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Letzte Änderung für Artikel Georg Escherich: 02.01.2006 17:39

Georg Escherich

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Georg Escherich (* 4. Januar 1870 in Schwandorf; † 26. August 1941 in Isen) war ein deutscher Forstmann , Politiker und Forschungsreisender . Bekannt wurde er 1920/21 als Gründer der „Organisation Escherich“ im Gefolge der Novemberrevolution und der Münchener Räterepublik .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Escherich kam als Sohn des Tonwarenfabrikanten Hermann Nikolaus Escherich und dessen Frau Katharina geborene von Stengel in Schwandorf zur Welt. Er war der ältere Bruder des Forstentomologen Karl Escherich und ein Enkel des Kinderarztes und Bakteriologen Theodor Escherich .

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Regensburg schlug Georg Escherich die forstliche Laufbahn ein und war nach dem Studium als Forstrat in der bayerischen Landesforstverwaltung beschäftigt. Daneben betätigte sich Escherich auch als Forschungsreisender. So leitete er in Abessinien auf Wunsch des Kaisers Menelik II. Aufforstungen ein und erforschte im Auftrag der Kolonialverwaltung die ausgedehnten Waldgebiete Kameruns im Hinblick auf Möglichkeiten der Holzgewinnung. Während dieser Reisen entstanden umfangreiche Holzsammlungen. Als leidenschaftlicher Jäger nutzte Escherich aber auch ausgiebig die sich ihm dabei bietenden Jagdmöglichkeiten. Seine Erfahrungen und Erlebnisse hielt er in mehreren Büchern fest. Während des Ersten Weltkriegs war er Leiter der Militär-Forstverwaltung Bialowies . Escherich nutzte zusammen mit seinem Bruder Karl die Gelegenheit, den Urwald näher zu untersuchen.

Nach dem Krieg engagierte sich der politisch rechts stehende Forstmann auch politisch in der Bayerischen Volkspartei (BVP). 1920 gründete er in München die so genannte „Organisation Escherich (Orgesch)“, einen der einflussreichsten republikfeindlichen Selbstschutzverbände im Deutschen Reich (siehe unten). Später leitete Escherich das Forstamt Isen. Nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst ließ er sich in Isen ein Landhaus bauen, das sich bald zum Treffpunkt zahlreicher Gäste aus der ganzen Welt und aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen entwickelte. Ohnehin war Escherich eine zu seiner Zeit weit bekannte und beliebte Persönlichkeit, was sich auch am großen Erfolg seiner Memoiren „Der alte Jäger“ (1934) und „Der alte Forstmann“ (1935) zeigte, die mehrere Auflagen erlebten. 1934 promovierte Escherich mit einer chemischen Untersuchung zum Dr. phil..

Georg Escherich starb am 26. August 1941 nach kurzer Krankheit an einem Herzleiden in Isen. Zur Erinnerung an den bekannten Forstmann benannte die Marktgemeinde die Georg-Escherich-Straße nach ihm.

Forstrat Georg Escherich
Forstrat Georg Escherich

Die „Organisation Escherich (Orgesch)“

Als Widerstand gegen die Einrichtung unter anderem der Münchner Räterepublik im Zuge der Novemberrevolution hatte der Volksbeauftragte für Heer und Marine und Reichswehrminister Gustav Noske ( SPD ) am 25. April 1919 die Bildung von so genannten „ Einwohnerwehren “ angeordnet. In seiner Funktion als Landeshauptmann der bayerischen Einwohnerwehr gründete Forstrat Georg Escherich daraufhin mit Unterstützung durch General Franz Ritter von Epp und Hauptmann Ernst Röhm am 9. Mai 1920 in München die so genannte „Organisation Escherich“, kurz „Orgesch“ genannt. Escherich wurde ihr Reichshauptmann, Rudolf Kanzler sein Stellvertreter und Walther Beumelburg Leiter der Münchner Zentrale.

Als paramilitärische Organisation verfügte die Orgesch über Waffen und entsprechende Logistik. Als sich nach dem Kapp-Putsch der Stahlhelm als die führende paramilitärische Kraft im norddeutschen Raum der Orgesch anschloss, konnte sie sich über das ganze Deutsche Reich ausbreiten. Auf dem Höhepunkt ihres Einflusses hatte die extrem rechtsorientierte Organisation Schätzungen zufolge etwa eine Million Mitglieder und zählte damit zu den einflussreichsten und aufgrund ihrer Republikfeindlichkeit umstrittensten Selbstschutzverbänden der 1920er Jahre. Um ihre politische Bedeutung zu dokumentieren, veranstalteten die bayerischen Einwohnerwehren am 26. August 1920 das erste so genannte Landesschießen. An dem Begrüßungsakt in München nahm neben Escherich auch der bayerische Ministerpräsident Gustav Ritter von Kahr teil.

Doch bereits 1921 wurde die Orgesch von der Reichsregierung verboten, und am 5. Mai 1921 erging ein Ultimatum der Entente bezüglich ihrer endgültigen Auflösung. Danach zerfiel die Orgesch in verschiedene kleine Gruppierungen, die sich als reaktionäre Bünde vor allem in Bayern noch einige Zeit hielten. Beumelburg leitete die Münchener Zentrale inoffiziell noch bis 1923, die Waffenbestände der Orgesch hatte jedoch bereits die Untergrundorganisation „ Schwarze Reichswehr “ unter der Leitung von Major Bruno Ernst Buchrucker übernommen.

Werke (Auswahl)

Reisebeschreibungen

  • Jagdreisen in Norwegen, in Bosnien-Herzegowina, in Abessinien, Berlin 1921
  • Im Lande des Negus, Berlin 1921
  • Quer durch den Urwald von Kamerun, Berlin 1923
  • In Wald und Steppe, Leipzig 1925

Sachbücher

  • Der Kommunismus in München (5 Bände), München und Leipzig 1921
  • Im Urwald, Berlin 1926/1927
  • Kamerun, Berlin 1938

Wissenschaftliche Arbeiten

  • Die Reaktion von N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin mit Triphenyl-chlor-methan. Dissertation. Würzburg 1934

Herausgebertätigkeit

  • 1921 gab Escherich die kurzlebige Reihe Escherich-Hefte im Münchener Heimatland-Verlag heraus

Autobiographien

  • Der alte Jäger. Erinnerungen aus meinem Leben, Berlin 1934
  • Der alte Forstmann. Fahrten und Fährten in weiter Welt, Berlin 1935

Literatur

  • Horst Nusser : Konservative Wehrverbände in Bayern, Preussen und Österreich 1918-33. Mit einer Biographie des Forstrates Georg Escherich 1870-1941. 2. Auflage. Nusser, München 1990, ISBN 3-88091-249-1

Weblinks

Wikipedia

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