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Letzte Änderung für Artikel Gorch Fock (Segelschulschiff): 19.02.2006 19:45

Gorch Fock (Segelschulschiff)

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Gorch Fock ist der Name von zwei weitgehend baugleichen Schiffen. Sie wurden nach dem Schriftsteller Gorch Fock benannt. Die angehängten Nummern (1) und (2) gehören nicht zum Schiffsnamen, sondern dienen hier nur zur Unterscheidung.

Inhaltsverzeichnis

Segelschulschiff "Gorch Fock" (1)

Geschichte

Unter ukrainischer Hoheit hieß sie Towarisch (Товарищ)
Unter ukrainischer Hoheit hieß sie Towarisch (Товарищ)
September 2003: Die Überführung nach Stralsund erfolgte mit dem Dockschiff Comdock V
September 2003: Die Überführung nach Stralsund erfolgte mit dem Dockschiff Comdock V
März 2005 an der Stralsunder Ballastkiste
März 2005 an der Stralsunder Ballastkiste
April 2005 an der Stralsunder Ballastkiste
April 2005 an der Stralsunder Ballastkiste
April 2005 vor der Volkswerft
April 2005 vor der Volkswerft

Die erste "Gorch Fock" hatte ihren Stapellauf am 3. Mai 1933 bei der Werft Blohm & Voss in Hamburg.

Auftraggeber war die deutsche Reichsmarine , die einen Ersatz für das am 26. Juli 1932 durch eine Gewitterböe gekenterte Schulschiff "Niobe" suchte. Unter der Nummer 495 wurde der Bau am 2. Dezember 1932 bei Blohm & Voss in Auftrag gegeben. Für den Bau hatten der "Flottenbund Deutscher Frauen" und der "Deutsche Flottenverein" eine "Volksspende NIOBE" angeregt, die für den Bau verwendet wurde.

Die Bauzeit betrug 100 Tage. Am 3. Mai 1933 lief das Schiff vom Stapel und wurde auf den Namen des Hamburger Seeschifffahrtsdichters Gorch Fock getauft. Taufpatin war die Vorsitzende des "Flottenbundes Deutscher Frauen" Marie Fröhlich aus Plauen (Vogtland) , die Taufrede hielt der Chef der Marineleitung Admiral Dr. h.c. Erich Raeder .

Am 27. Juni 1933 wurde die "Gorch Fock" in Dienst gestellt. Erster Kommandant des Schiffes war Kapitän zur See Raul Mewes. Neun Offiziere und 56 Mann Besatzung bildeten die Stammbesatzung, 198 Seekadetten bot das Schiff Platz.

Diverse Ausbildungsfahrten führten das Schiff auch ins Ausland. Eine Abordnung der "Gorch Fock" nahm u.a. am 13. August 1934 an der Gedenkfeier für die im November 1917 gefallene deutsche U-Boot -Besatzung von UC 57 teil. Auf der finnischen Insel Hamnskär fand dazu eine Feier mit Enthüllung eines Gedenksteines statt.

Im März 1935 übernahm Korvettenkapitän August Thiele das Kommando über das Schiff.

Am 2. Mai 1935 wurde die deutsche Reichs- in Kriegsmarine umbenannt, ab 7. November 1935 fuhr die "Gorch Fock" unter der Reichskriegsflagge . Heimathafen wurde Stralsund.

Auf der Grundlage der mit der "Gorch Fock" gemachten Erfahrungen gab die Kriegsmarine 1935 den Auftrag für den Bau weiterer zwei Segelschiffe an die Werft Blohm & Voss. Die beiden Schwesterschiffe "Horst Wessel" (20. September 1936) und "Albert Leo Schlageter" (14. Februar 1938) wurden in Dienst gestellt.

Im Dezember 1936 wechselte die Schiffsführung zu Korvettenkapitän Bernhard Rogge, im März 1938 zu Fregattenkapitän Otto Kähler, der das Schiff bis zum Kriegsausbruch führte.

Mit Kriegsausbruch wurden die Segelschulschiffe vor allem als stationäre Wohnschiffe und nur noch wechselnd als Ausbildungsschiffe genutzt. So lag die "Gorch Fock" 1942 in Swinemünde und im April 1944 in Kiel als Wohnschiff.

