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Letzte Änderung für Artikel Basilika: 18.02.2006 11:16

Basilika

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Ruinen der Maxentiusbasilika

Basilika (von griechisch basiliké – „Königshalle“, lateinisch vollständig: basilica domus) war ursprünglich der Name großer, zu Gerichtssitzungen und Handelsgeschäften bestimmter Prachtgebäude.

Im Zuge der Christianisierung übertrug sich der Begriff auf die nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestalteten Kirchengebäude insbesondere aus romanischer Zeit.

In der katholischen Kirche ist Basilika außerdem ein Titel für Kirchenbauten von herausragender Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Antike

Bild:Basilika (Pompeji).png In Athen hieß so besonders der Amtssitz des Archon Basileus , doch erhielt Griechenland erst durch die Römer Basilikenbauten.

Die erste Basilika wurde in Rom von Cato Censorius am Forum Romanum zur Seite der Kurie 185 v. Chr. errichtet und Basilica Porcia genannt.

Südlich hinter dem Forum lagen die Basilica Sempronia , erbaut von Tiberius Sempronius Gracchus und an der Ostseite des Forums die Basilica Opimii , ein Werk des Konsuls Quintus Opimius von 151 v. Chr.

Besonders prunkvoll war die Basilica Aemilia, errichtet von Marcus Aemilius Lepidus auf der Nordseite des Forums, neben den Stationes Municipiorum (Gesandtenquartier der Munizipien). Dieser gegenüber stand die Basilica Julia an der Südwestecke des Palatin , begonnen von Gaius Iulius Caesar , vollendet von Augustus . Sie diente den Sitzungen des Zentumviralgerichts . Die größte römische Basilika war die Maxentiusbasilika, ebenfalls auf dem Forum Romanum. Von ihr ist eines der kolossalen Seitenschiffe erhalten.

In Pompeji stehen drei Basiliken von mäßiger Größe nebeneinander auf einer der Schmalseiten des Forums. Vitruv beschreibt die in Fano von ihm selbst erbaute Basilika.

Die Basilika des Cato war ein quaderförmiger Raum mit zwei Schmalseiten, deren eine, gegen das Forum gekehrt, die Front bildete, deren andre eine Exedra oder Apsisnische hatte. Der mittlere Raum war an allen vier Seiten mit zweigeschossigen Säulenstellungen umsäumt, jedoch nicht höher als die Umgänge. Vor der Fassade des Gebäudes lag ein flach gedeckter Portikus .

Spätere Basilikabauten behielten den Saalbau im Innern, schlossen daran aber mannigfache Zutaten, so einen doppelten Umgang mit Pfeilerarkaden (Basilika Julia), die Fronte kam oft an die Längseite, und die Apsis fiel weg, was auch an der Basilika des Vitruv und der in Pompeji der Fall war.

Die Basilika Ulpia hatte dagegen große Exedren an beiden Schmalseiten; noch mehr variiert ist die des Maxentius (von Konstantin I. vollendet), sie ist ganz gewölbt, mit zwei Apsiden, einer an der Schmal- und einer an der Längseite.

Aus derselben Zeit stammt die 1846 wieder hergestellte, für den evangelischen Gottesdienst eingerichtete Basilika zu Trier , deren 69 m langer, 31 m breiter und 30,5 m hoher Innenraum nördlich durch eine Apsis geschlossen und durch eine Doppelreihe von Fenstern erleuchtet ist.

Die älteste Gestaltung der Basilika, nämlich die Form aus den Zeiten der Republik, gewann dann eine weitere Fortbildung in der Architektur des Privathauses.

Weil die große Anzahl der Schutzbefohlenen und die Parteibesprechungen in den Häusern der Großen umfangreiche Räume erforderten, bestanden Pfeilerbasiliken in den Häusern, welche den Plan der alten Porcia in der Hauptsache festhielten, während die öffentliche Basilika in der angegebenen Weise sich erweiterte und umgestaltete.

Christentum

Altchristliche Basilika
Altchristliche Basilika

Die ersten Christen hielten ihren Gottesdienst noch in den Häusern ab, bevor - im Zuge der Konstantinischen Wende - die Basilika zum bevorzugten Bautypus wurde. So kam es, dass nach dem Vorbild der Basiliken die ersten christlichen Kirchen erbaut wurden; in der Apsis , wo in antiken Gerichts- oder Palastbasiliken der Sitz des Richters bzw. Kaisers war, fand nun der Altar seinen Platz. Der Grundplan der alten Basilika wurde beibehalten: ein oblonger Raum, der Länge nach durch zwei Säulenstellungen in drei Schiffe geteilt, von denen das mittlere, das Hauptschiff, die größere Breite hat und durch die Nische des Altars (Tribuna, Apsis, Absida oder Concha genannt), abgeschlossen wird. Das Mittelschiff ist nicht nur breiter, sondern auch zu einer bedeutenderen Höhe als die Seitenschiffe emporgeführt.

