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Letzte Änderung für Artikel Braunschweiger Bahnhof: 14.02.2006 09:39

Braunschweiger Bahnhof

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Kopfgebäude im Jahre 2005
Kopfgebäude im Jahre 2005

Der erste Bahnhof in Braunschweig wurde vom Braunschweigischen Hofbaurat Carl Theodor Ottmer im gotischen Stil für die Braunschweiger Staatseisenbahn entworfen und 1838 erbaut. Er wurde zusammen mit der Eisenbahnlinie - der ersten deutschen Staatseisenbahn überhaupt – am 1. Dezember 1838 in Betrieb genommen.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Ottmer hatte mehrere Gebäude entworfen, darunter auch das Empfangsgebäude des Braunschweiger Bahnhofs am Südrand der mittelalterlichen Stadt.

Wie aus Stadtplänen ersichtlich, war die Anlage als Durchgangsbahnhof konzipiert, obwohl der Braunschweiger Bahnhof das Ende der Eisenbahnstrecke darstellte. Den dafür charakteristischen Kopfbau gab es noch nicht, das Gleis endete an einer Drehscheibe, über die Wagen und Lokomotiven in die einzelnen Wagenschuppen dirigiert werden konnten.

Das in gotischem Stil gehaltene Gebäude selber ist im Wesentlichen nur durch eine einzige Ansicht - in mehreren Varianten - überliefert und zeigt eine offene, gewölbte Eingangshalle mit erhöhtem Mittelbau, dessen gurtlose "Thermengewölbe" die Wölbung des romanischen Braunschweiger Domes zitieren. Zusammen mit den beiden niedrigeren Hallenjochen wirkt die Eingangsfront dieses ersten Braunschweiger Bahnhofs wie ein gebauter Querschnitt durch das Langhaus des Domes.

Das 1838 errichtete Gebäude existierte nur wenige Jahre und wurde wegen des stark angewachsenen Verkehrsaufkommens schon 1843 beseitigt und bis 1845 durch einen Neubau ersetzt, der ebenfalls von Ottmer stammte. Dieser Bau war im Gegensatz zum ersten Bahnhofsgebäude als Kopfbahnhof konzipiert und im klassizistischen Stil gehalten.

Neben einer Halle, in die mehrere Gleise hineinführten gab es einen zur Stadt hin orientierten Kopfbau, dessen Fassade sich mit ihrem Triumphbogen-Motiv an das Eosanderportal des Berliner Stadtschlosses anlehnt. Dieser Kopfbau fungierte allerdings nicht als Eingangsbau, sondern enthielt den Restaurations-Bereich nebst Wartesälen.

Der Zugang erfolgte von den Flankenseiten der Halle, wobei zwischen der Abfahrts- und der Ankunftsseite unterschieden wurde. Die Abfahrtsseite an der Südflanke wies in der Mitte einen zur Hälfte in die Loggia vor der Halle eingebundenen Monopteros auf, der dem Aachener Elisenbrunnen Karl Friedrich Schinkels nachempfunden war.

Die Halle selber ähnelte mit ihrem offenen Holzdachstuhl eher dem Innenraum einer frühchristlichen Kirche, wogegen die Halleneinfahrt wie ein riesiges, überdimensionales Bühnenportal eines Theaters erschien.

Ottmer verband bei seinem Entwurf für den zweiten Braunschweiger Bahnhof also sehr unterschiedliche Vorbilder. Damit setzt sich sein Bahnhofsentwurf von den Kopfbahnhof-Entwürfen seiner Zeitgenossen deutlich ab.

Folgebauten

Kopfgebäude um 1914
Kopfgebäude um 1914

Auch dieser Neubau erwies sich schon bald dem steigenden Verkehrsaufkommen des beginnenden Industriezeitalters nicht mehr gewachsen, so dass auf dem Bahngelände zahlreiche weitere Gebäude entstanden. Auch das Bahnhofsgebäude selber wurde verändert. Schon am Ende des 19. Jahrhunderts erhöhte man die Zahl der Gleise in der Bahnhofshalle und opferte für die Verbreiterung der Bahnhofseinfahrt jeweils eine der Doppelsäulen des Halleneinfahrt-Portales.

1932/34 schließlich wurde die Bahnhofshalle in eine Empfangshalle umgewandelt und die Bahnsteige nach außerhalb der Gebäude verlegt. Während des Zweiter Weltkrieges wurde der Bahnhof mehrfach z.T. schwer durch die zahlreichen Luftangriffe auf Braunschweig (v.a. 1944 ) in Mitleidenschaft gezogen, sodass der Betrieb erheblich beeinträchtigt wurde.

Alter und Neuer Bahnhof

Da der alte Bahnhof aufgrund der Kriegsschäden sowie des immer stärker wachsenden Verkehrsaufkommens der Nachkriegszeit und zudem als Sackbahnhof nicht mehr zeitgemäß war, wurde im Südosten der Stadt ein neuer Durchgangsbahnhof geschaffen. Der neue Braunschweiger Hauptbahnhof wurde am 1. Oktober 1960 eingeweiht. Damit hatte der „Alte Bahnhof“ ausgedient und stellte seinen Betrieb ein.

Der Kopfbau des alten Gebäudes wurde von der Braunschweigischen Staatsbank (heute Norddeutsche Landesbank ) erworben und dient ihr seit 1966 als Direktionsgebäude.

Literatur

  • Gerd Biegel / Angela Klein (Hrsg.): Carl Theodor Ottmer. 1800 - 1843. Braunschweigischer Hofbaumeister - Europäischer Architekt. Ausstellungskatalog des Braunschweigischen Landesmuseums aus Anlaß des 200. Todestages von Carl Theodor Ottmer, Braunschweig 2000; darin:
    • Claudia Gronen: Carl Theodor Ottmers klassizistisches Empfangsgebäude von 1843 als zweiter Bahnhof der Braunschweigischen Staatseisenbahn (S. 189 - 205); und:
    • Mathias Haenchen: Das erste Empfangsgebäude des Braunschweiger Bahnhofs und seine Stellung im "gotischen" Werk Ottmers (S. 179 - 187)

Wikipedia

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