Unter der Bezeichnung Getzen werden im Erzgebirge verschiedene einfache fleischlose Gerichte bezeichnet.

Der Buttermilchgetzen hat sich wie andere Kartoffelgerichte des Erzgebirges (Fratzen, Klitscher, Rauchermaad, grüne Klöße ) in Zeiten entwickelt, in denen man sich Fleischmahlzeiten nur selten leisten konnte.

Zur Zubereitung wird eine Masse aus geriebenen Kartoffeln und Buttermilch bereitet. In manchen Gegenden wird dieser Masse zusätzlich gekochte Kartoffel hinzugefügt. Die Masse wird ge salzen und eventuell gewürzt (je nach Rezept mit Zwiebel , Pfeffer oder reichlich Kümmel ) und in Speck, Butter oder Öl (dann meist Leinöl ) im Backofen oder einer Getzenpfanne gebacken. Eventuell wird die Masse beim Ausbacken auch mit ausgelassenem Speck oder gebratenen Bratwurststücken belegt. Zu den Buttermilchgetzen reicht man ein Beerenkomputt (z. B. aus Blaubeeren (erzgeb.: Schwarzbeeren), Preiselbeeren ) oder Apfelmus . Vereinzelt wird in neuerer Zeit der Masse auch Ei oder Mehl beigefügt. In traditionellen Rezepten finden sich diese beiden Zutaten nicht.

Der Heidelbeergetzen enthält im Gegensatz zum Buttermilchgetzen keine Kartoffel .

Zur Zubereitung wird aus Mehl , Eigelb , Milch , Salz und evtl. Zucker ein Eierkuchenteig bereitet. Auf die Masse kommen die Heidelbeeren (frisch oder eingeweckt). Das ganze wird im Backofen oder in einer Getzenpfanne gebacken und vor dem Servieren mit Zucker und Zimt bestreut.

Eine Abart des Heidelbeergetzen ist der Mehlgetzen. Hierbei werden anstatt Heidelbeeren, Speckstücke in den Teig gerührt.

Beim Semmelgetzen werden statt Mehl, geschnittene und geröstete Weißbrotwürfel ( Semmelbrösel ) verwandt.

siehe auch: Sächsische Küche , Erzgebirgische Küche