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Letzte Änderung für Artikel Gut Sandbeck: 17.02.2006 18:27

Gut Sandbeck

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Das ehemalige Rittergut Gut Sandbeck befindet sich im Landkreis Osterholz am Scharmbecker Bach der Kreisstadt Osterholz-Scharmbeck. Es ist heute das offizielle Aushängeschild und Kulturzentrum der Stadt.

Geschichte

Die Börde Scharmbeck ist alt, sie bestand wohl bereits 768 wird aber erst 1043 als „Scirnbeci“ urkundlich erwähnt. Der Name Sandbeck und Scharmbeck sind letztendlich identisch und Variationen von "Scirnbeci"; orginärer Namesgeber ist also der Scharmbecker Bach , der nach Süden zur Hamme fließend, den Hammebogen schließt.

1182 wird der Name "von Westerbeck (Westerbike)" erstmalig genannt; zu diesem Zeitpunkt sind solche Namen in den Urkunden noch häufig örtliche "Herkunftsbezeichnungen" und nicht immer festen Familiennamen.

1233 wird der Ort "Sandbeck" erstmals durch "Bertholdus von Westerbike", dem Ministerialen der Kirche von St. Petri zu Bremen, genannt, da er seinen Besitz in "Sandbeck" für 30 Mark an das Kloster in Osterholz verkauft.

Diiese geben es 1331 weiter und so wird ein Geschlecht "von Sandbeck" erstmalig erwähnt. Auch diese Ortsbezeichnunngen zur Herkunft einer Person (von Stand) entwickelte sich zum festen Namensbestandsteil und seit 1343 existierte das Briefsiegel des "Heyno von Sandbeck": ein klarer Bach (vermutlich der Scharmbecker Bach ) auf blauen Feld und offenem Helm mit drei Pfauenpfedern. (Auf dem Siegelring ist dieses Siegel natürlich spiegelverkehrt aufgedruckt und der kristallklare Bach fließt von links oben nach rechts unten; im Siegel der Urkunden selbst ist es dann natürlixh 'korrekt' von rechts oben nach links unten.)

1454 gehen "Berthold und Heino von Sandbeck" mit der Stadt Bremen ein Bündnis ein, vermutlich auch um Bundesgenossen bei ihrer Streitigkeiten mit den Pröbsten zu erhalten, die als 'Schirmherren' des Nonnen-Klosters in Osterholz die Lehens-Verpfichtungen des Gutes überwachen.

Diese Bündnis wird dann eingefordert und 1499 führt ""Bart(h)old von Sandbeck" 700 Mann in die "Schlacht bei Weddewarden " (siehe Geschichte von Hadeln und Wursten), da Erzbischof Johann III. Rode von Wale in Wursten eingreift, die sich wiederum im Bündnis mit dem Grafen Johann von Oldenburg befanden.

Die Lehenslast drückt die "von Sandbeck"'s auch weiterhin: 1455 und 1500 waren Höhepunkte dieser "Unstimmigkeiten", die zum Einschreiten des Erzbischof von Bremen führte.

Deshalb wurde 1513 das Kloster in Osterholz nocheinmal in einem offiziellen Akt mit den "Sandbeckern" belehnt. An einem Sontag ( Lätare ) lud deshalb der Probst Johann Widdenbrügge ins Kloster ein: als Zeugen erschienen der Bürgermeister von Bremen Marten Heyenbroch, die Gutsherren Warner von der Hude und die Gutherren Gebrüder Cordt. Damit unterstrich der Erzbischof von Bremen wer in der Region die weltliche Macht ausübte; eine Verweigerung hätte den Beginn einer "Fehde" bedeutet und die Sandbecker ihr "Lehen" wohl verloren, weshalb sich Just von Sandbeck (wie im damals üblich] tränenreich - vor seinem Gefolge - dem Kloster verpflichtete.

1540 starb Just von Sandbeck", allerdings wurden auch damit die Konflikte zwischen beiden Seiten auf Dauer nicht endgültig beendet.

