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Letzte Änderung für Artikel Festung Petersberg: 19.02.2006 13:41

Festung Petersberg

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Blick auf den Eingang zur Zitadelle Petersberg
Blick auf den Eingang zur Zitadelle Petersberg
Festung Petersberg, Zugangsbrücke und Ravelin
Festung Petersberg, Zugangsbrücke und Ravelin

Die Festung Petersberg (auch Zitadelle Petersberg) ist eine fast komplett erhaltene barocke Festung in Erfurt, der Landeshauptstadt Thüringens. Sie wurde zunächst in neuitalienischen Stil hauptsächlich im 17. Jahrhundert errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt Erfurt war seit dem frühen Mittelalter das kirchliche, politische und wirtschaftliche Zentrum Thüringens. Seit 750 gehört das um diese Zeit gegründete Bistum zur Erzdiözese Mainz . Im späten Mittelalter erkämpften sich die Bürger städtische Freiheiten, die zur Blüte der Stadt führten. Diese Rechte wurden zunächst 1483 eingeschränkt und nach Belagerung und Besetzung der Stadt 1664 weitgehend abgeschafft. Der eingesetzte kurmainzische Statthalter Johann Philipp von Schönborn ließ als sichtbares Zeichen der Herrschaft über die Stadt die Festungsanlage auf dem Territorium des mittelalterlichen Petersklosters, dem Erfurter Petersberg, errichten.

Durch den Festungsbaumeister Antonio Petrini wurden 1665-1669 zunächst die vier der Stadt zugewandten Bastionen mit dem Haupttor im neuitalienischen Stil erbaut. Bemerkenswert ist die barocke Gestaltung des Festungstores. Die vier restlichen Bastionen und drei Kasernengebäude entstanden in den Jahren 1675-1691:

  • Bastion Martin (Bastion I)
  • Bastion Gabriel (Bastion II)
  • Bastion Michael (Bastion III)
  • Bastion Johann (Bastion IV)
  • Bastion Franz (Bastion V)
  • Bastion Philipp (Bastion VI)
  • Bastion Leonhard (Bastion VII)
  • Bastion Kilian (Bastion VIII)

Der weitere Ausbau der Festung erfolgte in den Jahren 1707-1726 durch Johann Maximilian von Welsch , der mit seiner Technik dem französischen Festungsbaumeisters Vauban folgte. Er ließ die Ravelins (Ravelin Anselm, Ravelin Lothar, Ravelin Peter und Ravelin Wilhelm) und Lünetten sowie Konterminengänge anlegen.

Auch Napoléon Bonaparte erkannte die strategische Bedeutung der Zitadelle und bestimmte sie daher zu seiner persönlichen Verfügung.

Nachdem die Stadt 1802 durch Gebietsaustausch an Preußen kam wurde die Festung weiterhin intensiv militärisch genutzt und ausgebaut.

1813 geriet die Peterskirche bei der Belagerung in Brand. Ein Großteil der Mauern und der Türme blieb jedoch erhalten. Nach 1813 erfolgte ein weiterer Ausbau der Festung im neupreußischen Stil. Die Preußen trugen die Kirche danach jedoch zum Teil ab, wandelten sie in ein Militärmagazin um und zerstörten so eines der schönsten romantischen Bauwerke Thüringens.

Außerdem wurde die Defensionskaserne errichtet.

Nutzung der Zitadelle Petersberg

  • Die Franzosen sperrten Geiseln aus der Bevölkerung in der Festung ein
  • 1848 wurden aufständige Demokraten hier gefangengehelten
  • 1920 verschanzte sich das Freikorps Thüringen während des Kapp-Putsches hier
  • ab 1933 wurden Antifaschisten hier eingekerkert
  • zu DDR-Zeiten wurden weite Teile der Anlage von Polizei und Staatssicherheit genutzt

Die nach der Entfestigung im Jahre 1873 geplante Abtragung der Anlagen unterblieb aus Geldmangel.