Am 24. April 1944 wurde die "Gorch Fock" von Kiel im Schlepp zur Insel Rügen überführt. Vor Lauterbach wurde der Anker geworfen. Kommandant des Schiffes, auf dem nun wieder die Ausbildung begonnen wurde, war Kapitänleutnant Wilhelm Kahle. Das Schiff unterstand dem 1. Schiffstammregiment in Stralsund. Die beiden Schwesterschiffe befuhren zu Ausbildungszwecken die Ostsee und den Greifswalder Bodden. Am 1. Oktober 1944 wurde die "Gorch Fock" in den Stralsunder Hafen verholt; wegen der schlechten Heizmöglichkeiten wurde das Schiff zuerst von einer Dampfprahn und später von einer Lokomotive beheizt.

Im Frühjahr 1945 näherten sich die Truppen der Sowjetarmee Stralsund. Die Segelbark wurde am 9. März 1945 aus dem Hafen zu einem Liegeplatz vor der Halbinsel Drigge geschleppt. Ungeklärt ist bis heute, warum das Schiff nicht zur Evakuierung von Soldaten in Richtung Westen eingesetzt wurde.

Am 27. April 1945 wurde das Schiff befehlsgemäß außer Dienst gestellt und teilweise abgetakelt. Die Ausrüstung wurde im Bootsschuppen auf dem Dänholm eingelagert. An Bord des Schiffes blieb nur eine kleine Mannschaft unter Führung von Oberbootsmannsmaat Karl Köhnke.

Wahrscheinlich auf einer Lagebesprechung am 29. April 1945, auf der das Näherkommen der Roten Armee und chaotische Zustände in Stralsund und auf allen Zufahrtsstraßen festgestellt wurden, beschloss die Führung die Versenkung der "Gorch Fock", um sie nicht der Sowjetarmee zu überlassen. Bereits am 30. April 1945 stand eine Vorausabteilung der Sowjetarmee vor Devin, in Sichtweite der "Gorch Fock". Als gegen 12:30 Uhr dieses Tages eine Motorschute längsseits der "Gorch Fock" festmachte, erfolgte ein Beschuss durch die auf Höhe Devin liegenden sowjetischen Panzer . Die Gorch Fock erhielt während des 45-minütigen Beschusses drei Granattreffer, wobei die Takelage und der Rumpf leicht beschädigt wurden. Von deutscher Seite aus war am selben Tag Sprengstoff an Bord gebracht worden. Dieser wurde mittels Zündschnüren gezündet, die Versenkung erfolgte um 14 Uhr. Die "Gorch Fock" lag nun auf Position 54° 17,28 N und 13° 08,22 O im Strelasund, mit stehenden Masten noch gut sichtbar.

Im Rahmen der Potsdamer Konferenz wurde die "Gorch Fock" der Sowjetunion zugesprochen. Den Auftrag zur Schiffshebung erhielt die Stralsunder Firma B. Staude Schiffsbergung, die Bergungskosten wurden mit 450.000 Reichsmark (RM) veranschlagt. Das Schiff sollte entgegen bisheriger Gepflogenheiten mit stehenden Masten geborgen werden. Im März 1947 begann man mit den Arbeiten. Da die kleine Stralsunder Firma den Aufgaben nicht gewachsen war, gründete man am 12. Mai 1947 eigens das Bergungskontor als Landesgesellschaft in Stralsund. Im Juni 1947 konnte das Schiff endlich gehoben werden. Es wurde nach Stralsund gebracht und gereinigt, wobei das Inventar "abhanden kam" bzw. an Bord einer Schute gebracht und später im Greifswalder Bodden versenkt wurde. Die Gesamtkosten für Bergung und Reinigung betrugen letztlich 800.000 RM.

Im Herbst 1947 wurde das Schiff in die Neptun-Werft Rostock überführt. Dort sowie in Wismar erfolgte die Reparatur. In Wismar erhielt das Schiff im September 1949 den Namen Towarisch.

Am 15. Juni 1951 wurde sie als Segelschulschiff für die sowjetische Marine mit Heimathafen Cherson am Schwarzen Meer in Dienst gestellt.

Nach der Auflösung der Sowjetunion ging das Schiff in den Besitz der Ukraine über.

Ende der 1990er Jahre war die Towarisch in beklagenswertem Zustand zur Reparatur in Großbritannien . Weil die Ukraine jedoch die Reparaturkosten nicht aufbringen konnte, wurde das Schiff mit Unterstützung des deutschen Vereins "Tall Ship Friends" nach Wilhelmshaven gebracht, wo es als Flaggschiff der Expo 2000 am Meer diente.

2003 wurde die GORCH FOCK (1) vom Verein Tall-Ship Friends gekauft und hat ein Liegeplatzangebot in Stralsund angenommen. Am 29. November 2003 wurde im Beisein eines Enkels des Namensgebers und tausender begeisterter Stralsunder das Schiff wieder auf ihren alten Namen getauft. Ob die alte Dame allerdings wieder in See stechen oder stationär im Hafen (an der sog. Ballastkiste) bleiben wird, ist noch unklar.

