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Letzte Änderung für Artikel Løgumkloster: 07.02.2006 23:37

Løgumkloster

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Løgumkloster (deutsch Lügumkloster) ist eine Kommune in Nordschleswig, Dänemark . Sie liegt nordöstlich der Stadt Tondern. Als Großkommune besteht sie seit der Kommunalreform von 1970, als der Flecken und die Landgemeinde Lügumkloster mit den Nachbargemeinden Bedstedt , Hoist und Norderlügum vereinigt wurde. 2007 wird die Kommune aufgelöst und Teil einer Großkommune Tondern werden.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Die heutige Kommune hat 6.846 Einwohner (2005) und ein Areal von 200 km².

Der eigentliche Flecken Lügumkloster umfasst ein Areal von 17,53 km², die Landgemeinde Lügumkloster 40,85 km². Ersterer hat etwa 3.800 Einwohner, die westlich und südlich davon gelegene Landgemeinde etwa 500.

  • Lügumkloster selbst bildete bis 1970 eine Fleckensgemeinde , zu der einige Einzelhöfe gehörten.
  • Ellum
  • Drawitt (Draved)
  • Assith (Asset)

Geschichte

Der Ort hat seinen Ursprung im Kloster der Zisterzienser , das 1193 von Seem hierher verlegt worden war. Durch Schenkungen erlangte das Kloster bald erheblichen Besitz und war bald nach den Bischöfen von Schleswig und Ripen (Ribe) sowie dem Schleswiger Domkapitel die reichste geistliche Stiftung im Herzogtum Schleswig. Die Klosterkirche gilt neben der von Sorø als schönste des dänischen Mittelalters.

Bald nach der Reformation wurde das Kloster aufgehoben. Durch die Landesteilung von 1544 kam das Areal in den Besitz des Herzogs Johanns des Älteren , 1581 schließlich an Gottorf . Da der Flecken inzwischen stark angewachsen war, blieb die Klosterkirche erhalten und wurde nun zur Pfarrkirche für den südlichen Teil des bisherigen sehr großen Kirchspiels Norderlügum . Die Besitzungen des Klosters wurden in ein weltliches Amt umgewandelt, das wegen seiner geringen Größe bald den Amtmann mit dem Amt Apenrade teilen musste. Sitz der Amtsverwaltung wurde das an die Klosterkirche angebaute "Schloss". Die Kirchspiele Lügumkloster und Norderlügum bildeten einen eigenen Gerichtsbezirk, das Birk Lügumkloster. Der Streubesitz in anderen Ämtern wurde zu sechs kleinen Vogteien zusammengefasst. Zum Amt Lügumkloster gehörte auch die Kirche im benachbarten Brede.

Von den Ortschaften der Landgemeinde bildete nur Ellum eine geschlossene Ortschaft. In vorchristlicher Zeit muss der Ort eine größere Bedeutung gehabt haben, denn nach ihm ist der Ellumsyssel benannt, jene historische Einheit, die bis ins 14. Jahrhundert hinein ein Fünftel des um 1200 begründeten Herzogtums umfasste.

1713/21 kamen die Gottorfer Landesteile im Herzogtum Schleswig wieder in königlich-dänischen Besitz. Dies änderte jedoch nichts an den Besitzverhältnissen in Lügumkloster. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert war der Ort neben Tondern Zentrum der Klöppelspitzenproduktion . Darüber hinaus hatte Lügumkloster als Marktort für ein recht weites Umland Bedeutung.

Ab 1850 war nicht mehr der Apenrader, sondern der Tonderaner Amtmann für das Amt Lügumkloster zuständig. Nach der Eroberung Schleswigs durch Preußen kam Lügumkloster an den Kreis Tondern, behielt aber seinen Status als Flecken bei. Ellum und Assith wurden eigene Landgemeinden, Drawitt bildete einen Forstgutsbezirk.

Die Industrialisierung ging an Lügumkloster wie überhaupt am damaligen Kreis Tondern weitgehend vorbei. Lügumkloster blieb vor allem als Marktort von Bedeutung.