Grundriss einer Kreuzbasilika
Grundriss einer Kreuzbasilika

Eine Kreuzbasilika entsteht dadurch, dass vor der Altartribüne, nach der Breite des Gebäudes und aus dessen Seitenwänden hervortretend, ein Querschiff von der Höhe und Breite des mittleren Langschiffs angebracht ist. Ein solcher Grundriss hat die Gestalt eines Kreuzes , war aber möglicherweise ursprünglich nicht symbolisch gedacht, sondern diente dazu, während der Liturgie mehr Platz neben dem Chorraum zu schaffen. In ästhetischer Hinsicht wurde die Einführung des Querschiffs sehr wirksam, weil dadurch der Innenraum des Gebäudes, ehe er in der Altarnische sich abschließt, noch einmal in großartiger Erweiterung erscheint und somit die erhabene Bedeutung des Sanktuariums entschieden hervorhebt.

Wo das mittlere Langschiff in das Querschiff mündet, wurde eine große Bogenwölbung von der einen Wand zur anderen geführt, welche auf vortretenden kolossalen Säulen ruht und an den Pfeilern, mit denen die Säulenreihen der Schiffe hier abschließen, sowie an den Seitenwänden des Querschiffs ihr Widerlager findet. Dieser Bogen heißt, indem man einen heidnischen Namen auf die christliche Vorstellung vom Sieg Christi über den Tod, den das Sakrament des Altars feiert, übertrug, der Triumphbogen. In vielen gotischen Kirchen befand sich an dieser Stelle der Lettner , der an gleicher Stelle den nur für die Geistlichen zugänglichen Chor vom Langhaus trennt. Im Zuge verschiedener Liturgiereformen wurde dieser Lettner wieder zum Durchblick ermöglichenden Bogen und wurde später in manchen Kirchen auch wieder entfernt.

Mehrfach haben die großen Basiliken, welche mit einem Querschiff versehen sind, statt jener drei Langschiffe deren fünf, so dass sich dem höheren Mittelschiff auf jeder Seite zwei niedrigere Seitenschiffe anreihen.

Das Äußere dieser im Innern mit prachtvollen Mosaiken geschmückten Basiliken war sehr einfach, nur die in großen Dimensionen ausgeführten Fenster lockerten die Fassadenstruktur. Zuweilen findet sich, meist in späterer Zeit, der obere Teil der Fassade mit Mosaikgemälden geschmückt, während der untere Teil, welchen die Türen einnahmen, mit einem Portikus versehen war.

In der Regel war vor den Kirchen, wenigstens vor den größeren, ein Vorhof ( Atrium bzw. Narthex ). In der Mitte befand sich ein Brunnen zum Reinigen der Hände als Sinnbild der Reinigung der Seele. Dies entspricht der Anordnung der früheren Hauskirchen, wo sich das größere Triclinium für die eucharistischen Mäler ebenfalls in einem hervorgehobenen Raum an einem Hof gegenüber dem Hauseingang befand.

Nach dem Vorbild des Petersdomes befand sich ab dem frühen Mittelalter unter dem Hauptaltar, welcher vor der Tribüne stand, eine kleine unterirdische Kapelle , die ein direktes Erreichen des im abgeschrankten Chorraum befindlichen Heiligengrabes unter dem Altar für die Gläubigen ermöglichte. Die Form dieser Kapelle (Confessio, Memoria, Krypta ) war verschieden, bald ein einfaches Gruftgewölbe, bald ein architektonisch ausgebildeter Raum.

Typischer Innenraum einer römischen Basilika: Santa Maria in Trastevere
Typischer Innenraum einer römischen Basilika: Santa Maria in Trastevere
Basilika Notre-Dame de Montréal
Basilika Notre-Dame de Montréal

Beispiele sind in Rom: Lateranbasilika und Sankt Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore, San Clemente , San Pietro in Vincoli , Santa Sabina auf dem Aventin , Santa Maria in Trastevere und San Crisogono jenseits des Tiber; zu Ravenna: Sant' Apollinare in Classe, von Justinian erbaut.

