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Letzte Änderung für Artikel Sebastian von Heusenstamm: 26.07.2005 15:01

Sebastian von Heusenstamm

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Erzbischof Sebastian von Heusenstamm. Grabdenkmal im Mainzer Dom.
Erzbischof Sebastian von Heusenstamm. Grabdenkmal im Mainzer Dom.

Sebastian von Heusenstamm († 18. MĂ€rz 1555 ), aus dem Hause der Herren von Heusenstamm, war KurfĂŒrst Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches .

Die Amtszeit Sebastians fiel in die unruhigen Zeiten nach der Reformation , deren UmwĂ€lzungen auch und ganz besonders das wichtige Erzstift Mainz betrafen. Bereits vor seiner Wahl zum Erzbischof war Sebastian als Dom scholaster ein angesehener Mann im Mainzer Domkapitel . Dies machte ihn auch zum Favoriten auf die Nachfolge Kardinal Albrechts von Brandenburg als Mainzer Erzbischof. Das Domkapitel trotzte hierbei Karl V. , der unbedingt den Bischof von Augsburg, Kardinal Otto Truchseß von Waldburg, als neuen Erzbischof wĂŒnschte, da er bei diesem von einem Verbleib beim Katholizismus im wichtigen Erzbistum sicher sein konnte.

Am 20. Oktober 1545 wurde Sebastian zum neuen Erzbischof gewĂ€hlt. Katholischen ReichsfĂŒrsten war Sebastian vorher suspekt gewesen, da zu seinen UnterstĂŒtzern auch der protestantische Landgraf Philipp von Hessen gehörte. Doch an der Glaubenstreue Sebastians gab es offenbar wenig Zweifel, sogar der Papst bestĂ€tigte den Erzbischof wenig spĂ€ter im Amt. Am 2. Mai 1546 wurde Sebastian zum Erzbischof geweiht. Der Mainzer Erzbischof war Reichserzkanzler und einer der sieben KurfĂŒrsten , somit also einer der wichtigsten ReichsfĂŒrsten und Politiker. Auf den eher unpolitischen Sebastian kamen daher gleich nach Amtsantritt schwierige politische Fragen zu. ZunĂ€chst galt es, unbeschĂ€digt aus dem so genannten Schmalkaldischen Krieg herauszukommen, was nicht völlig gelang.

Politisch höchst kompliziert war auch die ZurĂŒckdrĂ€ngung bzw Abgrenzung zum Protestantismus, mit der sich zur selben Zeit auch das Konzil von Trient befasste. Da die abschließende KlĂ€rung der Fragen sich zu lange herauszögerte, verfĂŒgte Karl V. in einer Zwischenlösung einem „Interim“ 1548 neben einigen ZugestĂ€ndnissen an die Protestanten (Priesterehe) eine ausgedehnte VisitationstĂ€tigkeit der katholischen Bischöfe, um den Einfluss des Protestantismus zurĂŒckzudrĂ€ngen. Die Visitationsprotokolle, die der mit diesen Aufgaben maßgeblich betraute Mainzer Weihbischof Michael Helding anfertigte, sind ein hervorragendes Zeugnis des damaligen Zustandes der Kirchenlandschaft.

Diese war durch die Reformation im Erzbistum stark zersplittert, was eine Reform nötig machte, die Erzbischof Sebastian am 19. November 1548 mit einer Synode einleitete, zu der alle (auch die inzwischen protestantisch gewordenen) geistlichen WĂŒrdentrĂ€ger eingeladen waren. Ziel der Synode war eine innerkirchliche Reform. So wurden am Ende liturgische BĂŒcher und einen neuen Katechismus herausgegeben. 1649 hielt Sebastian eine Provinzialsynode ab, mit der er die Ergebnisse der Synode auch auf den ĂŒbrigen Bereich seines Metropolitanverbandes ausdehnen wollte. Ziel war auch hier nicht die Konfrontation, sondern die StĂ€rkung und Reform aus dem Inneren heraus.

Zur endgĂŒltigen KlĂ€rung des VerhĂ€ltnisses zwischen Protestanten und Katholiken sollte wiederum das Konzil von Trient dienen, dass der Papst nach Unterbrechung 1551 wieder einberufen hatte. An dieser zweiten Sitzungsperiode nahmen neben Erzbischof und KurfĂŒrst Sebastian auch die KurfĂŒrsten von Köln und Trier teil. Dort machte Sebastian wichtige VorschlĂ€ge zur Theologie nund zur Kirche, verhielt sich aber diplomatisch, was politische Fragen anging. Er sicherte sich so das Wohlwollen des Papstes, der sogar erwog, Sebastian mit der KardinalswĂŒrde auszustatten. Doch 1552 brachen in Deutschland neue Unruhen aus, darunter des so genannte MarkgrĂ€flerkrieg . Sebastian und die anderen KurfĂŒrsten reisten ĂŒberstĂŒrzt in ihre Provinzen zurĂŒck. Nach der Niederlage des Kaisers 1552 schien die Gefahr gebannt, doch der Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach begann, auf eigene Faust Krieg zu fĂŒhren. 1552 fiel er in Mainz ein und verwĂŒstete die Stadt.

Da Sebastian nun einsehen musste, dass auch der Kaiser die geistlichen Territorien nicht beschĂŒtzen konnte, befĂŒrwortete er einen Reichsreligionsfrieden, der wenigstens die verbliebenen geistlichen Stifte erhalten sollte. Den Abschluss eines solchen Vertrages, den Augsburger Religionsfrieden , hat er jedoch nicht mehr erlebt. Am 18. MĂ€rz 1555 starb der „durch Geist und Gewandtheit in GeschĂ€ften höchst augezeichnete Mann“ (Grabinschrift) und wurde in der Memorienkapelle des Mainzer Doms begraben.

Siehe auch: Bistum Mainz

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