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Letzte Änderung für Artikel Sächsische XII HV: 18.09.2005 17:26

Sächsische XII H

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Die Gattungen XII H, XII HV und XII H1 der Sächsischen Saatsbahn waren Schnellzugdampflokomotiven mit der Achsfolge 2'C.

Kurz nach der Jahrhundertwende ergab sich ein immer dringlicherer Bedarf an leistungsfähigen Schellzuglokomotiven, insbesondere für den Dienst im Hügelland. Die ab 1900 beschafften Sächsische X V, Baureihe 14.2 waren ja reine Flachlandlokomotiven. Ähnlich wie die Preußische Staatsbahn mit der S 10 hat die Sächsische Staatsbahn zur Ermittlung der wirtschaftlichsten Bauart mit verschiedenen Triebwerkstypen experimentiert. Die drei Gattungen unterschieden sich vor allem im Triebwerk, aber auch im Kessel (Druck, Größe), womit sie sich nur bedingt miteinander vergleichen lassen, und entstanden innerhalb von drei Jahren. Wie in Sachsen üblich, wurden die Lokomotiven von der Maschinenfabrik Hartmann in Chemnitz hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

XII H

Sächsische XII H / DRG Baureihe 17.6
Technische Daten
Bauart 2'C h4
Läge über Puffer 20.381 mm
Ø Treibrad 1.905 mm
Ø vorderes Laufrad 1.065 mm
Leistung k.A. PSi
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Kesselüberdruck 117,7 N / cm²
Zylinderdurchmesser 430 mm
Kolbenhub 630 mm
Rostfläche 2,77 m²
Verdampfungsheizfläche 146,13 m²
Überhitzerfläche 43,80 m²
Achslast 160,8 kN
Lokreibungslast 480,5 kN
Lokdienstlast 718,8 kN

Die Gattung XII H war die erste der drei Bauarten und wurde 1906 in sechs Exemplaren geliefert. Sie erhielten die Bahnnummern 1 - 6.

Die XII H gehörten zu den ersten Heißdampflokomotiven in Deutschland und hatten ein Vierzylinder-Einfachexpansionstriebwerk, bei dem alle Zylinder auf die erste Kuppelachse wirkten.

Diese Triebwerksbauart (auch Vierlingstriebwerk genannt) war in Deutschland sehr selten (nur die vier Jahre später gebaute Preußische S 10 und die mit dieser fast baugleiche S 10 der LBE hatten ebenfalls ein solches Triebwerk). Der Nachteil dieser Bauart sind die relativ großen Wärmeverluste, und deshalb wurde auch die XII H nicht mehr weiter beschafft, als sie sich im Dampf- und damit auch im Kohleverbrauch der ab 1908 gebauten Verbundlokomotive XII HV unterlegen erwies.

Optisch fielen die XII H durch ihre Frontverkleidung von Rauchkammer und Drehgestell auf sowie durch ihr Windschneidenführerhaus - eine Modeerscheinung der damaligen Zeit, deren widerstandsvermindernde Wirkung bei 100 km/h Höchstgeschwindigkeit allerdings vernachlässigbar war (was man zum Zeitpunkt des Baus aber noch nicht wußte). Folglich liefen die Maschinen zur Zeit der Umzeichnung auf Reichsbahnnummern schon ohne diese Verkleidungen. Außerdem hatten die Lokomotiven ein auffälliges Verbindungsrohr zwischen den beiden Dampfdomen .

Die Deutsche Reichsbahn übernahm alle sechs Lokomotiven als Baureihe 17.6 und gab ihnen die Betriebsnummern 17 601 - 17 606. Sie wurden zwischen 1926 und 1928 ausgemustert, nur die 17 604 überlebte als Heizlok noch den 2. Weltkrieg,

Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der älteren Bauart sä 2'2' T 21 (5 t Kohle) ausgestattet.

