , dem er bis 1965 angehörte.

Öffentliche Ämter

Vom 4. Juni 1957 bis zum 26. Februar 1959 war er stv. Ministerpräsident des Saarlandes und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Ernährung und Landwirtschaft.

Schriften (Auswahl)

  • Das Wunder an der Saar. Ein Erfolg politischer Gemeinsamkeit, Stuttgart 1974.

Posthumer Ärger

Dass die so genannten "Entnazifierungen" zu Beginn der Bundesrepublik Deutschland nicht sehr ernsthaft betrieben wurden und viele zu Unrecht als Mitläufer davonkamen, hat die Geschichtswissenschaft seit langem beschäftigt und endlich aufgearbeitet. Dass auch im Jahre 2005, also 60 Jahre nach Kriegsende, noch immer Dinge hervorkommen, muss nicht verwundern. Die Publikation des Historikers Erich Später über Heinrich Schneider, dem er als "hoher Funktionär und Propagandist" der NSDAP Verantwortung "für die organisierte Entrechtung, Ausplünderung und Vertreibung der Saarländer jüdischen Glaubens" ab Januar 1935 zuordnet, hat dessen Sohn, einen Rechtsanwalt, am 24. November 2005 zu einer "strafbewehrten Unterlassungserklärung" veranlasst. Der Beklagte weigerte sich, sagte "Diese Geschichte ist doch im Saarland schon viel zu lange totgeschwiegen worden."

Dass Heinrich Schneider auch noch zu Gründerzeiten der liberalen Partei an der Saar postiv zu seiner braunen Vergangenheit stand, belegen von ihm verfasste Artikel in der Parteizeitung Deutsche Saar der DPS zur Volksabstimmung 1955. Schneider befürwortete etwa in einem Artikel die Gleichsetzung mit der Volksabstimmung von 1935 an der Saar, als es um den Anschluss an Deutschland ging, und schrieb: "Das Wort des Führers ist unser Befehl." Er feiert darin die Protagonisten der von der NSDAP unterstützten Deutschen Front von 1935. Für ihn sind sie gleich denen von 1955. "Ihr Treue blieb unwandelbar", heißt es dazu. Ein Foto zeigt Schneider neben anderen Nazigrößen mit zum Hitlergruß erhobenen Arm.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heinrich Schneider (Saarland) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Heinrich Schneider (Saarland) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de