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Letzte Änderung für Artikel Ferrovia Biasca-Acquarossa: 15.02.2006 17:00

Ferrovia Biasca-Acquarossa

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Die Ferrovia elettrica Biasca-Acquarossa (-Olivone) (BA), (auch Bleniotalbahn oder Ferrovia Biasca-Acquarossa genannt) war eine Schmalspurbahn im Kanton Tessin in der Schweiz . Sie verfügte über eine 13,8 Kilometer lange, meterspurige Strecke zwischen den tessiner Ortschaften Biasca und Acquarossa im Bleniotal .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Ferrovia Biasca-Acquarossa

Die BA wurde 1911 gegründet um das tessiner Blenio- Seitental mit der bestehenden SBB -Verbindung über den Gotthard zu verknüpfen. Diese Situation entstand, da die Nord-Süd-Verbindung vom Tessin in den Nordwesten der Schweiz gegen alle damaligen Pläne nicht durch dieses Tal und den anschließenden Lukmanier - Pass geführt wurde, sondern über die besagte Gotthardroute.

Streckennetz

Abschnitt 1: Biasca-Acquarossa

Der 1911 fertiggestellte Abschnitt 1 der Bleniotalbahn vom Bahnhofsplatz vor dem SBB-Bahnhof in Biasca über Vallone , Loderio , Burgaio , Malvaglia , Motto , Dongio und Corzoneso in den Kurort Acquarossa blieb der einzige Abschnitt der BA, der in Betrieb genommen wurde. In Biasca befanden sich auch die Depotanlagen (siehe unten) und somit das betriebliche Zentrum der Bahnlinie. Damit die Elektrotriebwagen auf der Strecke verkehren konnten, wurde die sie mit einem Oberleitungssystem versehen. Dieser erste Teil der Bahnlinie hatte eine Länge von 13,8 Kilometern und stieg dabei um etwa 230 Meter. Der steilste Anstieg betrug 17 Promille. Die Strecke verfügte über nur einen Tunnel von rund 20 Metern Länge. Das längste Brückenbauwerk der Linie führte über den Fluss Brenno .

Abschnitt 2: Acquarossa-Olivone

Trotz konkreter Planungen über eine Weiterführung der Linie nach Olivone über Lottigna und Dangio wurde dieser Streckenabschnitt niemals gebaut, obwohl die Bahn vermutlich gerade in diesem dichter besiedelten Teil des Tales wesentlich bedeutender hätte werden können. Für die Schokoladenfabrik Cima-Norma in Dangio übernahm die BA ab Acquarossa Transporte. Geplant war in Phase 2 auch ein direkter Anschluss an die Fabrik.

Abschnitt 3: Olivone-Disentis

Schon vor Baubeginn der Ferrovia Biasca-Arquarossa wurde der Plan für eine Lukmanierbahn mehrmals zugunsten der Gotthardbahn verworfen. Es gab jedoch immer wieder Bestrebungen, die Linie von Olivone über den Lukmanierpass nach Disentis im Kanton Graubünden weiterzuführen und dort an das bereits bestehende Schmalspurbahnnetz der Rhätischen Bahn und der Furka Oberalp Bahn (heute Matterhorn Gotthard Bahn ) anschließen. Für den dritten Abschnitt existierten jedoch zu keiner Zeit konkrete Pläne.

Rollmaterial

Die Triebwagen BCFe 2/4 (Nummern 1-3)

Die drei Triebwagen 1-3 wurden zur Betriebseröffnung des ersten Abschnittes der Bleniotalbahn angeschafft. Sie wurden von SWS Schlieren und BBC Baden gebaut und gingen im Juli 1911 in Betrieb. Alle drei Fahrzeuge wiesen eine Leistung von 160 PS auf und wurden einheitlich in grün-weiß lackiert. Von den 4 Achsen waren jeweils 2 Antriebsachsen , denn man wollte sich offenhalten, die Fahrzeuge mit einer stärkeren Motorisierung auszustatten, falls es zum Bau einer Bahn über den Lukmanier kommen sollte. Ausserdem gab es 38 Sitz- und 10 Stehplätze. Alle Wagen blieben während ihrer gesamten Dienstzeit im Bleniotal nahezu im Urzustand. Von den drei Fahrzeugen überlebte zuerst noch Triebwagen 3, welcher lange Zeit in Acquarossa als Denkmal am ehemaligen Bahnhof stand, wurde aber am Ende auch verschrottet. Wagen 1 wurde nach den Streckenabbrucharbeiten verschrottet, der nicht ganz so gut erhaltene Wagen 2 bereits einige Jahre vor der Betriebseinstellung.