XII HV

Sächsische XII HV / DRG Baureihe 17.7
Abweichende technische Daten
Bauart 2'C h4v
Läge über Puffer 20.218 mm
Kesselüberdruck 147,1 N / cm²
Zylinderdurchmesser 430 / 680 mm
Rostfläche 2,75 m²
Verdampfungsheizfläche 146,34 m²
Überhitzerfläche 41,00 m²
Achslast 168,7 kN
Lokreibungslast 506,0 kN
Lokdienstlast 767,9 kN

Die Gattung XII HV wurde ab 1908 gebaut. Von der XII H unterschied sich sich im Wesentlichen darin, daß das Vierlingstriebwerk durch ein Vierzylinder- Verbundtriebwerk ersetzt war. Um das Verbundverfahren besser ausnutzen zu können, hatte man außerdem den Kesseldruck von 12 auf 15 bar angehoben. Die Niederdruckzylinder lagen außen, und wie bei der XII H wirkten alle vier Zylinder auf die erste Kuppelachse.

Die XII HV "gewann" den Vergleich der drei Triebwerksbauarten und wurde deshalb als einzige in größerer Stückzahl beschafft, auch wenn sie niemals als optimale Lösung angesehen wurde. Dazu hätte sie einen größeren Kessel und kleinere Niederdruckzylinder erhalten müssen. Zwischen 1908 und 1914 entstanden 42 Exemplare mit den Bahnnummern 7 - 14 und 22 - 55. Die verschiedenen Lieferserien unterschieden sich ursprünglich z. T. deutlich in der äußeren Gestalt. Durch Anpassungsarbeiten in der Reichsbahnzeit zur Erleichterung der Fahrzeugunterhaltung (z. B. Kesseltausch) gingen diese Unterscheidungsmöglichkeiten oft verloren. So besaßen auch die ersten XII HV noch ein Windschneidenführerhaus und eine Drehgestellschürze. Die letzten fünf trugen schon bei Lieferung einen Speisewasservorwärmer (Bauart Atlas) quer auf dem Rahmen und waren deshalb etwas schwerer. Alle Maschinen verfügten ursprünglich über das äußere Verbindungsrohr zwischen den Dampfdomen, welches auf Grund der unterschiedlichen Wärmedehnung nur schwer dauerhaft dicht zu halten war und deshalb später oft ins Kesselinnere verlegt wurde. Zur Reichsbahnzeit erhielten verschiedene Lokomotiven einen Oberflächenvorwärmer der Bauart Knorr, der aber sofort auffiel, da er seinen Platz auf dem linken Umlauf hatte. Die sächsische Nr. 34 (17 720) besaß noch 1924 eine Ölzusatzfeuerung und lief daher noch mit einem alten Tender 2' 2' T 21 mit Ölbehälter, aber niedrigem Kohlenkasten.

Drei Lokomotiven (Nr. 12, 44 und 49) mußten nach dem 1. Weltkrieg an Frankreich abgegeben werden. Die Reichsbahn übernahm die restlichen 39 Fahrzeuge als Baureihe 17.7 und gab ihnen die Betriebsnummern 17 701 - 17 734 sowie 17 751 - 17 755. Letztere waren die Lokomotiven mit Speisewasservorwärmer, die 17 t statt 16 t Achslast aufwiesen.

Zwischen 1925 und 1936 sind alle Lokomotiven nach und nach ausgemustert worden. Zuvor hatte die 17 717 noch als einzige Lokomotive der Baureihe Windleitbleche erhalten.

Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauart sä 2'2' T 21 (mit 5 oder 7 t Kohlenvorrat) und sä 2'2' T 28 ausgestattet.