Der Eignerverein Tall-Ship Friends geht von einem finanziellen Bedarf von mehreren Millionen Euro aus, ist aber zuversichtlich, dieses Geld durch Spenden zusammenzubringen.

An Bord des Großseglers konnte Ende November 2004 der 70.000. Besucher begrüßt werden.

Schwesterschiffe

  • Sagres II, ehem. Albert Leo Schlageter
  • Eagle, ehem. Horst Wessel
  • Mircea
  • Herbert Norkus
  • Gorch Fock (2)

Segelschulschiff "Gorch Fock" (2)

Die Gorch Fock (2) an ihrem Liegeplatz in Kiel, 2001
Die Gorch Fock (2) an ihrem Liegeplatz in Kiel, 2001

Für die neu entstandene Bundesmarine wurde 1958 wiederum bei Blohm + Voss eine neue Gorch Fock gebaut, die noch immer als Segelschulschiff in der Deutschen Marine dient. Ihr Heimathafen ist Kiel.

Gorch Fock (2) ist nach den gleichen Plänen gebaut wie die nachfolgenden Schwesterschiffe der Gorch Fock (1), die etwas größer ausfielen. Allerdings wurden nach dem Untergang der Pamir 1957 die Sicherheitsstandards deutlich verbessert. Alle angehenden Offiziere der Deutschen Marine werden hier ausgebildet, ebenso verschiedene Unteroffiziere . Außerdem dient "der weiße Schwan der Ostsee" während der langen Fahrten in alle Teile der Welt als "Botschafter" für die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Marine . Sie war beispielsweise das erste deutsche Kriegsschiff - und somit der erste Truppenteil der Bundeswehr - das 1974 mit Danzig in Polen ein Land des damaligen Warschauer Pakts besuchte.

Das Bild der Gorch Fock zierte die Rückseite des alten 10-DM-Scheins.

Kommandant des Schiffes ist seit 2006 Fregattenkapitän Norbert Schatz.

Technische Daten

  • Dreimastbark
  • Wasserverdrängung: 2.006 t
  • Länge: 89,4 m
  • Breite: 12 m
  • Tiefgang: 4,90 m
  • Besatzung: 77 Stammbesatzung und max. 160 Lehrgangsteilnehmer
  • Segelfläche: 1.964 m²
  • Baukosten: 8,5 Millionen DM
  • Höhe Großmast: 45,5 m (38 m davon begehbar)
  • Größte Rahlänge: 24 m
  • Leistung: 1.240 kW (1.690 PS)
  • Geschwindigkeit
    • unter Motor: max 12 kn
    • unter Segel: max 16 kn

Geschichte der Galionsfigur der Gorch Fock (2)

Albatros der Gorch Fock im Sommer 2001
Albatros der Gorch Fock im Sommer 2001
Die Gorch Fock im Osloer Hafen 1975
Die Gorch Fock im Osloer Hafen 1975

Wohl nur wenige Schiffe haben ihre Galionsfigur so oft gewechselt wie die Gorch Fock (2). Dabei blieb die Form der Figur, ein Albatros , bis auf Details jedoch gleich. Zuletzt ist sie sogar innerhalb eines Jahres (2002/2003) zweimal auf See verloren gegangen.

  • Der erste Albatros von 1958 riss nach wenigen Jahren ab.
  • Die Ersatzfigur (zweiter Albatros) war wie die erste auch aus Holz.
  • 1969 wurde die Holzfigur aus Gewichtsgründen gegen den dritten Albatros ausgetauscht, der diesmal aus Polyester war. Die alte Figur kam ins Museum.
  • Von 2000 bis 2001 wurde die Gorch Fock (2) in der Werft überholt. Als man versuchte, die Figur abzuschrauben, brach sie ab. Der nachfolgende vierte Albatros war ebenfalls aus Polyester.
  • In der Nacht zum 11. Dezember 2002 im Ärmelkanal ging die Galionsfigur in schwerer See verloren. Der fünfte Albatros wurde aus Eschenholz gefertigt.
  • Am 5. Dezember 2003, also ein knappes Jahr später, verlor die Gorch Fock ihre Galionsfigur etwa 100 Seemeilen westlich der französischen Küste, in der stürmischen Biskaya . Der sechste Albatros ist diesmal aus Kohlefaser.

Weblinks

Wikipedia

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