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Letzte Änderung für Artikel Zeche Friedrich Thyssen: 17.09.2005 14:02

Zeche Friedrich Thyssen

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Die Zeche Friedrich Thyssen war eine ehemalige Steinkohlezeche in Duisburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte vor 1945

Das Bergwerk wurde als Betriebsgesellschaft der neugegründeten Gewerkschaft Friedrich Thyssen im Jahre 1919 gegründet. Diese übernahm die Schachtanlagen Deutscher Kaiser 1/6, 2/5, 3/7 und 4 aus der aufgespaltenen Gewerkschaft Deutscher Kaiser.

Die einzelnen Schachtanlagen, deren Gesamtförderung im ersten Weltkrieg zeitweise über 5 Mio t Kohle jährlich betragen hatte, wurden als eigene Werksdirektionen weitergeführt. 1926 wurden sie der Gruppe Hamborn der Gelsenkirchener Bergwerks-AG angegliedert, welche ihrerseits mit den Vereinigten Stahlwerken verknüpft war.

Im Jahre 1922 wurde mit der Fortführung der Abteufarbeiten des gestundeten Schachtes 8 auf der Anlage Friedrich Thyssen 4 begonnen. Dieser konnte 1925 in Betrieb gehen, wodurch auch die letzte der Thyssen-Schachtanlagen zur vollständigen Doppelschachtanlage ausgebaut worden war.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts sind zusätzlich mehrere Nebenschächte in Betrieb gewesen, um Wetterführung und Wasserhaltung in den Grubenfeldern zu gewährleisten.

Von diesen Schächten war der Schacht Rönsbergshof im Jahre 1915 als eigenständiger Förderschacht ausgebaut worden. Dieser wurde als eigenständige Förderanlage bis 1931 geführt. Im Anschluss wurde er mit südlichen Feldesteilen an die markscheidende Zeche Westende abgegeben. Im Gegenzug verlagerte die Anlage Friedrich Thyssen 4/8 den Abbau schrittweise nach Nordosten. Zu diesem Zwecke wurde der Schacht 5 der dort angrenzenden Zeche Neumühl übernommen, und künftig als Außenschacht Wittfeld geführt.

Im Zuge einer sich durch die Weltwirtschaftskrise abzeichnenden Verschärfung des Absatzmarktes wurden die Schachtanlagen Friedrich Thyssen 1/6 im Jahre 1928 als Förderanlage stillgelegt. 1932 wurde die Förderung auf Friedrich Thyssen 3/7 eingestellt.

Zugleich wurde die Schachtanlage Friedrich Thyssen 2/5 großzügig zur Zentralförderanlage ausgebaut. Schacht 2 erhielt ein neues vollwandiges Strebengerüst zur Übernahme der Förderung in Großraumwagen. Die Schachtanlage Friedrich Thyssen 1/6 wurde der Anlage 2/5 als Seilfahrt- und Wetterschachtanlage zugeordnet. Gleichzeitig wurde die 1933 stillgelegte Zeche Wehofen sowie der frühere Wasserhaltungsschacht Pollmannshof als Außenanlage betrieben.

Die Schachtanlage Friedrich Thyssen 3/7 wurde als Außenanlage an die westlich angrenzende Zeche Beeckerwerth abgegeben.

Die Kokereien Friedrich Thyssen 3/7 und 4/8 wurden weiterbetrieben und zu Zentralkokereien ausgebaut.

Im zweiten Weltkrieg wurde insbesondere die Schachtanlage 4/8 durch Bombenfall beschädigt. Der Wiederaufbau Schacht 4 führte zur Errichtung eines baugleichen Fördergerüstes über Schacht 4 wie über Schacht 8.

Geschichte nach 1945

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Grubenfeldeigentum der Gelsenkirchener Bergwerks-AG entflochten. Die Thyssen-Schächte wurden der Hamborner Bergbau-AG zugeordnet und dort in der Untergesellschaft Friedrich Thyssen Bergbau-AG eigenständig betrieben. Ferner wurde die Kokerei Friedrich Thyssen 3/7 1953 endgültig an die August-Thyssen-Hütte abgetreten.

Durch die einsetzende Kohlenkrise Ende der 50er Jahre entschloß sich die Friedrich Thyssen Bergbau-AG relativ frühzeitig zu drastischen Rationalisierungsmaßnahmen. Schacht 1 wurde 1956 verfüllt. Bereits 1959 wurde die Förderanlage Friedrich Thyssen 4/8 mit dem Nebenschacht Wittfeld auch wegen fehlender Wanderungsmöglichkeit komplett aufgegeben. Die Verfüllung der Schächte und der Abbruch der Tagesanlagen erfolgte in den Folgejahren. Die Kokerei 4/8 wurde noch einstweilen weiterbetrieben.

1968 ging die Friedrich Thyssen Bergbau-AG in die neugegründete Ruhrkohle AG ein. Das Bergwerk Friedrich Thyssen 2/5 mit den Schachtanlagen Thyssen 2/5 und 6, sowie Wehofen 1/2 und die Kokerei Thyssen 4/8 gingen in die Bergbau AG Oberhausen über.

Stillegung

In der Mitte der 70er Jahre entschloß man sich zur Stillegung, da die Vorräte keinen wirtschaftlichen Fortbetrieb mehr gewährleisteten. 1975 wurde eine Wasserlösungsstrecke zum benachbarten Bergwerk Walsum aufgefahren. Die Schächte Wehofen 1/2 wurden als Wasserhaltungsschachtanlage übergeben.

1976 erfolgte die Stillegung der Zeche Friedrich Thyssen 2/5. 1977 wurde die Kokerei Friedrich Thyssen 4/8 stillgelegt.

Heutiger Zustand

Von den Tagesanlagen dieser großen Schachtanlagen ist fast nichts erhalten. Lediglich das Schachtgerüst Friedrich Thyssen 6 ist als Industriedenkmal erhalten. Auf dem Gelände von Schacht 1/6 ist die Verwaltung der Thyssengas AG angesiedelt. Das Gelände Thyssen 4/8 wird seit 2005 nach jahrzehntelangem Brachliegen durch die Filiale einer skandinavischen Möbelhauskette genutzt.

Wikipedia

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