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Letzte Änderung für Artikel Burg Veldenstein: 25.12.2005 21:56

Burg Veldenstein

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Die Burg Veldenstein ist eine große, gut erhaltene mittelalterliche Wehranlage oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz am südlichen Ende des Naturparks Veldensteiner Forst.

Geschichte der Burg

Das Jahr der Erbauung der Burg Veldenstein sowie der Name des Erbauers sind unbekannt. Als Erbauer kommt der Bischof von Eichstätt in Frage, der im Auftrag Konrads II. Grenzbefestigungen an der Nordgrenze seines Bistums erbauen ließ (um 1008). Möglich wäre aber auch, daß die Burg erst unter Kaiser Friedrich II. (1212-1250) erbaut wurde.

1269 wird die Burg erstmals als 'novum castrum' (das neue Haus) urkundlich erwähnt. Damals gehörte die Burg bereits zum Bistum Bamberg und war Amtsburg, also Verwaltungssitz, der Bamberger Bischöfe für die umgebenden Ländereien. 1323 wurde die Burg erstmals Veldenstein genannt.

Zuerst waren einfache Bauern Amtmänner auf der Burg, denen auch die Bauernhöfe am Burgberg, die sogenannten Burghutungen, gehörten. Die Burg war zu diesem Zeitpunkt kaum größer als der Bereich des Bergfriedes . Ab dem 14. Jh. kamen dann erstmals Adelige als Vertreter des Bischofs nach Veldenstein. Die weltlichen Herren von Stör, von Egloffstein und später von Wiesenthau erhielten die Verwaltungsburg des Bischofs und das Amt zu Lehen . Hans von Egloffstein erbaute daraufhin Anfang des 15. Jhs. die Innere Burg.

Nachdem Bischof Georg I. von Schaumberg (1449-1475) die Burg von den Egloffsteinern einlöste, nahm sein Nachfolger Philipp Graf von Henneberg (1475-1487) für damalige Zeit gewaltige Erweiterungen vor und erbaute die Äußere Burg und den Wehrgang-Zwinger. Er machte die Burg erstmalig zur Residenzburg des Bischofs, und in der Folge kam jeder Bischof mindestens einmal nach Veldenstein, um die Erbhuldigung seiner Untertanen entgegenzunehmen.

Zwar war die Burg stark befestigt und hielt manchen Angriffen stand, doch im 16. und 17. Jhd. wechselte durch Abtretungen und (Zurück-)Eroberungen mehrmals der Besitzer, so dass die Burg zwischenzeitlich von Brandenburgern, Nürnbergern und schließlich im 30jährigen Krieg 1632 von den Schweden besetzt wurde, denen drei Jahre später die Bayern folgten.

Schließlich residierten wieder die Bamberger Bischöfe auf Veldenstein, bis die Burg 1708 durch einen Blitzeinschlag in den Pulverturm zum großen Teil zerstört wurde. Das Interesse der Bischöfe schwand und die Ruine verfiel mehr und mehr.

1807 wurde das Oberamt Veldenstein aufgelöst. Neuhaus fiel infolge der Säkularisation laut Friedensvertrag von Lunéville mit Napoléon Bonaparte an Bayern, wobei das Amtsgebiet zwischen Preußen und Bayern aufgeteilt wurde, deren Grenze bis 1972 mitten durch die heutige Marktgemeinde ging.

Da die verfallene Burg für Bayern nicht von Interesse war, wurde sie an Privatleute verkauft und wechselte mehrmals den Besitzer.

Wolfgang Brunnhuber verkaufte am 8. Oktober 1861 seinen gesamten Besitz auf der Burg Veldenstein um 1300 Gulden und 44 Gulden Leikauf an den pensionierten Landgerichtsfunktionär Carl Heinrich Friedrich August May, vom 8. Oktober 1853-1862 als Landrichter dort tätig gewesen, starb am 8. Juni 1873 auf Burg Veldenstein. Wegen bzw. trotz Streitigkeiten mit May verkaufte Anna Sturm, ihm den Turm, die einstige Oberamtswohnung, das Hauptportal und alle Mauern am 15. September 1863 für 300 Gulden, damit die Burg wieder in einer Hand war. 1863 Ausbau eines geeigneten Wohngebäudes auf der Burg. Der Getreidekasten wurde ersetzt und an seiner Stelle ein Herrenhaus im Stil des 19. Jahrhunderts errichtet. Nicht allzu lange konnte sich der Landrichter May ungestörten Besitzes erfreuen bevor er starb. Seine Witwe Anna Regina May trat gemeinsam mit ihren 5 Kindern die Erbschaft der Burg an. Eine Bausektion von 1871-1878 unter Ingenieur G.C.Hennch, führte Renovierungen durch, wollte die Burg erhalten und verschaffte so der Witwe May einen Bauzuschuss zur Restaurierung des Turms, die 1875 vollendet war. Sie ließ dann noch den Bauring 1890 renovieren.

Die Besitzerin verkaufte die Burg am 29. November 1897 dem Stabsarzt Dr. Hermann Epenstein, Gutsbesitzer in Berlin, für 20.000 Mark. Dieser wendete bis 1914 eine Million Mark für die Instandsetzung auf. In dieser Zeit wohnte auch die befreundete Familie Heinrich Göring auf Burg Veldenstein. Deren Sohn Hermann, dessen Taufpate Epenstein war, ging in Neuhaus und Velden zur Schule.

Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Witwe Epenstein die Burg 1939 an den damaligen 'zweiten Mann' des nationalsozialistischen Regimes , Hermann Göring . Dieser ließ die Burg ebenfalls laufend renovieren und 1942 unter dem Herrenhaus einen bombensicheren Bunker mit eigener Strom-, Luft- und Wasserversorgung bauen. Der 'Reichsjagdführer' kam regelmäßig zur Jagd nach Veldenstein und ließ die Pegnitztalstraße asphaltieren. Den Wunsch der Neuhauser nach einer Badeanstalt wies er allerdings mit den überlieferten Worten "Wenn ich meinen Arsch in die Pegnitz halten konnte, können die Neuhauser das auch" zurück.

1945 wurden Neuhaus und die Burg nach kurzen Gefecht von den Amerikanern erobert, die in der Burg Quartier nahmen und die Burg mit Presslufthammern umgruben. Der 'Goldrausch' war durch das Gerücht ausgebrochen, Göring habe die in den letzten Kriegstagen von seinem Anwesen außer Gefahr gebrachten Kunstschätze nach Veldenstein geschickt. Gefunden wurde schließlich aber nur eine Kiste mit 36 - immerhin sehr alten- Tischleuchtern und Wein, Sekt und Cognac.

Als die Amerikaner abzogen, kamen bis zu 100 Flüchtlinge in der Burg unter. Aus dieser Zeit stammt auch die deutlich im Parkett erkennbare Spur einer Trennwand durch den Nordost-Turm.

1950 wurde der Freistaat Bayern Eigentümer der Burg und stellte diese unter Denkmalschutz .

Ab 1968 wurde die Anlage von einer Falknerei genutzt, ehe 1972 die örtliche Kaiser Bräu Pächterin der Burg wurde. Das einstige Herrenhaus wurde zum Hotel-Restaurant umgebaut und die Burganlage 1974 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht; außerdem befinden sich einige Privatwohnungen auf dem Gelände.

Weblinks

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Wikipedia

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