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Letzte Änderung für Artikel Bistum Ratzeburg: 17.02.2006 21:33

Bistum Ratzeburg

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Dom von Ratzeburg, ab 1170
Dom von Ratzeburg, ab 1170

Das Bistum Ratzeburg (1060/1154 bis 1554) ist ein untergegangenes historisches Bistum .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erzbischof Adalbert von Bremen gliedert um 1060 die Bistümer Ratzeburg und Mecklenburg (später verlegt nach Schwerin ) aus dem Bistum Oldenburg/Holstein (später verlegt nach Lübeck) aus. Aber schon 1066 fallen diese einem blutigen Aufstand der Wenden zum Opfer.

Erzbischof Hartwig I. von Bremen will um 1150 die seit 1066 vakanten Bistümer wieder besetzen, gerät darüber aber in Konflikt mit dem Landesherrn, dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen. Allein dieser kann den Bistümern die notwendige wirtschaftliche Grundlage geben und beansprucht darum das Recht zur Einsetzung der Bischöfe ( Investitur ) in seinem Herrschaftsgebiet für sich. Der Streit wird 1154 auf dem Reichstag zu Goslar entschieden: König Friedrich I. Barbarossa überträgt sein königliches Investiturrecht für die nordelbingischen Bistümer seinem Vetter Heinrich den Löwen. Dieser setzt 1154 den Propst des Prämonstratenserstifts St. Marien in Magdeburg, Evermod, zum Bischof von Ratzeburg ein.

1160 unterstellt Erzbischof Hartwig I. mit Zustimmung Heinrich des Löwen das Bistum Ratzeburg der Metropolitangewalt der Hamburger Kirche. Der Dom entsteht ab 1170.

Die Vogteirechte über das Bistum gelangen nach dem Aussterben der Grafen von Ratzeburg über Umwege an Sachsen und schließlich durch Kauf an den Bischof selbst, der sie nicht mehr als Erblehen vergab. Ab 1230 waren die Bischöfe auch Reichsfürsten des Fürstbistums . Dieses wurde 1500 Teil des Niedersächsischen Reichskreises.

Domkapitel

Gleich dem ersten Bischof, so folgte auch das Domkapitel der Augustinusregel und den Besonderheiten der Prämonstratenser , welche ihm der Papst 1158 auch bestätigte. Hiermit gehörte das Domkapitel fortan zur sächsischen Zirkarie des Prämonstratenserordens, in dessen Ordensrat der Dompropst als Mitglied saß.

Zunächst war der Sitz des Domkapitels im St. Georgkloster, von wo aus es 1172 in die Stadt übersiedelte und sich am Dom niederließ. War die Zahl der Domherren ursprünglich auf den Propst und 12 Kanoniker beschränkt, so wuchs sie doch bis 1231 auf 22 an. Erst 1301 wurde ihre Höchstzahl auf 25 festgesetzt, von denen 16 Priester, je 4 Diakone und Subdiakone sein sollten. Diese Zahl wurde jedoch nur in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts erreicht, danach waren sie nie mehr als 14, bzw. 16. Zu dieser Zeit entstammten die meisten Kanoniker den adligen Geschlechtern Mecklenburgs und Lauenburgs. Später bildeten vornehmlich Bürgersöhne aus Lübeck, Wismar und Ratzeburg.

Nachdem um die Mitte des 14. Jahrhunderts der gemeinsame Tisch aufgehoben worden war, teilte man 1372 das Vermögen des Stiftes auf, wobei auf den Propst ein Drittel, auf Dekan und Kapitel zwei Drittel fielen. Das Gemeinschaftsleben war damit zu Ende. Dem Domkapitel waren 10 Pfarrkirchen inkorporiert, welche es bis 1401 ausschließlich mit eigenen Mitgliedern besetzte.

Das Domkapitel kannte bis 1504 die Dignitäten eines Propstes, Dekanes, Kustor, Thesaurars, Structurarius und Kantors. Als es in diesem Jahr jedoch in ein Säkularkanonikerstift umgewandelt wurde, wurde es auf einen Propst, einen Dekan, einen Kantor und 11 Kanoniker beschränkt. Hierbei stattete der Bischof zwei Kanonikate mit je einer Pfarrei und der Herzog zwei Kanonikate mit Archidiakonaten und vier Kanonikate mit Pfarreien aus. Dies hatte jedoch die Folge, dass der Bischof 2 Kanonikate und der Herzog 6 besetzten. Dem Kapitel selbst blieben nur noch die Besetzung von 3 Kanonikaten und den Dignitäten.

Reformation und Säkularisation

Während das Bistum als geistlicher Aufsichtsbezirk in der Reformation unterging, blieb das Hochstift zunächst erhalten, wurde jedoch im Westfälischen Frieden 1648 säkularisiert und als Fürstentum Ratzeburg dem Herrschaftsbereich der (Groß)herzöge von Mecklenburg zugesprochen. 1701 gelangte es an das Teilherzogtum Mecklenburg-Strelitz.


siehe auch: Liste der Bischöfe von Ratzeburg, Liste der ehemaligen katholischen Bistümer , Diözese , Stadt Ratzeburg, Katholische Kirche in Deutschland

Weblinks

Literatur

  • Stefan Petersen: Benefizientaxierungen an der Peripherie: Pfarrorganisation - Pfründeneinkommen - Klerikerbildung im Bistum Ratzeburg. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2001 (Studien zur Germania Sacra 23) ISBN 3-525-35312-X

Wikipedia

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