fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Monte Verità: 11.02.2006 03:05

Monte Verità

Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Monte Verità ist ein Hügel über Ascona, im Kanton Tessin , Schweiz und war in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Sitz einer lebensreformerischen Künstlerkolonie , die sich einer neuen Philosophie des Naturalismus, der Theosophie , des Vegetarismus , des Nudismus und vielem anderen mehr zuwandte.

Inhaltsverzeichnis

Chronologie

1900-1920

Casa Anatta
Casa Anatta
Gründer dieser Kolonie waren Henri Oedenkoven (1875-1935) und Ida Hofmann (1864-1926). Man war von der Überzeugung beseelt und motiviert, eine Veränderung der Welt durch die Änderung seines eigenen Lebens bewirken zu können. 1920 wurde die Kolonie wegen fortdauernder Streitigkeiten verlassen. Aus jener Zeit existieren noch einige Häuser und Zeugnisse, die besucht werden können. Drei Gebäude machen den heutigen Museumsrundgang aus: Casa Anatta, Casa Selma, Holzpavillon Chiaro mondo dei beati.
  • Casa Anatta: Wohnhaus der Gründer der Naturistenkolonie, gebaut 1902. Es galt schon 1930 als "originellstes Schweizerhaus in Holz" mit Flachdach, doppelten Wänden und Rolltüren sowie in allen Räumen hölzerne Tonnengewölbe. Heute beherbergt es eine permanente Ausstellung über die Geschichte des Monte Verità und seiner Kolonie.
  • Casa Selma: eine typische "Licht-Luft-Hütte", die von der Kolonie und der Vegetariergenossenschaft in den ersten Jahren nach der Besiedlung des Monte Verità übernommen wurde.
  • Der Holzpavillion "Chiaro mondo dei beati" wurde auf dem Fundament des damaligen Solariums erbaut. Darin befindet sich das gleichnamige Riesengemälde von Elisar von Kupffer (1923).

1926-1940

1926 erwarb der Bankier Eduard von der Heydt den Berg für Fr. 160.000, arrondierte das Gelände, liess durch den Architekten Emil Fahrenkamp ein Hotel errichten und stattete das Hotel mit einem Teil seiner ostasiatischen Sammlung aus. Der Berg lebte mit dem Hotel erneut auf als ein internationaler Anziehungspunkt. Der Zweiter Weltkrieg beendete diese Blütezeit. Als 1946 die Schweizer Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen ihn eröffnete wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit für das " Dritte Reich ", vermachte er im selben Jahr seine Ostasiatika dem Rietberg-Museum in Zürich. Das Verfahren endete ergebnislos mit seinem Freispruch. Der Berg ging 1964 aufgrund einer testamentarischen Verfügung Von der Heydts in den Besitz des Kantons Tessin über.

1978 bis heute

Der Monte Verità wurde durch die Ausstellung "Mammelle delle verità" von Harald Szeemann 1978 wiederentdeckt. Die Ausstellung wurde danach in Zürich, Berlin, München und Wien gezeigt und war ein grosser Erfolg, da sie dem Bedürfnis nach Alternativen in den 1970er Jahren eine historische Grundlage gab. Szeemann hatte den Monte Verità wieder zu einem Gesamtkunstwerk gemacht.

1990 übernahm das Centro Stefano Franscini den Monte Verità. Er wurde nun zu einem Kongresszentrum, in dem auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Ende der 80er Jahre wurde ein Autotunnel durch den Monte Verità gebaut, der seitdem eine Ortsumfahrung für Ascona darstellt.

Berühmte Besucher

Der Monte Verità in Ascona lockte eine beachtliche Zahl von Künstlern, Politikern, Anarchisten und Prominenz nach Ascona, so u.a. Hermann Hesse , Erich Maria Remarque , Hugo Ball , Else Lasker-Schüler , Stefan George , Isadora Duncan , Rudolf von Laban , Carl Eugen Keel , Paul Klee, Mary Wigman , Max Picard , Ernst Toller , Henry van de Velde , Fanny zu Reventlow , Frieda und Else von Richthofen , Otto Gross , Erich Mühsam , Gustav Stresemann , Richard Seewald , Martin Buber , Hans Arp, Klabund , Hugo Ball , Carl Gustav Jung, und Heinz Rühmann .

Literatur

  • Barone, Elisabetta; Riedl, Matthias; Tischel, Alexandra (2004): Pioniere, Poeten, Professoren. Eranos und der Monte Veritá in der Zivilisationsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Würzburg: Königshausen und Neumann, 272 S. ISBN 3-8260-2252-1
  • Schwab, Andreas: Monte Verità - Sanatorium der Sehnsucht. Zürich: Orell Füssli 2003. 286 S., 19 s/w Fotos, zahlr. Abb. ISBN 3-280-06013-3
  • Schwab, Andreas und Lafranchi, Claudia: Sinnsuche und Sonnenbad. Experimente in Kunst und Leben auf dem Monte Verità. Zürich: Limmat 2001. 288 S., ca. 50 Fotos und Abb. ISBN 3-85791-369-X
  • Fehlemann, Sabine und Stamm, Rainer: Die Von der Heydts. Bankiers, Christen und Mäzene. Wuppertal: Müller + Busmann 2001. 184 S. ISBN 3-928766-49-X
    - Fehlemann ist Direktorin des Von-der-Heydt-Museum
  • Landmann, Robert [= Werner Ackermann]: Ascona - Monte Verità. Auf der Suche nach dem Paradies. Frauenfeld: Huber, 304 S., ca. 24 Abb. ISBN 3-7193-1219-4
    - Rezension
  • Petzold, Ernst R. und Pöldinger, Walter (1998): Beziehungsmedizin auf dem Monte Verità. 30 Jahre Psychosomatik in Ascona. Wien, New York: Springer, IX, 77 S. ISBN 3-211-83200-9
    - zur Arbeit von Balint-Gruppen

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Monte Verità aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Monte Verità verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de