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Letzte Änderung für Artikel Radio Flora: 15.02.2006 21:07

Radio Flora

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Studiogebäude
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radio flora ist die Abkürzung für den gemeinnützigen Trägerverein "Freundeskreis Lokal-Radio Hannover e.V.", der im Mai 1993 als "Freundeskreis Lokal-Radio" ins Leben gerufen wurde. Als Räumlichkeiten nutzt der Radiosender den "Ökologischen Gewerbehof Linden Nord GmbH", der sich auf dem FAUST -Gelände befindet. Zum Senden von Bürgerfunk in der Region Hannover besitzt dieser Verein eine eigene Sendelizenz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorläufer freie Radios

Die ersten nichtkommerziellen Bürgerradios entstanden in den 1970er-Jahren innerhalb der Anti-Atomkraft-Bewegung , vorzugsweise in Süddeutschland . Diese Radios wandten sich gegen die Ausbeutung der Umwelt und den unreflektierten Gebrauchs der Atomtechnologie. Vorreiter dieser Form der Widerstandskultur war das im deutsch-französisch-schweizerischen Grenzgebiet ursprünglich als Piratensender aktive "Radio Verte Fessenheim", das sich 1977/78 auf deutschem Boden als Radio Dreyeckland in Freiburg im Breisgau legalen Status erkämpfte. Bald darauf wurden weitere freie Radioinitiativen in Deutschland gegründet, u.a. mit dem Ziel, politischen Gruppen und einzelnen Personen eine größere Teilhabe an den Hörfunkmedien zu verschaffen (Bundesverband Freie Radios). So entstand auch am 1. Mai 1993 in Hannover der "Freundeskreis Lokal Radio e.V. - FLORA" - ein basisdemokratisch organisiertes Projekt der Gegenöffentlichkeit, das seine Mitgieder aus ArbeiterInnen und AkademikerInnen rekrutierte, die sich dem linken Gesellschaftsspektrum zugehörig fühlten.

Entstehung in Hannover

Unmittelbar nach dem Regierungswechsel in Niedersachsen 1990 kündigte die neue rot-grüne Koalition an, das Niedersächsische Mediengesetz novellieren zu wollen, unter anderem mit dem Ziel, direkte Bürgerbeteiligung und Zugangsoffenheit für Laien im Rundfunk zu ermöglichen. Die nächsten Jahre verbrachten die regierenden Medienpolitiker von Rot-Grün allerdings zunächst mit der kontroversen Diskussion unterschiedlicher Modelle: Die SPD favorisierte den Offenen Kanal, während sich Bündnis 90/Die Grünen für das " Freie Radio " stark machte. 1993/94 einigten sich die beiden Regierungspartner auf einen Modellversuch, der beides ermöglichte: Offene Fernseh- und Hörfunkkanäle, aber auch nichtkommerzielle (freie) Lokalradios. Es dauerte jedoch noch zweieinhalb Jahre bis ein fünfjähriger Modellversuch (1996/97) verkündet wurde.

Die Aussicht auf eine Sendelizenz weckte dabei in Hannover große Begehrlichkeiten. Der "Freundeskreis Lokal Radio e.V. - FLORA" war eine der Radioinitiativen, die sich von Anfang der Zugangsoffenheit und der Nichtkommerzialität verpflichtet. Sie war gewillt, " Bürgerfunk " 1:1 umzusetzen. Zunächst konkurrierende Radioinitiativen aus dem kulturellen und studentischen Bereich wie "Open Air" und "La Mouche" fusionierten schließlich mit Radio Flora. Andere hannöversche Radioinitiativen ("Stadtradio", "Hannover Radio") stellten ihre Aktivitäten im Zuge des Zulassungverfahrens wieder ein.

Nach Ablauf der Modellphase (2002) verschmolzen beide Organisationstypen organisatorisch zum " Bürgerrundfunk ". Er verbindet die zentralen Elemente des Offenen Kanals (absolute Zugangsoffenheit für jedermann) mit denen des nichtkommerziellen Lokalfunks (publizistische Ergänzungsfunktion).

