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Letzte Änderung für Artikel Angeln (Fischfang): 17.02.2006 12:34

Angeln (Fischfang)

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Blinker mit Drillingshaken
Blinker mit Drillingshaken
verschiedene Bleigewichte (Angelzubehör)
verschiedene Bleigewichte (Angelzubehör)

Unter Angeln versteht man die Ausübung der Fischerei mit einer Angel. Die Angel besteht im einfachsten Fall nur aus Angelschnur, Haken und Köder, im Allgemeinen jedoch noch aus der Angelrute, der Angelrolle zum Aufrollen der Schnur und dem sogenannten Vorfach, einer dünnen Schnur zwischen Hauptschnur und Haken. Als Bindeglied zwischen Hauptschnur und Vorfach werden üblicherweise Wirbel eingesetzt.


Die Angelrute ist ein Gerät, mit dem der Aktionsradius beim Angeln erweitert und das Fangen erleichtert wird. Eine Angelrute hat die Aufgabe, das Positionieren des Angelhakens mit Köder an der Angelschnur zu erleichtern, den Anhieb (Haken des Fisches) sicher zu setzen und den Fisch schnell und waidgerecht zu drillen (den Fisch ermüden) um ihn dann sicher zu landen.

Bei Angelruten unterscheidet man grundsätzlich zwischen Steck- und Teleskopruten. Moderne, hochwertige Angelruten werden aus Glasfaser und/oder Kohlefaser gefertigt. Mit Ausnahme von Stippruten, auch Kopfruten genannt, sind Angelruten mit Schnurlaufringen versehen. Angelruten können zwischen 0,45 (Eisangel-Ruten) und 14,5 Meter (Kopfruten/Wettkampfruten) lang sein.

Inhaltsverzeichnis

Angelmethoden

Es gibt verschiedene Angelmethoden:

Brandungsfischen

Dicht am Ufer fahren die Schiffe beim Brandungsfischen vorbei
Dicht am Ufer fahren die Schiffe beim Brandungsfischen vorbei

Brandungsangeln erfolgt vom Strand oder von der Klippe aus. Dabei wird mit relativ schweren Gewichten (typisch 100-250 g) und Ruten um 4 m Länge der Köder (meist Wattwurm oder Fischfetzen) möglichst weit ausgeworfen, oft über 100 m weit. Klassische Rutenlängen sind 3,9 m und 4,2 m. Zur Steigerung der Wurfweite finden spezielle Weitwurfvorfächer Verwendung. Sie dienen hauptsächlich zur Reduzierung des Luftwiderstandes und zur Stabilisierung des Vorfaches. Da die Fliehkräfte beim Wurf so groß werden können, dass die Angelschnur überlastet wird und reißen kann, werden sogenannte Schlagschnüre erhöhter Festigkeit in doppelter Rutenlänge als Vorschnur genutzt. Der typische Zielfisch in Deutschland ist der Dorsch und die diversen Plattfische .

Feederfischen

Das Feederfischen ist eine Angelmethode, die meistens für den Fang von Weißfischen betrieben wird.

Sie verbindet die ursprüngliche Grundmontage mit einem Weg, das Grundfutter unmittelbar zum eigentlichen Köder, der auf dem Haken sitzt, zu bringen. Dies wird dadurch verwirklicht, dass man, anstatt ein normales Grundblei zu verwenden, einen Futterkorb auf die Hauptschnur zieht, der sich nach dem Auftreffen auf dem Gewässergrund leert.

Für das Feederfischen empfiehlt es sich eine besonders feine Rute mit einer entsprechend feinen Spitze zu verwenden, da sich der Biss des Fisches ausschließlich durch die Straffung der Hauptschnur und durch das "Zucken" der Rutenspitze bemerkbar macht. Die Angelgerätehersteller haben bereits seit einigen Jahren sich intensiv mit dieser Methode befasst und entsprechende Geräte entwickelt. Inzwischen gibt es eine enorme Bandbreite an Feederruten, die in jedem Fachhandel käuflich zu erwerben sind.