Zivile Nutzung, Sicherung und Rekonstruktion

Nach der Wende nutzen die Verantwortlichen der Stadt Erfurt die Chance eine der größen Stadtfestungen Mitteleuropas dem Bürger zugänglich zumachen und die Festung in das Bewußtsein der Bevölkerung zurückzuholen und ihr einen gebührenden Platz im Stadtbild einzuräumen.

Nachdem seit 1964 nur einzelne Teile begehbar und viele der riesigen Mauern komplett zugewuchert waren, ließ sich die Größe der Zitadelle nur schwer erleben. Durch den Einsatz von ABM -Kräften wurden Mienengänge, Kasematten und Kaponnieren freigelegt und erlebbar gemacht. Es soll ein Rundweg am Fuße und auf der Festung begehbar gemacht werden, sodass man sowohl oben also auch unter die gesamte Festungsanlage umschreiten kann.

Die Zitadelle Petersberg ist damit das umfangreichste denkmalpflegerische Vorhaben der Landeshauptstadt.

Festungskommandanten

  • Generalwachtmeister Baron von der Leyen (1665-1673)
  • Oberst Schütz von Holzhausen (1674-1680)
  • Oberst Johann Theodor Mortaigne (1680-1690)
  • Obristwachtmeister von Sommerlat (1690-1690), Interimskommandant
  • Baron Johann Adolf Langwert von Simmern (1690-1700)
  • Generalmajor Christoph Erhard von Bibra (1700-1706)
  • Generalmajor Johann Sigmund Freiherr von Hirschberg (1706-1718)
  • Generalmajor Goerg Melchior von Harstall (1718-1733)
  • Generalmajor Philipp Wilhelm Lucas Freiherr von Rieth (1733-1748)
  • Generalmajor von Schwan (1748-1748), Interimskommandant
  • Generalleutnant Otto Christoph Baron von Hagen (1748-1770)
  • Generalleutnant Ludwig Wilhelm Baron von Harstall (1770-1773)
  • Generalleutnant Franz Arnold Freiherr von Brencken (1774-1776)
  • General von Rothelinsky (1776-1778), Interimskommandant
  • General von Faber (1778-1779), Interimskommandant
  • Generalmajor Ernst Friedrich Freiherr von Hagen (1780-1787)
  • Generalmajor Christoph Freiherr von Knorr (1788-1802)
  • Generalleutnant Leopold Alexander Graf von Wartensleben d.J. (1803-1806)

Besichtigung

  • Parkplätze: Tiefgarage unter der Festung (Zufahrt vom Domplatz aus)
  • Besichtigung: Außenbereiche frei zugänglich, umfangreiches Führungsprogramm, siehe Touristinformation Erfurt
  • Gastronomie und Ãœbernachtung: Es gibt ein Café auf dem Festungsgelände. Die Festung liegt im Zentrum der Hauptstadt. Es gibt in unmittelbarer Umgebung eine Vielzahl von Hotels und Gaststätten

Literatur

  • Mathias Haenchen: Die entwicklungsgeschichtliche Stellung der Klosterkirche auf dem Petersberg bei Erfurt in der Baukunst des europäischen Hochmittelalters. Habilitationsschrift. Dresden 2003
  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Thüringen, Deutscher Kunstverlag 1998 München
  • 700 Jahre Erfurter Peterskloster: Geschichte und Kunst auf den Erfurter Petersberg 1103 - 1803, Regensburg: Schnell & Steiner, 2004
  • Rolf Berger: Die Peterskirche auf dem Petersberg zu Erfurt: eine Studie zur Hirsauer Baukunst. 1. Auflage - Witterschlick/Bonn : Wehle, 1994
  • Placidus Muth: Ãœber den Einfluß des königlichen Benedictiner Stiftes auf dem Petersberge zu Erfurt, auf die erste Urbarmachung der hiesigen Gegenden ..., Erfurt: Beyer & Maring, 1798

Weblinks

Commons: Zitadelle Petersberg – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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