Sendestart 1997

Radio Flora überzeugte mit seinem Konzept für ein Bürgeradio und ging am 21. Juni 1997 auf Sendung. Zuvor gab es bereits Radioproduktionen im Oktober 1994 mit den "Solidarischen Wellen" aus dem Pavillon, einen Monat später zur Schließung des hannoverschen Schreibgeräteherstellers Pelikan AG und im Mai 1995 zum " Tag der Arbeit " in Hannover. Damit stellte der Sender unter Beweis, dass ein "Bürgersender" ein anspruchsvolles und inhaltlich abwechslungsreiches Programm verwirklichen kann.

Wie die anderen 13 Teilnehmer des niedersächsischen "Betriebsversuches Offener Kanal/nichtkommerzieller lokaler Hörfunk" war auch Radio Flora in eine umfassende wissenschaftliche Begleitforschung einbezogen. Es sollte festgestellt werden, welche organisatorischen, finanziellen und journalistischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um als nichtkommerzieller Sender dauerhaft in Betrieb gehen zu können. Nicht zuletzt wollten der Gesetzgeber, die lizenzierende Medienanstalt und die Sender selbst wissen, wie die Akzeptanz in der Bevölkerung ist. Der Modellversuch war erfolgreich und so wurde Radio Flora, wie die 13 anderen Sender, ab März 2002 in den Regelbetrieb "entlassen". Die Lizenz wurde für sieben Jahre vergeben. Sie muss also spätestens Anfang 2009 erneuert bzw. verlängert werden.

Finanzierung

Studioraum des Senders
Studioraum des Senders

Radio Flora ist werbefrei und nichtkommerziell. Deswegen muss auf alternative Einnahmequellen zurückgegriffen werden. Eine Einnahmequelle ist beispielsweise die Bildungsarbeit. Das Kulturamt Hannover unterstützt die Ausbildung zum Radiotechniker oder Medienpädagogen . Sogenannte "Multiplikatorenschulungen" werden auch gefördert. Dabei handelt es sich um Arbeitsgemeinschaften in Schulen, bei denen jeweils eine Person entsandt wird, um später das erlernte Wissen dem Rest weiterzuvermitteln. Ziel bei diesen Projekten ist es, die Medienkompetenz der Bevölkerung zu steigern.

Das Programm "Menschen mit Behinderungen" erhält Fördergelder aus der Europäischen Union . Die 518 Mitglieder finanzieren das Projekt mit durch die Mitgliedsbeiträge und Spenden. Haupteinnahmequelle sind jedoch die Rundfunkgebühren GEZ . Sie werden von der für den privaten Rundfunk in Niedersachsen zuständigen Landesmedienanstalt (NLM) vergeben. Sie gewährt eine Basisförderung und einen Bonus, der allerdings 1:1 gegenfinanziert werden muss. Insgesamt beträgt der Zuschuss maximal rund 260.000 Euro p.a. Die Kosten der Verbreitung und Zuführung zum Funkturm werden von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt direkt getragen. Die Gebühren an die GEMA und die GVL sind in einem Rahmenvertrag geregelt, den die Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) mit den beiden Urheberrechtsgesellschaften abgeschlossen hat. Er gilt bundesweit für alle rundfunkrechtlich lizenzierten nichtkommerziellen Hörfunk- und TV-Projekte.

Programm

Das CD-Archiv von Radio Flora
Das CD-Archiv von Radio Flora

Radio Flora überträgt 106 unterschiedliche Sendungen zu den Bereichen:

  • Information und Unterhaltung
  • Fachmagazine
  • Kultur
  • Jugendmagazine
  • Sport
  • Musik
  • Offene Sendeplätze

Tägliche Sendungen

Hauptprogramme des täglichen Sendebetriebes sind:

  • "Hallo Wach". Morgenprogram mit stündlichen Nachrichten vom Deutschlandfunk, regionalen Neuigkeiten, Verbrauchertipps und Musik zum Aufwachen. Ein Abkommen mit dem Deutschlandfunk beinhaltet das Senden von dessen Nachrichten auf Radio Flora vier mal täglich.
  • "Wellenbrecher". Der täglicher Programmpunkt wird um 15 Uhr gesendet und ist ein eher informatives und unterhaltendes Programm. Die Redaktion sorgt für Studiogäste, Themen, Veranstaltungs- und Kulturhinweise.
  • "Lokal Global" Das Nachrichtenmagazin sendet hauptsächlich Nachrichten, Berichte und Hintergründe aus Hannover und der Region.

