fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Conrad Ferdinand Meyer: 16.02.2006 16:22

Conrad Ferdinand Meyer

Wechseln zu: Navigation, Suche
Conrad Ferdinand Meyer
Conrad Ferdinand Meyer

Conrad Ferdinand Meyer (* 11. Oktober 1825 in Zürich; † 28. November 1898 in Kilchberg bei Zürich) war ein Schweizer Dichter des Realismus , der insbesondere historische Novellen , Romane und Lyrik verfasst hat. Er gehört mit Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Conrad Ferdinand Meyer wurde in Zürich als Sohn eines Regierungsrats einer Zürcher Patrizierfamilie geboren. Mit 15 Jahren verlor er seinen Vater und hatte ein äußerst schwieriges Verhältnis zu seiner psychisch belasteten Mutter, die 1856 Selbstmord beging.

Einige Jahre seiner Jugend verbrachte er in Lausanne, wo er so gut französisch lernte, dass er französische Literatur übersetzte und sich überlegte, französischer Schriftsteller zu werden oder eine akademische Laufbahn als Romanist einzuschlagen. Noch bevor er zwanzig war, kam er das erste Mal wegen schwerer Depressionen in eine Nervenheilanstalt. In der er Roman Schröder traf (Lyriker), mit dem er eine sehr enge Freundschaft führte.

Nach dem Tod der Mutter kam er durch eine Erbschaft in gesicherte Verhältnisse. Er unternahm mit seiner Schwester Betsy, die ihm sehr nahe stand, eine Italienreise , die ihn sehr beeindruckte. 1863 erschien anonym sein erster Gedichtzyklus. 1869 übersiedelte er mit seiner Schwester nach Küsnacht am Zürichsee. Durch den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870/71 geriet Meyer, der in beiden Kulturen lebte, in einen tiefen Konflikt und entschied sich nach dem deutschen Sieg für die deutsche Literatur.

Sein literarischer Erfolg begann 1872, als er als 46-jähriger den Gedichtzyklus Huttens letzte Tage veröffentlichte. In den folgenden Jahren erschienen historische Romane und Novellen fast im Jahresrhythmus, und als Der Heilige vom renommierten Herausgeber Julius Rodenberg als Vorabdruck in die Neue Rundschau aufgenommen wurde, war sein Ruf als hervorragender Erzähler etabliert. 1880 wurde er zum Ehrendoktor ernannt.

1875 heiratete er Luise Ziegler, die Tochter des Zürcher Stadtpräsidenten, und gelangte damit zu gesellschaftlichem Ansehen. Im Privatleben gab es jedoch Probleme, da sich seine Frau nicht mit seiner Schwester verstand, die ihm den Haushalt geführt und als Sekretärin für ihn gearbeitet hatte. 1887 bekam er wieder schwere Depressionen. Sein letztes Werk Angela Borgia konnte er nur mit Mühe fertigstellen. 1892 kam er erneut in eine psychiatrische Heilanstalt, geriet immer mehr in einen Dämmerzustand und wurde 1893, ohne dass sich eine Besserung einstellte, entlassen. Seine letzten Jahre verbrachte er in seinem Haus in Kilchberg, wo er am 28. November 1898 im Alter von 73 Jahren starb.

Conrad-Ferdinand-Meyer Preis

Seit 1938 verleiht die Stadt Zürich im Gedenken an Conrad Ferdinand Meyer den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis .

Werke

Novellen, Romane

  • Das Amulett , Novelle, 1873
  • Jürg Jenatsch , Roman, 1876
  • Der Schuß von der Kanzel , Novelle, 1878
  • Der Heilige , Roman, 1879
  • Plautus im Nonnenkloster , Novelle, 1881
  • Gustav Adolfs Page , Novelle, 1882
  • Das Leiden eines Knaben , Novelle, 1883
  • Die Hochzeit des Mönchs , Novelle, 1884
  • Die Richterin , Novelle, 1885
  • Die Versuchung des Pescara , Novelle, 1887
  • Angela Borgia , Roman, 1891

Lyrik

  • Huttens letzte Tage , Gedichtzyklus, 1872; (Ulrich von Hutten)
  • Möwenflug , Gedicht, 1882

Werkausgaben (in Auswahl)

  • Conrad Ferdinand Meyer. Dichtung und Persönlichkeit. Hrsg. v. Erich Everth . Dresden, Sibyllen-Verlag 1924.
  • Conrad Ferdinand Meyer: Gesammelte Werke. Zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen von Herm. R. Leber. Verlag Kurt Desch 1954.
  • Conrad Ferdinand Meyer: Gesammelte Werke, Hrsg. v. Otto Mann. Gütersloh: Bertelsmann Lesering um 1960.
  • Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke. Histor.-krit. Ausg. Bern: Benteli 1961-1997.

