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Letzte Änderung für Artikel Klosterkirche St. Marien (Osterholz): 16.02.2006 00:52

Klosterkirche St. Marien (Osterholz)

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Klosterkirche St. Marien in Osterholz
Klosterkirche St. Marien in Osterholz

Diese Klosterkirche befindet sich in Osterholz-Scharmbeck im Landkreis Osterholz. Die im romanischen Stil erbaute Basilika ist bis heute erhalten; das Gemeindehaus wurde 1562 errichtet; beide dienen immer noch der evangelischen Kirchengemeinde „St.Marien“ als Kirche und Versammlungsorte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster (im) Osterholz wurde 1182 durch Bremer Erzbischof Siegfried I. von Anhalt gegründet und ein Mönch des Benediktinerklosters St.Paul von Bremen ( Probst Eylhard) baute es bis 1184 auf. Als Nachfolger von Siegfried I. im Amt des Erzbischof von Bremen folgte Hartwig II. von Utlede ; er übertrug 1185 dem Kloster auch das Patronat über die Kirchengemeinde in Scharmbeck.

Das Kloster wurde 1197 der Jungfrau Maria geweiht und mit der Börde Scharmbeck belehnt. Dieses Recht auf Belehnung stellte eine Art Lizensierung des Klosters durch Rom dar und erhöhte den Status des Klosters, den der Papst im Jahre 1507 mit der Anerkennung von Johann Widdenbrücke als Probst über das Kloster untermauerte.

Das Kloster scheint anfänglich ein Doppelkloster für Männer und Frauen gewesen zu sein, wurde dann aber ab 1202 nur noch als Nonnenkloster bezeichnet.

Abgabepflichtig war die Börde Scharmbeck seit langem, aber mit den "Herren" des (späteren) Gut Sandbeck gab es immer wieder Unstimmigkeiten. Deshalb wurde 1513 das Kloster nocheinmal in einem offiziellen Akt mit den "Sandbeckern" belehnt. An einem Sontag ( Lätare ) lud deshalb der Probst Johann Widdenbrügge ins Kloster ein: als Zeugen erschienen der Bürgermeister von Bremen Marten Heyenbroch, die Gutsherren Warner von der Hude und die Gutherren Gebrüder Cordt. Damit unterstrich der Erzbischof von Bremen wer in der Region die weltliche Macht ausübte; eine Verweigerung hätte den Beginn einer "Fehde" bedeutet und die Sandbecker ihr "Lehen" wohl verloren, weshalb sich Just von Sandbeck (wie im damals üblich] tränenreich - vor seinem Gefolge - dem Kloster verpflichtete. Allerdings konnten damit die Konflikte zwischen beiden Seiten auf Dauer nicht endgültig beendet werden.

1515 plünderte der Bremer Erzbischof Christoph Herzog von Braunschweig-Lüneburg - der auch Bischof von Verden war - das Kloster. Da in Bremen Heinrich von Zütphen bereits 1522 die lutherische Lehre bekannt machte, breitete sich die Reformation auch im Osterholzer Kloster aus. 1537 befanden sich evangelische und katholische Nonnen im Kloster; 1550 war es dann endgültig protestantisch „belegt“.

Hintergrund: Als Nebenbühne des Schmalkaldischen Krieges schickte 1547 Kaiser Karl V. auch eine Armee nach Norddeutschland, um den „Status Quo“ der katholischen Herrschaft wieder herzustellen. Das mißlang allerdings größtenteils, denn die kaiserlichen Truppen wurden bei Drakeburg durch den Graf von Mansfeld geschlagen, und Karl V. konnte diese Niederlage nicht mehr durch einen weiteren Feldzug im Norden korregieren.

Das Kloster erhielt umgehend seinen ersten lutherischen Probst, und die benachbarte Kirche St. Wil(l)had(i) in Scharmbeck wurde mit einem lutherischen Geistlichen ausgestattet, da die Gefahr einer Einquartierung kaiserlicher Truppen ab da nicht mehr bestanden hatte.

1562 wurde das - bis heute ebenfalls erhaltene - Gemeindehaus errichtet.

Als im Dreißigjähriger Krieg die Dänen im Jahre 1626 Nordeutschland verliessen und Stade räumten, drangen katholische Verbände in die Osterholzer Geest vor und die protestantischen Nonnen des Klosters sollen sogar kurzzeitig vor den Pappenheimern geflohen sein, da diese einige Höfe in der Region verwüstet hatten. Als unmittelbare Folge wurde das Kloster zunächst katholisch belegt, um 1633 mit der Ankunft den Schweden wieder protestantisch zu werden.

Am 16. Mai 1630 hatte das Kloster "Bilanz" gezogen: es war bis dahin fünf mal ausgeplündert worden, der goldene Becher für den Gottesdienst war verloren.

Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde Christine von Schweden das Gebiet zwischen Bremen, Verden, Weser und Elbe zugesprochen. Da die Bistümer Vegesack und Verden als Reichslehen abgetreten wurden, war die Aufhebung des Klosters 1650 eine direkt Folge dieses Friedens.

Herkunft der ursprünglichen Bezeichnung als Osterholzer Kloster

Im wesentlichen gibt es zwei Theorien über die Herkunft des Begriffs Osterholz. Beide sind insofern identisch, da sie „-holz“ mit Wald bzw. Gehölz gleichsetzen.

Die erste These übersetzt nun die Vorsilbe „Oster“ einfach als Himmelsrichtung. So sieht es 1718 auch der Heimatforscher Georg von Roth . Da der Wald ursprünglich bis an das sumpfige Wiesengelände der Hamme herangereichte, die Moore damals rund 1/3 der Fläche einnahmen und die Osterholzer Geest von Anfang an eher weniger Waldbestände aufwies, erscheint die Bezeichnung östlichen Wald zwingend.
Vor Allem aus Sicht des westlich davon liegenden Wasserweges Hamme/Lesum/Weser als Bezugspunkt erscheint es nachvollziehbar den Wald als eine wichtige Rohstoffquelle so zu bezeichnen. Für das Kloster ist die Verwendung der Stämme aus dem Osterholzer Wald nachgewiesen, vermutlich steht das Kloster selbst auf ehemaligem Waldboden, der heutige Restwald wird als Klosterholz bezeichnet.

Die zweite These sieht die Herkunft von „Oster“ abgeleitet von der germanische Göttin Ostara , deren Existenz in der germanischen Mythologie allerdings sehr umstritten ist und es gibt bis heute keinerlei archäologische oder sonstige Beweise bzw. Indizien über Opferstätten im Stadt- und Kreisgebiet für irgendeine der "asischen Gottheiten" . Insofern steht die Ostara -These auf schwachen Füssen.

Hinweis

Die Kirche ist täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten von 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr für Besichtigungen geöffnet.

Literatur

Jarck, Hans-Heinrich (Bearbeiter); Urkundenbuch des Klosters Osterholz 1162-1651; 1982

Wikipedia

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