Fliegenfischen

Das Fliegenfischen ist eine aktive Art des Angelns. Nachdem der Zielfisch ausgemacht ist, erfolgt die Präsentation des Köders mit der Fliegenrute und Fliegenrolle. Der Köder imitiert die natürlichen Nahrung der Fische, wie zum Beispiel Insekten. Die Meistbenutzten Köder sind Fliege, Streamer und Nymphe. Fliegen sind ca. 1 cm groß und bestehen aus leichten Federn. Hier wird unterschieden zwischen Trocken- und Nassfliegen. Trockenfliegen schwimmen auf der Wasseroberfläche, Nassfliegen schwimmen im Film der Wasseroberfläche oder direkt im Wasser. Streamer sind größer als Fliegen (bis zu ca. 20 cm), sie imitieren in der Regel kleine Fische und wird meist unter der Wasseroberfläche angeboten. Nymphen werden nur unter Wasser angeboten, sie imitieren zur Wasseroberfläche aufsteigende Insekten.

Hegenefischen

Als Hegene bezeichnet man eine Schnur (von Anglern Vorfach genannt), von der seitlich bis zu fünf kürzere, in der Höhe versetzte Schnüre abgehen. An diesen Seitenarmen befestigt man Nymphen (Köder in Fliegenlarvenform) oder andere kleine Kunstköder. Am Ende der Hegene befindet sich ein Senkblei oder ein weiterer Köder, beispielsweise ein Pilker. Es wird also mit mehreren Ködern gleichzeitig gefischt.

Es gibt verschiedene Arten, mit der Hegene zu fischen. Bei der gebräuchlichsten Methode wird die Hegene mit der Rute langsam angehoben und dann schnell wieder abgesenkt. Durch die Bewegung soll der Fisch angelockt werden. Bei der Schwimmermethode wird die Hegene unter eine Schwimmer/Posenmontage montiert, die Köder treiben somit in verschiedenen Höhen im Wasser und erhöhen die Wahrscheinlichkeit daß ein Fisch anbeißt. Beim Fang von Raubfischen, die im Oberwasser räubern (Barsche, Rapfen), wird die Hegene mit einem schlanken Pilker über weite Distanzen geworfen und kurz nach dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche schnell eingeholt.

Diese Art des Angelns wurde vermutlich in der Schweiz entwickelt, wo es zahlreiche Spezialisten für das Binden einer fängigen Hegene gibt. Während man in der Alpenregion Felchen/Maränen mit dieser Methode überlistet, wird sie im norddeutschen Raum oft auf Barsch eingesetzt. Dort ist allerdings die Zahl der erlaubten Köder oft auf zwei bis drei begrenzt.

Karpfenangeln (Carpfishing)

Karpfenangeln ist der spezialisierte Fang von Karpfen (engl. Carp).

Der meist benutzte Köder ist der so genannte Boilie, eine gekochte Teigkugel welche in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich ist, z. B. in Erdbeer, Banane, Scopex und Birdfood. Aber auch Mais , Tigernüsse , Erdnüsse und gekochte Kartoffeln sind beliebte und mehr oder weniger gute Köder. Üblich ist, die gefangenen Fische nicht zu töten, sondern sie nach schonendem Wiegen und Vermessen zu fotografieren und wieder in ihr Element zu entlassen. Diese Methode wird als "Fangen und Freilassen" bezeichnet und ist in der Bundesrepublik Deutschland aus Tierschutzgründen untersagt. (Das "Fangen und Freilassen" an sich ist nicht verboten, lediglich das Zufügen länger anhaltendem Leids durch das Fotografieren zum Zweck der Selbstdarstellung verstößt gegen das Tierschutzgesetz!) Damit sich die Tiere nicht verletzen, werden besondere Methoden angewandt. So kommen zum Beispiel fischhautschonende Keschernetze, Abhakmatten und besondere Hakenmontagen (z. B. Haken ohne Widerhaken) zum Einsatz.

Eine Besonderheit ergibt sich durch den langwierigen Ansitz. Oft verbringt der Karpfenangler mehrere Tage und Nächte am Wasser damit, auf einen Biss zu warten. Um Bisse in der Nacht nicht zu versäumen, gibt es so genannte elektronische Bissanzeiger, welche bei einem Biss einen mehr oder weniger lauten Ton erzeugen. Mittlerweile gibt es außerdem viel Ausrüstung, die auch andere Angelbereiche erobert hat, um das lange Ansitzen und Warten erträglicher zu machen.