1575 wird das heutige Herrenhaus im - heute so bezeichneten- Stil der " Weser-Renaissance " gebaut; durch die beiden Querungen des Scharmbecker Bachs bleibt die ursprüngliche Errichtung als Wasserburg jedoch bis heute sichtbar. Bauherr war "Johann von Sandbeck", Baumeister war der Bremer Ratszimmermeister "Johan Stollink", der 1609 auch Obergeschoß und Dachstuhl des Bremer Rathauses geschaffen hatte.

Am 17. April 1552 führt die "Basdahler Ritterschaft" ein "Satting" ("Sate") in Scharmbeck durch: 328 Pferde und 3.483 Mann an Fußvolk soll die Region bis Lesum als "Heerfolge" im Kriegsfall stellen. Zwei Pferde entfielen dabei auf das Rittergut.

Die Auseinandersetzungen mit dem Kloster eskalieren 1613 ; "Herman und Joachim von Sandbeck" wurden angeklagt, mit gespannten Pistolen und gezücktem Degen in die Häuser zweiter Klostermeier eingedrungen zu sein und dort erheblichen Schaden angerichtet zu haben. Ein Klostermeier wurde gröblich mißhandelt, ein anderer gröblich behandelt und gescholten. Anlaß dieses wenig rühmlichen Verhaltens war ein auf die beiden gedichtetes Spottlied, welche die Klostermeier gesungen hatten. Der Grund für das Spottlied waren die häufige Übergriffe der beiden Brüder auf die Klostermeier.

1705 starb Jürgen Franz von Sandbeck im Amte als königlich schwedischer Landrat. Aus schweren Steinquadern wurde 1773 Mühlenstau errichtet und eine Wassermühle errichtet.

Hausherr von 1989 bis 1840 war "Gottlieb Ernst von Sandbeck", unter seiner Regie war 1800 das Gut als 'Edelhof' bekannt und wies 175 Stellenbesitzer aus, u.a.:

  • 46 in Westerbeck
  • 20 in Sandbeckerbruch
  • 13 in Bargten

In der Franzosenzeit von 1812-1813 war Gottlieb Ernst von Sandbeck" sogar „Maere“ - entspricht in etwa einem Bürgermeister- der "Mairie Scharmbeck".

1855 starb der letzte Hausherr "Friedrich Christian Heinrich August von Sandbeck" und das ehemals große Gut - es besaß mehr als 10.000 Morgen Land - war dermaßen hoch verschuldet, dass es im selben Jahr für 140.000 Taler an den Bankier C. Horstmann aus Celle verkauft werden musste, der es durch Teilverkäufe stark verkleinerte.

1862 wechselte es für 70.000 Taler in den Besitz eines Herrn "Thörnau" und war 1875 etwa 250 Morgen groß.

1886 kam es n den Besitz der Familie "von Hodenberg". Flächenmäßig war das Gut immer noch der größte Hof der gesamten Umgebung. Zwischen 1955 und 1975 wechselte das Gut mehrmals den Eigentümer, bevor die Stadt Osterholz-Scharmbeck am 23.September 1975 die Restfläche (einschließlich der fünf vorhandenen Gebäude) für 380.000 DM von der IDUNA Versicherungsgesellschaft erwarb.

Die Stadt restaurierte zunächst nur das Haupthaus und baute es zum Kulturzentrum Gut Sandbeck aus. Die Instandsetzung kostete insgesamt 1,6 Mio. DM und wurde am 4. Juni 1981 zunächst mit dessen feierlichen Einweihung abgeschlossen. (Die ursprüngliche Wassermühle von 1773 war leider schon 1971 abgebrochen worden, der Mühlenstau existiert aber noch.) 1984 folgte die "Große Scheune" und 1987 die "Kleine Scheune"; die - nun restauriert- seitdem kulturell genutzt werden.

Hinweis

Das Gelände kann frei betreten werden.

Literatur

  • Johann Segelken: Osterholz-Scharmbeck Heimatbuch, Verlag Saade, Osterholz-Scharmbeck 1987
  • "Copienbuch" des Klosters St. Marien
  • Stadtarchiv Hannover, Schatzregister 1534/36

Wikipedia

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