Während des Ersten Weltkriegs wurde südlich des Fleckens nahe dem Drawitter Gehölz ein Lager für Kriegsgefangene angelegt. Bei einer Flecktyphus - Epidemie kamen 1916 zahlreiche belgische und russische Soldaten ums Leben. Nach dem Krieg wurde ihnen zu Ehren eine Gedenkstätte angelegt.

Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit am 10. Februar 1920 stimmten in den Landgemeinden 234 Einwohner für Dänemark und nur 53 (darunter aber alle fünf Wahlberechtigten im Forstgutsbezirk Drawitt) für Deutschland. Im Flecken selbst war das Ergebnis mit 542 zu 516 sehr viel knapper. Ab Juni 1920 bildete das Landkirchspiel eine einheitliche Kirchspielskommune, während Lügumkloster selbst den im übrigen Dänemark unbekannten Status eines Fleckens bewahren konnten. Beide Kommunen zählten zum Amt Tondern, dessen Grenzen neu gezogen werden mussten. 1970 wurden Fleckens- und Landgemeinde mit Hoist , Norderlügum und Bedstedt zur Großkommune Lügumkloster zusammengefasst, die 2007 ihrerseits in der Riesenkommune Tondern aufgeht.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanisch-gotische Klosterkirche zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Landesteils.
  • Das Schloss, früher Amtshaus, Ziegelbau von 1614, westlich an die Kirche angebaut.
  • Unweit der Kirche befindet sich das größte Glockenspiel Nordeuropas mit 49 Glocken. Der frei stehende 25 Meter hohe Turm wurde 1973 eingeweiht. Neben den sechs täglichen Liedern gibt es in regelmäßigen Abständen Konzerte.
  • Heimatmuseum am Holmplatz mit wechselnden Ausstellungen
  • Das Ortsbild des alten Fleckens mit dem übergroßen Marktplatz hat sich sehr gut erhalten. Vor allem Klosterstraße (Klostergade) und Kleine Straße (Lillegade) zeigen geschlossene Ensembles der ortstypischen breiten, einstöckigen Ziegelbauten mit Krüppelwalmdach und Traufseite zur Straße.
  • Auch das westliche Nachbardorf Ellum verfügt über einige sehr schöne alte Bauten.
  • Der südlich gelegene Drawitter Wald (Draved Skov) entwickelt sich als Urwald und wird nicht bewirtschaftet.
  • Weitere Sehenswürdigkeiten in den Teilgemeinden Bedstedt , Hoist , Norderlügum

Bildung und Kultur

  • Zehnklassige Kommunalschule
  • Deutsche Schule
  • Dänischer und deutscher Kindergarten
  • Musikschule, die als einzige in Dänemark Glöckner ausbildet
  • Refugium
  • Kommunale Bücherei mit Postdienststelle

Wirtschaft

Lügumkloster ist Einkaufsort für ein recht weites Umland. Südlich des Ortskerns liegt ein vielseitiges Industriegebiet, deren bekannteste Betriebe die Futtermittel- und die Kerzenfabrik sind. Dennoch ist der Auspendleranteil hoch. Das für einen Ort dieser Größe ungewöhnlich große kulturelle Angebot (vor allem im Musikbereich) ist ebenso wie der Tourismus ein nicht unwichtiger Wirtschaftsfaktor.

Verkehr

Lügumkloster ist durch gut ausgebaute Landesstraßen mit Tondern, Ripen , Kolding , Hadersleben, Apenrade und Tingleff verbunden.

Durch eine Stichbahn nach Bredebro wurde Lügumkloster 1885 mit der Marschenbahn verbunden. 1901 folgte ein Anschluss der Apenrader Kreisbahn mit Bahnhof am Holmplatz. Letztere wurde 1926/27 durch eine vollspurige Nebenbahn ersetzt und mit der westlichen Stichbahn verbunden. Doch schon 1936 verlor die Gemeinde ihren Bahnanschluss auf Dauer. Nächste Station ist das acht Kilometer westlich gelegene Bredebro. 30 km östlich liegt Rothenkrug , von wo es direkte Verbindungen nach Kopenhagen , Århus und Hamburg gibt.

Die Busverbindungen sind nur in Richtung Tondern zufriedenstellend, während die Linien nach Kolding und Rothenkrug-Apenrade nicht sehr häufig fahren.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Løgumkloster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Løgumkloster verfügbar.

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