Meeresfischen

In Nordeuropa werden auf hoher See u. a. Dorsch , Köhler (auch Seelachs genannt) und Makrele geangelt. In Küstennähe sind je nach Saison auch Hering , Meerforelle , Scholle , Aal und Hornhecht zu beangeln.

Das Angeln auf Hochsee wird zumeist über einen gecharterten Kutter betrieben. Die größte Kutterflotte Deutschlands liegt in Heiligenhafen an der Ostsee. Der Hauptzielfisch in der Ostsee ist der Dorsch.

Gefangen werden die Dorsche vom Kutter entweder durch künstliche Köder wie Pilker und oder Jigs. Oder an längeren Ruten durch Naturköder wie Watt- und oder Seeringelwürmer.

Bei dem Pilkangeln werden, nachdem der Kutter das Zielgebiet erreicht hat, die Köder durch Öffnen der Rolle zu Grund gelassen. Einige wenige Kurbelumdrehungen ziehen den Köder über den Grund. Durch das Anheben und Senken der Rute wird dem Köder Leben eingehaucht. Die taumelnden Bewegungen beim Absinken des Köders verleiten den Fisch zum Biss.

In den Sommermonaten Juli und August können auf der Nordsee vorrangig Makrelen gefangen werden. Die Ortung der Fischschwärme erfolgt durch das gezielte Anfahren von Möwenschwärmen. Das Beangeln von Makrelen erfordert ein Paternostersystem, an dem 3 bis 5 Haken untereinander geknotet werden. Ansonsten werden ebenfalls Pilkbewegungen zur Köderführung angewandt.

Nachtangeln

Als Nachtangeln bezeichnet man jegliches Fischen zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Als Hilfsmittel dienen dabei Stirnlampe, elektronische Bißanzeiger und Elekro- oder Knicklichtposen . Auch die klassische Aalglocke kommt dabei häufig zum Einsatz. Geangelt wird auf alle nachtaktiven Fischarten, vor allem aber auf Aal , Zander und Karpfen . Besonders große, erfahrene Fische dieser Arten werden nachts erbeutet.

Schleppfischen

Als Schleppfischen bezeichnet man das Angeln mit einer Angelrute in einem fahrenden Boot (Motor- oder Muskelbetrieben), wobei der nachgeschleppte Köder durch die Geschwindigkeit des Bootes in Bewegung gerät. Auf diese Art werden vorzugsweise Raubfische geangelt.

Spinnfischen

Spinnfischen, auch Spinnen genannt (aus dem Englischen to spin) ist eine Art des Angelns, bei der überwiegend Kunstköder wie Blinker, Wobbler, Weichplastikköder (Twister und Shads) oder eben Spinner eingesetzt werden. Vibrationen und optische Reize beim Einholen der Köder verleiten Raubfische anzubeißen. Spinnfischen wird vom Boot oder vom Ufer aus praktiziert. Es ist eine Kunst für sich den Köder richtig zu führen, ob man kurze Stops einlegt oder einfach schnell einholt. Bei dieser Methode wird in aller Regel nicht lange an einem Platz verharrt, sondern das Gewässer wird nach beisswillligen Fischen abgesucht.

Stippfischen

Das Stippfischen ist eine Angeltechnik, bei der eine Rute ohne Rolle benutzt wird.

Die Schnur wird an der Spitze montiert und sollte nicht länger als die Rute selbst sein. Die Rute kann eine Länge von 3 m bis 16,5 m haben. Diese Methode wird hauptsächlich zum Fang von Weißfischen benutzt.

Um den Biß eines Fisches deutlich zu erkennen, werden hier feine Schwimmer (auch Posen genannt) als Bißanzeiger eingesetzt.