Unter der Woche läuft nachts ab 0 Uhr 15 die sogenannte "Nachtschleife" bis 7 Uhr früh. Zwischen 14 und 15 Uhr werden Montags bis Donnerstags Wiederholungen von Sendungen der Vorabende übertragen. Außerdem gibt es täglich zwischen 12 und 15 und zwischen 17 und 18 Uhr offene Sendeplätze, die von Gruppen oder Einzelpersonen nach Anmeldung und Einführung frei gestaltet werden können. Die Sendungen unterliegen dabei weder Einfluss noch Zensur von Radio Flora.

Sonderprojekte

Das Projekt "network on air", welches durch die Stadtwerke Hannover AG finanziert wird, hat Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren im Rahmen von vier Wochenend-Workshops dazu befähigt, ein eigenes Radiomagazin zu produzieren. Dies läuft bereits seit Mitte August jeden Samstag jeweils zwischen 14 und 15 Uhr. Die "network on air" Hotline lautet: 0511/21 979 44. Hier können Grüße und Musikwünsche hinterlassen werden. Mittlerweile hat sich die Redaktion in "earcatcher - young infotainment" umbenannt und sorgt für einen gelungenen Start ins Wochenende. Die Sendung läuft jeden 4. Samstag im Monat von 14-15 Uhr.

Fremde Sprachen

Das Programm ist mit 17 untersschiedlichen Sprachen sehr international gehalten. Fremdsprachige Sendungen gibt es jeweils von 19 Uhr 30 bis 20 Uhr 30 unter der Woche und von 10 bis 14 Uhr am Wochenende. Sprachen sind dabei u.a.:

  • Portugiesisch
  • Spanisch
  • Italienisch
  • Griechisch
  • Russisch
  • Polnisch
  • Serbisch
  • Albanisch
  • Persisch
  • Kurdisch
  • Tamilisch
  • Aserbaidschanisch

</table>

Technisches

Studioraum des Rundfunksenders
Studioraum des Rundfunksenders

Die Sendeleistungen der nichtkommerziellen Lokalradios in Niedersachsen variieren von 100 bis 1.000 Watt. Radio Flora sendet auf der 106,5 MHz mit einer Leistung von 300 Watt. 650.000 Einwohner in Hannover und umzu sind so (technisch) in der Lage, das Programm von Radio Flora zu empfangen.

Nach einer Untersuchung, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag der Niedersächsichen Landesmedienanstalt (NLM) 1998/99 durchgeführt hat, erreicht Radio Flora im so genannten "Weitesten Hörerkreis" mindestens 50.000 Hörer bzw. sieben Prozent. Die Tagesreichweite liegt, geschätzt, bei rund 10.000 Hörern. Von gleicher Größe ist der Kreis der Stammhörer. Die NLM/Emnid-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Radio Flora eine der treuesten "Fangemeinden" hat. Dem Sender ist es gelungen, eine überdurchschnittlich starke Hörerbindung zu erreichen.

Im Jahre 2004 wurde (in der Produktion) von analoger Technik zu digitaler Technik gewechselt. Um Live-Übertragungen in Echtzeit von Außenstellen zu ermöglichen, wird ein so genanntes "MusicTaxi" eingesetzt, ein Echtzeit-Enkodier- und Dekodierverfahren bestehend aus Soft- und Hardware über ISDN mit Hilfe des ISO MPEG Verfahrens realisiert.

Siehe auch

  • Nichtkommerzielles Lokalradio
  • Bürgerrundfunk
  • Freies Radio
  • Offener Kanal
  • Hörfunk
  • Rundfunk

Weblinks

Wikipedia

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