Literatur

  • Klauspeter Bungert: Die Felswand als Spiegel einer Entwicklung. Der Dichter C. F. Meyer als Gegenstand einer psychologischen Literaturstudie. Berlin: Frieling 1994. ISBN 3-89009-753-7
  • Tamara S. Evans: Formen der Ironie in Conrad Ferdinand Meyers Novellen. Bern u.a.: Francke 1980. ISBN 3-7720-1476-3
  • Karl Fehr: Conrad Ferdinand Meyer. 2. Aufl. Stuttgart: Metzler 1980. (= Sammlung Metzler; M 102; Abt. D, Literaturgeschichte) ISBN 3-476-12102-X
  • Karl Fehr: Conrad Ferdinand Meyer. Auf- u. Niedergang seiner dichterischen Produktivität im Spannungsfeld von Erbanlagen und Umwelt. Bern u.a.: Francke 1983. ISBN 3-7720-1551-4
  • Ulrich Henry Gerlach: Conrad-Ferdinand-Meyer-Bibliographie. Tübingen: Niemeyer 1994. ISBN 3-484-10699-9
  • Thomas Grossenbacher: Studien zum Verhältnis von Literatur und Moral an ausgewählten Werken des schweizerischen bürgerlichen Realismus. Bern u.a.: Haupt 1984. (= Sprache und Dichtung; N.F.; 35) ISBN 3-258-03350-1
  • David A. Jackson: Conrad Ferdinand Meyer. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1991. (= Rowohlts Monographien; 238) ISBN 3-499-50238-0
  • Andrea Jäger: Conrad Ferdinand Meyer zur Einführung. Hamburg: Junius 1998. (= Zur Einführung; 179) ISBN 3-88506-979-2
  • Andrea Jäger: Die historischen Erzählungen von Conrad Ferdinand Meyer. Zur poetischen Auflösung des historischen Sinns im 19. Jahrhundert. Tübingen u.a.: Francke 1998. ISBN 3-7720-2737-7
  • Christof Laumont: Jeder Gedanke als sichtbare Gestalt. Formen und Funktionen der Allegorie in der Erzähldichtung Conrad Ferdinand Meyers. Göttingen: Wallstein-Verl. 1997. ISBN 3-89244-248-7
  • Conrad Ferdinand Meyer 1825-1898. Gedenkband zum 100. Todesjahr, hrsg. v. Hans Wysling. Zürich: Ver. Neue Zürcher Zeitung 1998. ISBN 3-85823-724-8
  • Conrad Ferdinand Meyer. Die Wirklichkeit der Zeit und die Wahrheit der Kunst, hrsg. v. Monika Ritzer. Tübingen u.a.: Francke 2001. ISBN 3-7720-2768-7
  • John Osborne: Vom Nutzen der Geschichte. Studien zum Werk Conrad Ferdinand Meyers. Paderborn: Igel-Verl. Wiss. 1994. (= Reihe Literatur- und Medienwissenschaft; 32; Kasseler Studien zur deutschsprachigen Literaturgeschichte; 5) ISBN 3-927104-90-6
  • Michael Rohrwasser: Freuds Lektüren. Von Arthur Conan Doyle bis zu Arthur Schnitzler. Gießen: Psychosozial-Verl. 2005. ISBN 3-89806-094-2
  • Peter Sprengel: Von Luther zu Bismarck. Kulturkampf und nationale Identität bei Theodor Fontane, Conrad Ferdinand Meyer und Gerhart Hauptmann. Bielefeld: Aisthesis-Verl. 1999. ISBN 3-89528-236-7

Weblinks

Wikiquote: Conrad Ferdinand Meyer – Zitate
Wikisource: Conrad Ferdinand Meyer – Quellentexte

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Conrad Ferdinand Meyer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Conrad Ferdinand Meyer verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de