In der kunst- und bauhistorischen Terminologie wird der Begriff Basilika nur auf jene Bauten angewendet, die dem in der frühchristlichen Zeit geprägten Schema entsprechen. Das Mittelschiff zeichnet sich hier durch den Obergaden (Lichtgaden) aus, also die Reihung der Fenster in der Hochschiffwand. Eine Basilika ohne Obergaden heißt Pseudobasilika (zum Beispiel Ingolstadt, Frauenkirche). Der Begriff Schiff meint, dass es sich um einen längsgerichteten Raumteil handelt. Sind die Seitenschiffe fünf- und mehrschiffiger Basiliken in der Höhe gestaffelt, so spricht man von einer Staffelbasilika (zum Beispiel die Kathedrale von Bourges ), im Gegensatz zur Staffelhalle, die zwar gestaffelte Schiffshöhen aufweist, aber keine echte Hochwand und auch keinen Obergaden. Die Basilika ist neben der Saalkirche (einschiffig) und der Hallenkirche (mehrere Schiffe, die in der Regel gleich hoch sind) das wichtigste Schema des frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchenbaus bis in das 15., nördlich der Alpen auch bis in das 16. Jahrhundert .

Quergerichtete Raumteile sind gewöhnlich streng genommen keine Schiffe, sondern Abseiten. Solche bestimmen den Kirchenbau der Renaissance (mit Ausnahme der frühen Bauten Brunelleschis in Florenz und einiger Nachfolger, etwa in Ferrara, die echte Basiliken sind) und des Barock . In beiden Epochen spielt die Basilika als Raumform eine nur untergeordnete Rolle. In Italien und den romanischen Ländern herrscht der Abseitensaal vor (ein Hauptraum mit Annexkapellen), in Deutschland die Wandpfeilerkirche (nach innen eingezogene Strebepfeiler ). Der Abseitensaal jedoch geht auf die Maxentiusbasilika in Rom zurück, und hier zeigt sich eine besondere Schwierigkeit der Terminologie, weil man zwischen der Funktion (Basilika = Kaiserhalle) und der bauhistorischen Terminologie (der Basilika als Bauschema) unterscheiden muss. Die italienischen Abseitensäle der Neuzeit nehmen ihren Ausgang mit Albertis San Andrea in Mantua und werden mit Il Gesù in Rom zum Standard des gegenreformatorischen Kirchenbaus . Kennzeichen ist die Einschiffigkeit mit durchlaufendem Hauptgebälk, unter dem sich die quergerichteten Abseitenkapellen öffnen. Das hat mit der Raumform der frühchristlichen Basilika nichts zu tun, obwohl der äußere Querschnitt derselbe ist (daraum haben Basiliken und Abseitensäle meist dieselbe Art von Fassaden mit niedrigen Seiten und erhöhter Mitte, die meist von einem Giebel bekrönt ist: so genannte Querschnittfassaden). Basiliken in der Renaissance und im Barock sind oft aus Erneuerungen mittelalterlicher Bauten hervorgegangen.

Die Basilika erlangt erst wieder im 19. Jahrhundert an Bedeutung, im Zuge der Rückbesinnung auf Frühchristentum und Mittelalter . Dennoch tragen zahlreiche Abseitensäle und Wandpfeilerkirchen den Titel Basilika, was oft zu Mißverständnissen über den Typus der Baugestalt führt.

Im 19. Jahrhundert hat König Ludwig von Bayern durch Friedrich Ziebland die Basilika Sankt Bonifaz im alten Stil zu München aufführen lassen. Auch die Jakobikirche in Berlin von August Stüler ist in diesem Stil erbaut.

Basilika als Titel

Unabhängig von ihrer Bauweise wurden in der katholischen Kirche herausragende Kirchen mit dem Titel Basilika ausgezeichnet. Es sind dies die auch als Erzbasiliken ( Basilica major ) bezeichneten vier Hauptkirchen Roms: Lateranbasilika , Petersdom, Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Bisweilen wird San Lorenzo als fünfte Patriarchalbasilika betrachtet.

Als Niedere Basilika bzw. Päpstliche Basilika ( Basilica minor ) wurden und werden weitere bedeutende Kirchen auch außerhalb Roms ehrenhalber bezeichnet, in Deutschland unter anderem Kirchen in Aschaffenburg, Vierzehnheiligen, Gößweinstein, Altötting, Prüm, Waldsassen, Ellwangen , Ottobeuren, Kevelaer, Werl, Essen-Werden (St. Ludgerus Essen-Werden), Sankt Wendel , Seligenstadt ( Einhard-Basilika ) und Straubing (Basilika St. Jakob).

In Österreich ist die Basilika ( Basilica minor seit 1907) von Mariazell als Wallfahrtsort sehr beliebt.

Die päpstlichen Basiliken tragen das Wappen des jeweils amtierenden Papstes, meist über dem Portal.

Siehe auch

  • Portal:Rom
  • Themenliste Rom
   
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