Hermann Levi (* 7. November 1839 in Gießen, † 13. Mai 1900 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Orchesterdirigent .

Hermann Levi war der Sohn des hessischen Landes rabbiners Benedikt Levi und wuchs in Gießen auf. In Mannheim absolvierte er bei Hofkapellmeister Vincenz Lachner eine Art musikalische Lehre. Von 1855 bis 1858 studierte er am Leipziger Konservatorium. Nach Reisen unter anderem nach Paris übernahm er den Posten des Musikdirektors in Saarbrücken und wechselte 1861 nach Mannheim. Von 1862 bis 1864 war er Chefdirigent der Deutschen Oper in Rotterdam , anschließend bis 1872 am Großherzoglichen Hoftheater in Karlsruhe. Ab 1872 amtierte er als Generalmusikdirektor am Königlichen Hof- und Nationaltheaters in München, bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog.

Hermann Levis Name ist eng verknüpft mit dem wachsenden Erfolg der Musik Richard Wagners. Er dirigierte 1882 die Uraufführung des Parsifal in Bayreuth und blieb bis zum Ende seiner Karriere den Bayreuther Festspielen verbunden.

Hermann Levi übersetzte auch das Libretto von Lorenzo da Ponte der Mozartoper Le Nozze di Figaro ins Deutsche. Ein Umstand der den Nationalsozialisten zu schaffen machte: Damals wurden Opern nur in deutsch aufgeführt und das Libretto des konvertieren Juden da Ponte wurde auch noch von Hermann Levi übersetzt.

Literatur

• Frithjof Haas: Wer gelitten hat, hat das Recht frei zu sein, Hermann Levi zum 100. Todestag Vortrag Richard-Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen 2000
• Frithjof Haas: Zwischen Brahms und Wagner Atlantis Zürich 1995 ISBN 3-254-00194-X
• Rolf Schneider: Die Reise zu Richard Wagner Roman. Paul Zsolnay Wien 1989 ISBN 3-552-04115-X
• Literatur von und über Hermann Levi im Katalog der DDB