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Letzte Änderung für Artikel Salta (Brettspiel): 10.02.2006 00:51

Salta (Brettspiel)

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Salta (von lat. "Springe!") ist ein dem Damespiel bzw. dem Halma ähnliches Brettspiel, das 1899 von Konrad Büttgenbach (1870-1939), einem Musiker aus Düsseldorf, erfunden wurde. Salta erfreute sich um 1900 sehr großer Beliebtheit: auf der Weltausstellung in Paris erhielt das Spiel eine goldenen Medaille, es wurden internationale Turniere in Monte Carlo veranstaltet, Kaiser Wilhelm II. ließ sich ein prunkvolles Salta-Spiel mit edelsteinbesetzten Spielsteinen fertigen, Sarah Bernhardt spielte gegen den Erfinder des Salta, und auch Schachweltmeister Emanuel Lasker befasste sich mit diesem Spiel. Nichtsdestoweniger verschwand das Interesse in den folgenden Jahren bald wieder, so dass Salta-Spiele heute kaum mehr zu finden sind.

Inhaltsverzeichnis

Die Regeln

Die nachstehende Beschreibung stammt aus Meyers Konversationslexikon von 1908

"Salta (lat. "springe!") neu erfundenes und schnell aufgenommenes Brettspiel, das sich am meisten an das Damespiel anlehnt, dieses aber an Kombinationsmöglichkeiten bei weitem überragt. Ein Vergleich mit dem Schachspiel ist dagegen unzulässig. Salta wird von zweien, die wechselweise einen Zug haben, auf einem Schachbrett von 100 Feldern mit je 15 Steinen (Grün und Rot) gespielt. Die Brettstellung ist wie beim Schach. Die Steine sind alle gleichwertig und ziehen auf den schwarzen Feldern einen Schritt vorwärts oder rückwärts. Sie werden nur deshalb Stern 1 - 5 (die dem Spieler zunächst befindliche Reihe), Mond 1 - 5 (2. Reihe) und Sonne 1 - 5 (3. Reihe) bezeichnet, weil es gilt, sie ins gegnerische Lager zu führen und dort schließlich in gleicher Reihen- und Nummernfolge aufzustellen, derart, daß die grünen Sonnen die Felder der roten Sterne, die grünen Monde die Felder der roten Monde, die grünen Sterne die Felder der roten Sonnen erstreben und umgekehrt. Gesprungen wird nur vorwärts über einen feindlichen Stein auf ein leeres Feld, wie bei Dame, doch bleibt der feindliche Stein entsprechend dem Spielziel stehen, ein Schlagen gibt es nicht im Salta. Zweimaliges Springen in einem Zug ist nicht erlaubt. Ein dem Spieler gebotener Sprung muß getan werden, die Unterlassung rügt der Gegner durch den Ruf: Salta!. Ein Zug oder Sprung muß dem Gegner stets offen gehalten werden. Gewonnen hat derjenige, der den Spielzweck zuerst erfüllt, und die Zahl der Züge, die der andere zu gleichem Zwecke noch tun müßte, gibt an, mit wievielen Points gewonnen ist. Das Salta dürfte geeignet sein, das Damespiel allmählich zu verdrängen, aber es erscheint unfähig, eine Theorie und Literatur zu entwickeln gleich dem Schachspiel."

Vermarktung

Obwohl Salta zu einer Zeit erschien, als es weder Demoskopen noch elektronische Medien gab, wurde es geschickt vermarktet. Turniere mit erheblichen Geldpreisen (in Monaco etwa 20 000 Schweizer Franken) und Rezensionen von Schachgroßmeistern brachten dem Spiel Feuilletonartikel sowohl in der Gartenlaube wie in der New Yorker Staatszeitung. Das Meyers Conversationslexikon widmete dem Spiel eine ganze Seite und es erschienen mehrere Lehrbücher und eine eigene Deutsche Saltazeitung. Billigversionen von 2,50 Goldmark standen ebenso zur Verfügung wie Luxusversionen von über 400.- Goldmark.

Versionen

Für Einzelspieler kamen mit Salta Solo Broschüren mit leichten und extrem schwierigen Trainingseinheiten und Aufgaben heraus.

Literatur

  • Alvensleben, Baron von. Wie spielt man Salta: Eine gründliche Anleitung zur Erlernung dieses Brettspiels, nebst den gebräuchlichsten Kampfesweisen und einigen Musterpartien. Ernst, Leipzig 1901.
  • Bell, R.C. Board and Table Games from Many Civilizations. Dover Publications, New York, Vol. II, 1969.
  • Gering, R. Salta: The Humanistic Game . In: Abstract Games Magazine 2001; Issue 8: 12-13.
  • Grupp, C.D. Taktikspiele aus aller Welt: Eine Einführung in die spannendsten Spiele ohne Karten und Würfel. ASS Verlag, Leinfelden, 1974.
  • Hirte, W. Unsere Spiele. Verlag für die Frau Leipzig (DDR), 1971.
  • Müller, R.F. Dame: Duell mit flachen Steinen. Econ, Düsseldorf, 1988.
  • Rühle, R. Der vergessene Bestseller: Salta. In: Die Pöpel-Revue 1998; 21: 42-43.
  • Schmittberger, R.W. New Rules for Classic Games. John Wiley & Sons, Inc., New York, 1992.
  • Schubert, H. Salta, das neue Brettspiel. Grethlein & Co., Leipzig 1899 (1. Auflage) / 1908 (2. Auflage).
  • Schubert, H. Salta und Salta-Solo (Miniaturbibliothek Nr. 382). Verlag für Kunst und Wissenschaft. Leipzig 1902.

Wikipedia

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