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Letzte Änderung für Artikel Wolfauslasser: 14.01.2006 16:14

Wolfauslasser

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Das Wolfauslassen ist ein alter Volksbrauch im Bayerischen Wald.

Ursprung

Das Wolfauslassen stammt aus der Zeit, wo Hirten das Vieh auf den Bergweiden und Wiesen des Bayerischen Waldes vor Bären und Wölfen schützen mussten. Dazu hängte man den Kühen Glocken um den Hals, deren Geläut vertrieb das wilde Getier und man konnte verlorene Tiere wieder besser finden. Zusätzlich schlug der Hirte von Zeit zu Zeit mit seiner " Goaßl " (eine Art Peitsche) die einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte. Am Ende des "Hirtenjahres" (von März bis Anfang November) trieb der Hirte das Vieh in die heimischen Ställe und forderte von den Bauern seinen Jahreslohn. Um Ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen und um sich über das gelungene Hirtenjahr zu freuen, schnallten sich die Hirten selbst die Glocken um und schlugen mit Ihren "Goaßln".

Heutiges Brauchtum

Auch heute treffen sich Jahr für Jahr am Abend vor Martini (11. November) die Jungendlichen des Dorfes oder der Gemeinde um diesen Brauch zu pflegen. Dazu schnallen Sie sich bis zu 40 kg schwere Glocken um die Hüfte und ziehen in Reih und Glied von Haus zu Haus. Der Anführer dieser Gruppe nennt man den "Hirta". Der Wolf marschiert dann hinter seinem Hirten her von Haus zu Haus. Vor jeder Haustür wird dann kräftig geläutet, bis der Hausherr die Tür öffnet. Dann hebt der Hirte seinen Stock und gibt damit den Befehl zum Aufhören des Geläutes. Jeder muss jetzt ganz still sein, denn der Hirte sagt nun seinen Hirtenspruch (siehe unten) auf. Nach dem Spruch wird wieder geläutet und der Hausherr gibt dem Hirten das "Hirtengeld". Sind alle Häuser abgegangen begibt man sich ins Dorfwirtshaus um dort bei einer Maß Bier bis in die frühen Morgenstunden zu läuten.

In folgenden Dörfern und Gemeinden wird dieser Brauchtum noch regelmäßig gepflegt:

Hirtenspruch

(in niederbayerischen Dialekt)

Kimmt da Hirt mit seiner Giart;
hod des Jo mid Freid ausghiart;
27 bis 28 Wocha is woi a lange Zeit;
hod se da Hirta scho lang am Madinidog gfreid;
gsprunga is a über groiße Gram;
das erm da dreng oigruna is über d´Waal;
das hoißst da Hhirta is a foie Kaarl;
kann e kam scheißen über seine grumma Waal;
kimmt da Hoam steht a blaue Supp´n in da Rean;
de muss a begean;
sogtda wos von am bessan Essen;
hautna Bairin ei ind fressen;
sogt da wos vo am druckan Ko;
haut na da Bauer zam afs Lo;
Derf der Herr in Kamma springa;
und an Zehna fiara bringa;
a Zehna is no a weng zweng;
gehert a gscheids stickal Broad a dazua;
mit der Leberwurst dastocha mit der Bluadwurst daschlogn;
haue mei Ruatn am disch das wissts das moagn Martinidog is!

Ruf des Hirten zur Gruppe (Wolf):

Hirte: Buamo?
Gruppe: Jo!
Hirte: Seids oisam do?
Gruppe: Jo!
Hirte: Geht koana mehr oh?
Gruppe: Na!
Hirte: Riegelts eng!

Wikipedia

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