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Letzte Änderung für Artikel Liberei: 14.02.2006 16:42

Liberei

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Südwestansicht der Liberei
Südwestansicht der Liberei

Die „Liberei“ (von Lateinisch „liber“, „Buch“) ist ein kleines, turmartiges Backsteingebäude aus dem frühen 15. Jahrhundert und befindet sich nur wenige Meter südöstlich neben der Andreaskirche in Braunschweig.

Geschichte und Zweck

Das Gebäude wurde 1412 von Johannes Ember, dem damaligen Pfarrer der Andreaskirche in Auftrag gegeben; um 1413 soll es bereits im Rohbau fertig gestellt gewesen sein. Doch erst zehn Jahre nach Baubeginn, also 1422 , wurde das Dach gedeckt und die Inneneinrichtung eingebracht. Es wird angenommen, dass diese erheblich Verzögerung der Fertigstellung seine Ursache im sogenannten „ Braunschweiger Pfaffenkrieg “ (auch „Papenkrieg“ genannt) hatte. Belege für diese Theorie existieren allerdings nicht.

In die Liberei wurde der schon damals große Buchbestand der Pfarrkirche der Braunschweiger Neustadt aufgenommen – daher der Name. Diese „Bücherei“, in der Urkunde von 1422 als „libreria andreana“ bezeichnet, war neben der Geistlichkeit der Stadt auch explizit „allen sonstigen ehrwürdigen Personen“ zugänglich, mithin eine frühe „ öffentliche Bücherei “. Es dürfte sich somit um eine der ersten für die Allgemeinheit nutzbaren Büchereien auf deutschem Boden handeln.

Über die Jahrhunderte wuchs der Buchbestand u. a. durch Schenkungen , so des Stadtschreibers Gerwin von Hameln . Im Jahre 1753 wurden die Bücher der Brüdernkirche übergeben, heute sind sie Bestandteil der Stadtbibliothek Braunschweig . 1862 wurde der Bau restauriert.

Südostansicht der Liberei
Südostansicht der Liberei

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Liberei bei den zahlreichen Luftangriffen auf Braunschweig erheblich beschädigt, so z.B. der Nordgiebel . Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes konnte erst 1964 vereinfacht wieder hergestellt werden (wobei der Nordgiebel schmucklos blieb). Die Innenraumrestaurierung (u. a. der Gewölbe) fand erst 1985 statt. Heute dient ein Teil der Liberei der Gemeindearbeit ein anderer beherbergt das Steinmuseum .

Architektur

Das Gebäude wurde von „Meister Heinrich, Werners Sohn“ aus Lüneburg im Stil der norddeutschen Backsteingotik erbaut. Es hat dadurch in Braunschweig einen besonderen Stellenwert, denn es ist das einzige mittelalterliche Backsteingebäude der Stadt und das südlichste im Verbreitungsgebiet der Backsteingotik. Backsteine waren damals in Braunschweig ungebräuchlich – in Braunschweig baute man Fachwerkhäuser . Im Inneren befanden sich zwei gewölbte Geschosse , die getrennt von einander von außen zugänglich waren. Das obere enthielt ursprünglich die Bibliothek .

Südgiebel mit Schmuckfries und Wappen
Südgiebel mit Schmuckfries und Wappen

Das Haus selbst verfügt auf beiden Seiten über Treppengiebel aus glasierten Formsteinen und Reliefziegel , wodurch besonders die Senkrechten betont werden. Darunter befindet sich ein Schmuckfries mit schreitenden Löwen, unter welchen sich wiederum drei Wappen befinden. Das linke zeigt das des Herzogs (bzw. des Blasiusstiftes ), das mittlere ist der Braunschweiger Löwe und schließlich rechts das des Auftraggebers des Baus, Pfarrer Ember.

Die Bedeutung diese Wappenaufreihung und des darüber befindlichen Löwenfrieses ist bis heute nicht eindeutig geklärt und ist deshalb Anlass vielfältiger Spekulationen, z.B. in Bezug auf den „Pfaffenkrieg“ und Embers Rolle darin.

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