fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Hamburger Flaktürme: 19.02.2006 13:18

Hamburger Flaktürme

Wechseln zu: Navigation, Suche
Luftschutzbunker in Hamburg-Wilhelmsburg
Luftschutzbunker in Hamburg-Wilhelmsburg

Die Hamburger Flaktürme waren vier große, in Betonbauweise mit Stahlarmierungen errichtete Luftschutzbunker in den Stadtteilen St.Pauli und Wilhelmsburg, die in den Jahren von 1942 bis 1944 als Hochbunker mit aufmontierten Flugabwehrgeschützen erbaut wurden und von denen nur noch die beiden Gefechtstürme bestehen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In Reaktion auf die alliierten Luftangriffe auf Berlin erging am 9. September 1940 der „ Führerbefehl zur Aufstellung von Flaktürmen in Berlin“, der bis Ende 1942 auf die Städte Wien und Hamburg ausgedehnt wurde. Die Flaktürme wurden unter Leitung von Albert Speer in der Generalbauinspektion Berlin vom Architekt Friedrich Tamms konstruiert und durch die Organisation Todt realisiert, auch mit dem Einsatz tausender Fremd- und Zwangsarbeiter .

Aufbau

Für die Luftraumverteidigung einer Stadt waren jeweils drei Flaktürme geplant, welche in Dreiecksform über das Stadtgebiet angeordnet waren, um eine gute Schussüberdeckung zu gewährleisten. Der zu jedem Gefechtsturm (G-Turm) gehörende Leitturm (L-Turm) war räumlich mindestens 100 m von diesem entfernt, damit die Vibrationen und der dichte Rauch des Flak-Mündungsfeuers nicht die Meßgeräte zur Zielbestimmung beeinflussten.

Die Flaktürme waren als vollständig autarke Einheit mit eigener Strom- und Wasserversorgung ausgelegt und verfügten über ein Krankenhaus. Durch die Erzeugung eines leichten Überdrucks im Gebäudeinneren waren diese auch gegen Gasangriffe geschützt.

Flakturm in St.Pauli

Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld
Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld

Der Hochbunker besaß ein Bewaffnung von vier 10,5 cm-Flakgeschütze, die im August 1942 durch vier 12,8 cm-Flakzwilling 40 ersetzt wurden, und hatte eine Kapazität für 18.000 Personen.

Im Kalten Krieg wurden der intakte Gefechtsturm als Luftschutzbunker reaktiviert, bevor er 1990 für 1,6 Mio. DM verkauft und zu einem Medienzentrum mit Disco im Obergeschoss umgebaut wurde. Der zu dem Gefechtsturm gehörende Leitturm, welcher ebenfalls auf dem Heiligengeistfeld stand, wurde für ein Vermittlungsgebäude der Deutschen Telekom 1973/74 vollständig abgetragen.

Flakturm in Wilhelmsburg

Der Gefechtsturm an der Neuhöfer Straße wurde 1947 gesprengt, wobei ein Großteil der inneren Struktur zerstört wurde, und wird derzeit lediglich als Sendemast für Mobilfunkantennen genutzt.

Hochbunker des Zweiten Weltkriegs

Name Standort Bauart Fertigstellung Sprengung am jetziger Zustand / Nutzung
Flakturm I Berlin-Wedding, Volkspark Humboldthain Bauart I 1941 28. Februar 1948 Aussichtsplatform
Flakturm II Berlin-Friedrichshain Bauart I Oktober 1941 20. April , 2. Mai 1946 überdeckt
Flakturm III Berlin-Tiergarten Bauart I April 1942 30. August 1947 , September 1947, Juni 1948 rückgebaut
Flakturm IV Hamburg-Sankt Pauli, Heiligengeistfeld Bauart I Oktober 1942 Nutzung als Medienzentrum
Flakturm V Wien, Esterházypark Bauart III Juli 1944 Haus des Meeres
Flakturm VI Hamburg-Wilhelmsburg Bauart II Oktober 1943 17. Oktober 1947 im Inneren zerstört, ungenutzt
Flakturm VII Wien, Augarten Bauart III Januar 1945 unbeabsichtigte Munitionsexplosion 1946 im Inneren zerstört, ungenutzt
Flakturm VIII Wien, Arenbergpark Bauart II Oktober 1943 Museum für Angewandte Kunst (MAK)

Technische Daten

Klasse Bauart 1 Bauart 2 Bauart 3
Länge [m] 75 57 43
Breite [m] 75 57 43
Höhe [m] 39 42 55
Wandstärke [m] 3,5 2 2,5
Deckenstärke [m] 5 3,5 3,5
Vergleich der drei Gefechtstürme
Vergleich der drei Gefechtstürme

Literatur

  • Hans Saakers: Flaktürme Wien, Berlin, Hamburg, 1998, Verlag Fortress Books, ISBN 90-76396-01-9
  • Michael Foedrowitz: Waffenarsenal Zeitschrift, 1996, Sonderband S-44, von Michael Foedrowitz, Verlag Podzun-Pallas, ISBN 3-7909-0575-5

Wikilinks

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hamburger Flaktürme aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Hamburger Flaktürme verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de