Die Triebwagen BCe 4/4 (Nummern 4-5)

Im Jahre 1948 und 1963 kamen jeweils ein weiterer Triebwagen des Typs BCe 4/4 zu den bereits vorhandenen Fahrzeugen hinzu. Die Neuen kamen ebenfalls von der SWS Schlieren und zeichneten sich durch stärkere Motoren mit 380 PS und mehr Antriebsachsen aus. Auf das bei den Vorgängern relativ unnötige F-Abteil wurde verzichtet um mehr Sitzplätze zu schaffen. Fortan übernahmen Nummer 4 und 5 die Haupttransportaufgaben auf der Strecke im Bleniotal . Die Wagen 1-3 wurden ergänzend eingesetzt. Nach der Auflösung der BA verließen beide Wagen das Tal. Heute verkehrt Wagen 4 als Be 4/4 1002 bei der Montreux-Oberland-Bahn (MOB) und Nummer 5 wurde als Be 4/4 80 bei der Oberaargau-Jura-Bahn (OJB) eingesetzt. Inzwischen ist er wieder nahe seiner Heimat als Triebwagen 5 bei der Ferrovia Mesolcinese im Tessin stationiert. Beide Wagen befinden sich noch immer in gutem Zustand.

Güter- und Personenwagen

Neben den Triebwagen verfügte die Bahn auch über einige Personenwagen älterer Bauart sowie Güterwagen und Fahrzeuge zur Unterhaltung der Gleisanlagen , der Oberleitung und der Bauwerke.

Gebäude

altes Depotgebäude in Biasca

Das erste Depotgebäude der Ferrovia Biasca-Acquarossa befand sich nahe dem Bahnhof in Biasca. Hier wurde auch der Strom in die Oberleitung gespeist. Das Gebäude bot ausserdem in einer dreigleisigen Einstellhalle genug Platz für die Triebwagen . In einem Anbau war die Werkstatt untergebracht. Nachdem im Jahre 1962 die neu gebaute Umgehungsstraße von Biasca das Gebäude von der Strecke trennte, mussten die Fahrzeuge im Bahnhof von Acquarossa gewartet werden. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes wurden die alten Depotanlagen abgerissen und durch ein Einkaufszentum ersetzt.

neues Depotgebäude in Biasca

Das neue Gebäude entstand nur unweit des alten auf der anderen Seite der Umgehungsstraße. Es war so konzipiert, dass man es nach einer möglichen Auflösung der Bahn als Depot für Linienbusse verwenden konnte. Das neue Depot beherbergte außerdem auch die Verwaltung, die zuvor in einem extra Gebäude untergebracht war. Das Depot steht noch heute und dient dem Busbetrieb, der aus der BA entstanden ist, als Garage.

Bahnhöfe und sonstige Bauten

Im Zuge des Streckenbaus entstanden weitere Gebäude und Anlagen entlang der Strecke. Der größte Bahnhof der Strecke (in Acquarossa) verfügte neben dem Bahnhofsgebäude auch über Remisen und Schuppen. Des weiteren entstanden neben einem Tunnel auch diverse Brücken über den Brenno und die Nebenflüsse im Tal.

Auflösung der Ferrovia Biasca-Acquarossa

1973 wurde der Betrieb auf der Bleniotalbahn eingestellt, da er nicht mehr rentabel war. Die Gleisanlagen existieren heute zum größten Teil nicht mehr. Die Triebwagen wurden abgestellt, verkauft oder verschrottet (siehe oben). Die Strecke Biasca-Acquarossa-Olivone wird heute von Bussen bedient.

Weblinks

Wikipedia

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