XII H1

Sächsische XII H1 / DRG Baureihe 17.8
Abweichende technische Daten
Bauart 2'C h2
Läge über Puffer 19.837 mm
Kesselüberdruck 117,7 N / cm²
Zylinderdurchmesser 610 mm
Rostfläche 2,84 m²
Verdampfungsheizfläche 177,66 m²
Überhitzerfläche 47,10 m²
Achslast 155,9 kN
Lokreibungslast 467,8 kN
Lokdienstlast 712,9 kN

Angeregt durch positive Erfahrungen in Preußen mit der P 8 hatte man sich in Sachsen zu einer grundsätzlichen Abkehr vom komplizierten Vierzylindertriebwerk entschlossen und sowohl die neue Schnellzuglok für den Flachlanddienst als auch eine weitere Variante der Gebirgslok noch vor Vollendung der XII HV als Zweizylinderlok bestellt. Die Galttung XII H1 wurde 1909 in sieben Exemplaren hergestellt, die die Bahnnummern 15 bis 21 erhielten. Diese Bauart war mit einem Zweizylinder-Heißdampftriebwerk ausgestattet; der Antrieb erfolgte wie bei den beiden anderen Bauarten auf die erste Kuppelachse.

Im Gegensatz zur XII HV war die Konstruktion aber nicht von der XII H abgeleitet, sondern von der parallel entwickelten Sächsische X H1, wodurch sie einen größeren Kesel besaß. Die XII H1 hatte von allen drei Bauarten die größte Rost- und Heizfläche, jedoch wie die XII H nur 12 bar Kesseldruck. Schon deshalb konnte sie die Wirtschaftlichkeit der XII HV nicht erreichen und wurde auch nicht weiter beschafft. Das Hauptproblem der Konstruktion waren jedoch die Kompromisse, die man eingegangen war, um möglichst viel von anderen Baureihen übernehmen zu können. Für das Triebwerk der XII H1 war der Kessel der X H1 nicht leisungsfähig genug, und für eine Gebirgslokomotive ungünstig konstruiert. Daß das Grundkonzept jedoch richtig war, beweist der Erfolg der ein Jahr später erschienenen Personenzugloks der Gattung sächs, XII H2, Baureihe 38.2 .

Die Lokomotiven hatten auffällige kegelförmige Rauchkammertüren, die aber später, wenn sie ersetzt werden mußten, gegen gewölbte ausgetauscht wurden.

Drei Lokomotiven (Nr. 15, 16 und 21) mußten nach dem 1. Weltkrieg an Frankreich abgegeben werden. Die Reichsbahn übernahm die verbleibenden vier als Baureihe 17.8 mit den Nummern 17 801 - 17 804. Sie wurden 1929 ausgemustert. Die französischen Lokomotiven liefen bei der EST und erhielten die Betriebsnummern 3305 bis 3307. Zwei gelangten noch mit den Nummern 230 E 305 und 306 in den Bestand der franz. Staatsbahn SNCF . Die 230 E 305 überstand sogar den Zweiten Weltkrieg und schied als letzte aller Schnellzuglokomotiven der XII H-Familie erst 1948 aus dem aktiven Betrieb aus.

Die Loks waren mit Schlepptendern der Bauart sä 2'2' T 21, ausnahmweise auch sä. 2' 2' T 28, ausgestattet.

Literatur

  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Dampflokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5
  • Manfred Weisbrod: Sachsen-Report Band 3. Fürstenfeldbruck 1995. ISBN 3-922404-82-0
  • Näbrich, Preuß, Meyer, "Lokomotiven sächsischer Eisenbahnen, Schnellzug- und Personenzuglokomotiven" im "Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv", Band 2.1, alba Verlag, Düsseldorf (transpress-Verlag, Berlin), 1984 ISBN 3-87094-096-4
  • Kutschik, Näbrich, Meyer, Preuß, "Lokomotiven sächsischer Eisenbahnen, Schnellzug- und Personenzuglokomotiven" Band 1, transpress-Verlag, Berlin, 1995 (2. Auflage, aber nur von Band 1 erschienen!), ISBN 3-344-71009-5
  • Peter Heinrich, "Die sächsischen Schnellzuglokomotiven, ...", EK-Verlag, Freiburg, 1985, ISBN 3-88255-117-8
  • Jürgen U. Ebel, "Die sächsischen Schnellzuglokomotiven, Band 1, ...", EK-Verlag, Freiburg, 1997, ISBN 3-88255-117-8

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