Des Weiteren ist das Angeln mit verkürzter Schnur eine weitere beliebte Variante des Stippfischens. Die Schnur ist am oberen Ende einer 9 bis zu 16 Meter langen Rute montiert, reicht allerdings nur bis zum 4. oder 5. Teil der meist steckbaren Kopfrute. Durch die kürzere Schnur, meistens 1 m mehr als der Gewässergrund, wird ein genaueres Führen des Köders erzielt, da man auf einer Entfernung von 9 bis 13 Metern direkt unter der Rutenspitze angeln kann. Um die Fluchten des gehakten Fisches abzufangen, ist dazu meist ein Gummizug in die oberen 2-3 Teile eingezogen. Dieser übernimmt im Drill die Funktion eines Puffers, ähnlich der Bremse beim Angeln mit der Stationär-Rolle.

Eisangeln

Unter Eisangeln versteht man das Angeln im Winter auf zugeforenen Gewässern. Dazu wird mittels eines Eisbohrers oder einer Kettensäge ein Loch in das tragende Eis gebohrt oder gesägt und dann entweder nur mit Schnur oder einer kurzen Rute geangelt. Neben natürlichen Ködern, wie Wurm, Köderfisch oder Fischfetzen, wird beim Eisangeln auch häufig mit der Mormyschka gefischt.

Rutenarten

Diese Rutenarten lassen sich noch in sogenannte Steck- oder Teleskopruten untergliedern.

Auch im gewerblichen Fischfang wird das Angeln als Fischfangmethode genutzt, insbesondere durch die Langleinenfischerei (Angeln mit Schnur und Haken, z. B. sogenannte Aalschnüre) oder durch die Thunfischerei (Angeln mit Rute, Schnur und Haken).

Rechtliche Aspekte

Das Angeln unterliegt grundsätzlich dem Landesfischereigesetz und der Landesfischereiordnung . Zur Ausübung benötigt man einen gültigen Fischereischein ("Angelschein"), diesen erhält man nach bestandener Fischerprüfung auf Antrag bei der Bezirksregierung und einen Fischereierlaubnisschein (Gewässerschein), dieser wird vom Fischereirecht -Inhaber ausgestellt ("Eigentümer des Gewässers"). Neben dem Landesfischereigesetz sind für Angler auch noch die folgenden Gesetze und Verordnungen von Relevanz: Tierschutzgesetz , Bundesartenschutzverordnung , Tierschutz-Schlachtverordnung , Bundesnaturschutzgesetz .

Wirtschaftliche Bedeutung

Die wirtschaftliche Bedeutung der Freizeitfischerei ist in Deutschland etwa ebenso groß wie die des gewerblichen Fischfangs. Nach Schätzungen setzen Unternehmen, die mit Freizeitfischerei beschäftigt sind, in der Bundesrepublik jährlich 6,4 Milliarden Euro um. Sie beschäftigen dabei 52.000 Arbeitnehmer. Die meisten dieser Arbeitsplätze sind in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie, im Einzelhandel und in der Fischerei (z. B. Fischzuchtbetriebe) sowie im Beherbergungs- und Gaststättengewerbe anzusiedeln. Am beliebtesten ist das Angeln in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, wo nach Schätzungen in jeweils 22-23 % der Haushalte mindestens eine Person aktiver Angler ist. Wieviele Angler es genau gibt, ist unbekannt. Eine Million Menschen sind in Deutschland in einem Verein organisiert, laut einer Umfrage des Allensbacher-Instituts sagen rund fünf Millionen Deutsche, sie würden ab und zu oder regelmäßig angeln. Ungefähr 94 % der deutschen Angler sind männlich, eine ähnliche Quote gilt in der Schweiz. 2002 angelten sie etwa 45.000 Tonnen Fisch; die gewerbliche See- und Flussfischerei fing in derselben Zeit etwa 4.000 bis 7.000 Tonnen.

Angelzubehör

eine Rutenhalter (Angelzubehör)
eine Rutenhalter (Angelzubehör)
Eine Auflage für die Angelruten während des angelns, die mit einem elektronischen Sensor zur Bissanzeige ergänzt werden kann
  • Setzkescher:
Aufbewahrungsnetz in der Angelfischerei um Fische im Wasser schonend darin aufzubewahren fachlich "hältern" genannt.
  • Unterfangkescher:
Ein feinmaschiges Netz mit einem Stiel um Fische schonend aus dem Wasser zu entnehmen. In der Angelfischerei "landen" genannt.

Siehe auch

Hobby, Gewässer , Anglerlatein

Weblinks

Wikipedia

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