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Letzte Änderung für Artikel SV Sodingen: 11.11.2005 00:16

SV Sodingen

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Der Sport-Verein von 1912 Sodingen ist ein Fußballverein in der Stadt Herne in Nordrhein-Westfalen, der in den 1950er Jahren erstklassig spielte. Die Vereinsfarben sind GrĂŒn-Weiß. Derzeit spielt der Klub in der (fĂŒnftklassigen) Verbandsliga Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Mont Cenis in den 50er Jahren
Mont Cenis in den 50er Jahren

GegrĂŒndet wurde der Verein am 14. September 1912 in dem BergbaustĂ€dtchen Sodingen, das 1926 nach Herne eingemeindet wurde. Er gehörte insbesondere in den 1950er Jahren (wie z.B. auch die SpVgg. Erkenschwick , die Sportfreunde Katernberg oder die SpVg. Herten ) zu den Bergarbeitervereinen , denen man nachsagte, beim reputierlichen DFB nicht sonderlich wohl gelitten zu sein. Das Stadion GlĂŒck-Auf mit 30.000 PlĂ€tzen wurde 1928 auf dem GelĂ€nde der Zeche Mont Cenis errichtet und 1975 abgerissen.

Die "große Zeit"

Der SV Sodingen spielte jahrelang nur in unteren Ligen, bis er nach dem 2. Weltkrieg mehrmals in Folge aufstieg, so dass er 1950 in der 2. Liga und ab 1952 in der Oberliga West spielte. Dieser an die frĂŒhere Schalker Entwicklung erinnernde Aufstieg trug ebenso dazu bei, dass der Verein nicht nur im Ruhrgebiet außerordentlich beliebt wurde, wie die Tatsache, dass sich hier ein "David" anschickte, nach den Sternen zu greifen. Praktisch sĂ€mtliche Spieler arbeiteten auf der Zeche Mont Cenis und stammten ausnahmslos aus der nĂ€heren Umgebung. Auch die Konkurrenz zum "bĂŒrgerlichen" Lokalrivalen Westfalia Herne nĂ€hrte das Bild vom "Sodinger Underdog " – und zumindest in den 1950er Jahren hatte dieser auch tatsĂ€chlich die Nase vorn. Die Mannschaft spielte einen kompromisslosen Kick and Rush -Stil, gepaart mit unbedingtem Einsatzwillen aller Akteure, verfĂŒgte dabei durchaus ĂŒber technische QualitĂ€ten, was den Bundestrainer Sepp Herberger zu der Aussage veranlasst haben soll, Sodingen sei "die einzige deutsche Elf, die englisch spielt".

Am Ende der Saison 1954/55 belegten die SchĂŒtzlinge von Trainer Ludwig Tretter den 2. Platz in der Oberliga West und qualifizierten sich damit fĂŒr die Endrunde der Deutschen Meisterschaft, wo sie zunĂ€chst den SSV Reutlingen in einem Ausscheidungsspiel mit 3:0 besiegten und dann in den Gruppenspielen auf den 1. FC Kaiserslautern, den Hamburger SV und Viktoria 89 Berlin (immerhin auch zweimaliger Deutscher Meister) trafen.

Die Ergebnisse dieser Spiele:

  • gegen Kaiserslautern 2:2 und 2:2
  • gegen Hamburg 0:1 und 1:1
  • gegen Berlin 5:1 und 3:2

Insbesondere das Heimspiel gegen die mit all ihren "Berner Weltmeistern" antretenden Lauterer am 22. Mai 1955 zeigt, wie stark die UnterstĂŒtzung fĂŒr diesen Stadtteilverein war (auch wenn Sodingen von Ortsfremden gelegentlich mit Solingen verwechselt wurde und noch heute wird): wegen des erwarteten Besucheransturms war das Heimspiel in die Schalker GlĂŒckauf-Kampfbahn verlegt worden, wo es schon Stunden vor Spielbeginn zu chaotischen ZustĂ€nden kam, weil etwa 80.000 Menschen in das nur 40.000 PlĂ€tze bietende Stadion drĂ€ngten. Am Ende waren es etwa 55.000, die Einlass gefunden hatten, und das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden, weil die Zuschauermassen meterweit auf dem Spielfeld standen.

Am Ende war Sodingen mit 7:5 Punkten hinter dem 1. FCK (9:3) und dem HSV (8:4) achtbarer Gruppendritter geworden.

In der Folgesaison erreichte der SV Sodingen, der auch mehrere Nationalspieler in seinen Reihen hatte, nochmals einen einstelligen Tabellenplatz. 1956/57 entging man dem Abstieg nur knapp: wegen unerlaubter Bargeldzahlungen an die Spieler wurden dem SV Sodingen sechs Punkte abgezogen.

Ligazugehörigkeit

In der höchsten Spielklasse, der Oberliga West, spielte der SV Sodingen 9 Jahre, und zwar:

  • 1952-1959 (PlĂ€tze: 11, 14, 2, 9, 14, 13, 15)
  • 1960-1962 (PlĂ€tze 14 und 15)

In der 2. Liga West war der Klub von 1950 bis 1952, 1959/60 und 1962/63 vertreten.

Seither spielte der Verein nur noch im Amateurbereich, derzeit in der fĂŒnfthöchsten Spielklasse, der Verbandsliga Westfalen 2, wo es in der Saison 2005/06 aber nicht mehr zum Lokalderby mit der Westfalia kommen wird – denn die Herner sind jetzt aufgestiegen.

Bekannte Spieler

  • Hans Cieslarczyk (* 1937), 5 A-LĂ€nderspiele (1957 und 1958; 3 Tore) fĂŒr Sodingen; WM-Teilnehmer 1958 , danach bei Borussia Dortmund
  • Gerhard Harpers (* 1928), 6 A- und 4 B-LĂ€nderspiele (1952-1956)
  • Joseph Marx (* 1934), 1 A-LĂ€nderspiel (1960; 1 Tor)
  • GĂŒnter Sawitzki (* 1932), 2 A- und 1 B-LĂ€nderspiel (1956) fĂŒr Sodingen, danach beim VfB Stuttgart, WM-Teilnehmer 1958
  • Johann Adamik (* 1925)
  • Leo Konopczinski (* 1927)

Literatur

  • Hans Dieter Baroth: Jungens, Euch gehört der Himmel! Die Geschichte der Oberliga West 1947-1963, Klartext, Essen 1988 ISBN 3-88474-332-5
  • Hardy GrĂŒne : Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890-1963, Agon, Kassel 1996 ISBN 3-928562-85-1
  • Hardy GrĂŒne: EnzyklopĂ€die der europĂ€ischen Fußballvereine. Die Erstligamannschaften Europas seit 1885, Agon, Kassel 2000 ISBN 3-89784-163-0
  • Hartmut Hering (Hg.): Im Land der tausend Derbys. Die Fußball-Geschichte des Ruhrgebiets, Die Werkstatt, Göttingen 2002 ISBN 3-89533-372-7
  • Harald Landefeld/Achim Nöllenheidt (Hg.): "Helmut, erzĂ€hl mich dat Tor!" Neue Geschichten und Portraits aus der Oberliga West 1947-1963, Klartext, Essen 1993 ISBN 3-88474-043-1

Wikipedia

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